Test - FIFA 10 : 360 Grad und es geht noch heißer
- PS3
- X360
Langeweile? Garantiert nicht!
In puncto Umfang hat sich in diesem Jahr nicht allzu viel getan. Kein Wunder, immerhin bot die FIFA-Serie schon in den Vorjahren alles, was das Herz eines Fußballfans begehrt. Der umfangreiche Managermodus, in dem das kleine Zweitligateam zum Champions-League-Sieg geführt werden kann, wurde nochmals überarbeitet. Neben realistischeren Transfersummen wurde vor allem auf eine wirklichkeitsgetreuere Spielerentwicklung wert gelegt. Darüber hinaus kann man jetzt einen Assistenztrainer beauftragen, die Aufstellung automatisch zu ändern, was aber nur bedingt empfehlenswert ist, wenn man seine Mittelfeldspieler nicht plötzlich in der Abwehr wiederfinden will - und umgekehrt.
Neben dem Managermodus können - wie schon in den Vorjahren - der Be-a-Pro-Modus, in dem ihr nur einen einzelnen Spieler anstelle der gesamten Mannschaft steuert, und Turniere gespielt werden. Schade: Turniere lassen sich nur auf Vereinsebene angehen, Nationalmannschaften verkommen so zum schnöden Beiwerk, die abseits von Freundschaftsspielen und Onlinemodus nicht genutzt werden können. Gerade angesichts der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika hinterlässt das einen bitteren Beigeschmack.
Der Onlinemodus lässt wieder auf einiges hoffen. Hier hat EA nicht allzu viel verändert - wozu auch, immerhin konnte man sich gerade in diesem Punkt sehr stark von der Konkurrenz aus dem Hause Konami absetzen. Vom simplen 1-on-1-Match bis hin zum 10 gegen 10: Viel besser kann man es nicht machen. Versierte Online-Kicker und Spieler, die es noch werden wollen, können sich im leicht überarbeiteten Clubmodus wieder ins Spiel integrieren, ein eigenes Team gründen und andere Spieler zum Verein lotsen - oder im Zweifelsfall selbst zu einer besseren Mannschaft wechseln.
Da wir den Online-Modus mit unserer Testversion noch nicht ausführlich genug spielen konnten, verzichten wir vorerst auf ein endgültiges Resultat. Wir werden mit der am 2. Oktober erscheinenden Handelsversion aber einen genaueren Blick auf den Mehrspielerpart werfen, sowohl auf PlayStation 3 als auch auf Xbox 360.
Dampfgeplauder in der Kommentatorenkabine
Apropos Konsolen im Vergleich: Grafisch drängen sich kaum Unterschiede zwischen PS3-Version und X360-Fassung auf, beide Spiele sehen nahezu identisch aus. Positiv sticht die Vielzahl neuer, geschmeidiger Animationen heraus. Aber auch sonst hinterlässt FIFA 10 grafisch einen hervorragenden Eindruck. Schade ist nur, dass auf den Tribünen nach wie vor keine Stadionstimmung herrscht. Warum ist der Fanblock als solcher nicht zu erkennen? Warum gibt es kaum Fahnen schwenkende Fans, die dicht an dicht stehen und ihr Team anfeuern? Hier könnte mit vermutlich sehr wenig Aufwand ein deutlich besseres Ergebnis erzielt werden.
Akustisch kann sich FIFA 10 wie gewohnt hören lassen. Neben dem soliden Soundtrack erfreut vor allem die Stadionatmosphäre, während das dynamische Kommentatorenduo Tom Bayer und Sebastian Hellmann wie üblich eher den Infarkt einleitet - abermals wird völlig am Spiel vorbeikommentiert. Nicht, dass uns das noch wundern würde. Aber eine kleine Besserung hatten wir uns von der diesjährigen Version schon versprochen.
Fazit
Überblick
Pro
- schöne neue Animationen
- 360-Grad-Steuerung
- Kreation von Standardsituationen
- überarbeiteter Managermodus
- hervorragende Stadionatmosphäre
- neuer Trainingsmodus
Contra
- katastrophale Kommentatoren
- langweilige Zuschauerpräsentation
- unausgegorene Torhüter-KI
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