Test - FIFA 08 : Altertümlicher Rasen-Kick
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- PS2
Unverständlich ist dagegen, dass ihr die eigenen Aufstellungen nur im Hauptmenü erstellen könnt. Das wäre so schlimm nicht, würde eure gestartete Manager-Karriere die nachträglich erstellten Formationen nachladen – aber, ihr erratet's schon, genau diese Option fehlt. Gerade in dem Modus, in dem dieses Feature am meisten Sinn macht, funktioniert es nicht richtig. Spielern bleibt also nichts weiter übrig, als auf die perfekte Nutzung dieses durchaus interessanten Features zu verzichten oder schon im Voraus zu wissen, mit welchem Verein und welchen Spielern man später spielen will. Und das kann ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein. Vielleicht im nächsten Jahr.
Next-Gen – vielleicht im nächsten JahrGrafisch sind die PC- und die PlayStation-2-Version auf gleichem Niveau, sie basieren auf derselben, vier Jahre alten Engine. Mit der fabelhaften Optik der Next-Gen-Version hat 'FIFA 08' auf den Plattformen also nichts gemein. Das ist bei der PS2-Fassung noch erträglich – für ihre Leistungsverhältnisse sieht der EA-Kick durchaus gut aus. Aber auf dem PC ist das Ganze eigentlich nicht länger tragbar. Animationen sind weniger geschmeidig, besonders die Laufanimationen wirken übertrieben. Zwischensequenzen wurden abermals recycelt – das haben wir alles schon bis zum Erbrechen gesehen. Auch die Zuschauer sehen nach wie vor aus wie unscharfe, kunterbunte, sich ruckhaft bewegende Pappschilder. Generell macht die Engine nur noch einen altbackenen Eindruck. Schon 'FIFA 06', veröffentlicht vor zwei Jahren, sah nicht besser oder schlechter aus. Ein Armutszeugnis!
In einem Interview mit Dean Richards von EA Sports schilderte man uns das Problem: Theoretisch ist es nicht das Problem, die Next-Gen-Optik auf den PC zu holen. Die Leistung aktueller High-End-Rechner reicht dafür locker aus. Das Problem ist vielmehr die breite Käuferschicht. Die zählt nämlich nicht gerade zur Aufrüstelite und hat größtenteils noch drei bis vier Jahre alte Rechner zu Hause stehen. Löblich, dass EA besonders an die schlecht ausgestatteten Spieler denkt. Ärgerlich ist genau diese Strategie aber für alle, die eine entsprechende Hardware ihr Eigen nennen. Daran wird sich hoffentlich im nächsten Jahr etwas ändern. Im gleichen Atemzug könnte dann auch eine bessere Spieler-KI auf uns warten, die wurde für die Next-Gen-Versionen nämlich deutlich aufgebohrt. Wer auf beiden Plattformen gekickt hat, wird das schnell merken. Ganz besonders ärgerlich: Tore schießt man noch immer nach demselben 08/15-Prinzip von 'FIFA 06' und noch immer gibt es seltsame Bugs bei der Positionierung der Spieler. Ganz besonders bei Ecken lässt die KI jegliche Dynamik, jegliches Engagement vermissen.
Auch bei der Akustik gibt es Altbekanntes: Die Kommentatoren quasseln nach wie vor am Spiel vorbei. Ab und an geben sie ganz interessante Informationen von sich, während der Partie selbst kann man das allerdings nur bedingt behaupten. Deswegen dreht man deren Lautstärke besser runter und dafür den Stadion-Sound ganz hoch – der kann sich nämlich durchaus hören lassen. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey" oder andere Fangesänge, 'FIFA 08' kennt sie alle. Egal ob Pfiffe oder Jubel, hier macht die Soundabteilung alles richtig. Mehr oder weniger Geschmackssache ist dagegen der Soundtrack, der in diesem Jahr einige echte Nervtöter beinhaltet. Da sind wir Besseres gewohnt. Da hoffen wir auf Besserung – im nächsten Jahr.
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