Test - FIFA 11 : Die Hölle friert zu
- PS3
- X360
FIFA wäre ohne Neuerungen abseits des Spielfelds nicht FIFA. Der Managermodus wurde umstrukturiert und heißt aktuell Karrieremodus. Dort lenkt ihr über maximal 15 Jahre die Geschicke eures Lieblingsclubs. Je nachdem, wie groß euer Drang nach Macht und Einflussnahme ist, bestreitet ihr die Spielzeiten entweder als Trainer, Spieler oder Spielertrainer. Die Präsentation wurde aufgepeppt, News aus der Liga oder dem Pokal werden in Form von Zeitungstitelseiten serviert.
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, als Torwart Partien zu bestreiten. Mit dem rechten Stick steuert ihr dabei die Richtung der Hechtparaden, mit Y geht ihr nach Flanken in den Luftkampf und mit X stürmt ihr aus dem Kasten. Früher gingen auf dem Bolzplatz immer nur die Luschen ins Tor. Bei FIFA 11 dagegen ist das Spielen auf dieser Position so unterhaltsam und authentisch umgesetzt, dass sich genug Freiwillige finden dürften. Schließlich ist eine Glanzparade bei einer 1-1-Situation gegen einen Messi in der Nachspielzeit fast genauso Adrenalin fördernd und befriedigend wie der Siegtreffer in der letzten Minute. Damit ihr euch bei der Position im Tor nicht verschätzt und euch auf die wichtigen Dinge konzentrieren könnt, lotst euch ein Indikator an die richtige Stelle im Kasten.
Die üblichen Sahnehäubchen
Wer früher gern Panini-Bildchen gesammelt und ins Heftchen geklebt hat, wird sich über den als Download verfügbaren Ultimate-Team-Modus freuen. Hier baut ihr euch eure eigene Traumelf auf, macht in Echtzeit bei spannenden Auktionen Schnäppchen oder legt mal eben in bester Russischer-Ölmagnat-Manier die besten Kicker des Erdballs zusammen in den Warenkorb, um mit dem Dream-Team alles in Grund und Boden zu spielen.
Grund zur Freude gibt auch die FIFA-Mediathek, mit der ihr Sonntagsschüsse oder Glanzparaden speichern könnt, um damit vor der restlichen FIFA-Gemeinde zu posen. Wer auch bei FIFA 11 gern mal seinen Unmut über den Schiri loswerden oder Spottgesänge über Vereine, wie sagen wir ... Schalke 04, hören möchte, kann diese einfach selbst erstellen und in bestimmten Match-Situationen einspielen lassen.
Update Online-Modus: Nachdem wir anhand der Verkaufsversion des Spiels auch die Online-Modi testen konnten, setzt sich der starke Gesamteindruck fort: Headset, Absprachen und etwas Koordination vorrausgesetzt, funktioniert der neue 11 gg. 11-Modus online sehr gut. Der Spielablauf bleibt auch bei 22 Online-Kickern angenehm flüssig. Bei den klassischen Partien gegen einen Gegner kommt der Kick ebenfalls nie ins Stocken.
Müssen wir das Riesenlizenzpaket wirklich noch erwähnen? Okay, also los: Mehr als 30 lizenzierte Ligen, 500 Teams und mehr als 15.000 Fußballer warten auf euch. Und auch in diesem Jahr gibt's die 1. und 2. Bundesliga dank Exklusivvertrag nur bei FIFA 11. Im Gegensatz zu PES 2011 sind alle aktuellen Transfers berücksichtigt: Diego zaubert beim VFL Wolfsburg, Özil und Khedira laufen im Dress von Real Madrid auf und Raul „verstärkt" den Angriff von Schalke 04.
Bei der Präsentation hat sich EA ebenfalls nicht lumpen lassen. Zwar sehen die Spielermodelle nicht ganz so gelungen wie bei PES 2011 aus, dafür hat die Qualität der Animationen noch mal zugelegt. Spieler stolpern über Gegner oder Ball, schwingen sich zum mächtigen Kopfstoß in die Lüfte, beharken sich mit hartnäckigen Gegenspielern und heben in der Verteidigung verzweifelt den Arm zum Abseitssignal.
Kommentiert wird das Geschehen von Manni Breuckmann und Frank Buschmann. Letzteren kennen auch Nichtfußballgucker sicherlich vom Fernsehformat „Schlag den Raab". Zwar bildet auch dieses sympathische Duo nicht gerade die Spitze des Kommentatoren-Olymps, die beiden machen ihre Arbeit aber ordentlich und sorgen wenigstens ab und an für ein Grinsen im Spielergesicht. Die Einblendung von Individual- und Team-Statistiken während der Partie unterstreicht den TV-Übertragungscharakter der Präsentation.
Kommentarezum Artikel