Test - Family Party: 30 Great Games : Partykracher oder Stimmungstöter?
- Wii
Takeshi's Castle trifft Moorhuhn, Memory und Familienspaß. Mit Family Party haben Tamsoft einen weiteren Partykracher freigelassen, sagen sie zumindest. Wir haben das Spiel für euch auf seine Partytauglichkeit getestet.
Weniger ist mehr
Eine Grundvoraussetzung bei Partyspielen ist ja, dass sie einfach zu verstehen und schnell zu spielen sind. Davon abgesehen sollte die Sammlung auch nicht zu eintönig sein, damit jeder mal glänzen und angeben kann. Es erinnert ein bisschen an Vergnügungsparks, die auch nur dann richtig gut sind, wenn sie möglichst verschiedene Attraktionen zu bieten haben. Und es sollten keine hochgradig komplizierten Steuerungsgeräte vonnöten sein. Wenn all diese Zutaten beisammen sind, sollte nicht mehr viel schief gehen können.
Oh, so viel Auswahl
Family Party gibt euch beim Starten lediglich vier Möglichkeiten: Einzelspielermodus, Mehrspielermodus, Rekorde und Optionen. Von den insgesamt 30 Minispielen sind auch bereits 15 sofort freigeschaltet, sodass ihr gleich mit Freunden oder der Familie loslegen könnt. Ansonsten müsst ihr euch erst allein durch diverse Bereiche kämpfen - zum Beispiel Athletik, Kraft oder Show -, die die unterschiedlichsten Aufgaben bereithalten.
So müsst ihr in einem Spiel über eine Brücke laufen, auf der ihr beschossen werdet. Habt ihr das geschafft, seid ihr dann an der Reihe, den anderen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Oder ihr rennt über eine Bahn, springt auf ein Trampolin und müsst ein Netz erreichen. Ein Hindernis-Parcours ist auch mit dabei. Aber nicht nur Bewegung ist angesagt, sondern auch Geschicklichkeit. Es gibt gleich zwei Varianten vom „heißen Draht", die taktisches Vorgehen, Konzentration und Voraussicht erfordern.
Fans von Dr. Kawashima können sich an einer Memory-Variation versuchen. Oder der Spieler nimmt das Gewehr in die Hand, um auf Tier- oder Ufo-Jagd zu gehen. Bei der Entwicklung des Spiels wurden natürlich keine Tiere verletzt. Diese und noch einige weitere Minigames stehen euch also zur Verfügung. Gesteuert werden sie lediglich mit der Wii-Fernbedienung, sodass keine komplizierten Koordinationsfähigkeiten benötigt werden. Leider sind fast alle Steuerungsmethoden recht suggestiv, lasst euch also nicht aus dem falschen Blickwinkel beobachten!
Viel zu leicht, aber gut für blutige Anfänger
Davon mal abgesehen leidet das Spiel vor allem darunter, dass die KI viel zu schlecht ist. Es bedarf wirklich keines Könnens, um regelmäßig ganz weit vorn zu liegen - Ausnahmen bestätigen die Regel. Und im Zeitalter von Aufmerksamkeitsstörungen kann Family Party einfach nicht lange genug fesseln, nach spätestens zwei oder drei Stunden muss etwas anderes her. Das mag allerdings auch daran liegen, dass der Markt mittlerweile von Minispielsammlungen überflutet ist und auch noch kein Ende abzusehen ist.
Euch erwartet eine deutsche Sprachausgabe mit kleinen Fehlern und einem sehr euphorischen „Schleeeecht!" sowie kunterbunte Grafik und Musik. Wieder einmal nichts Herausragendes, aber es muss ja auch kein hyperrealistisches FIFA sein, um Spaß zu haben. Allerdings solltet ihr euch darauf gefasst machen, im Split-Screen-Modus zu spielen, selbst wenn ihr allein seid. Denn es werden immer alle Mitspieler angezeigt, egal, ob sie nun von der CPU oder einem anderen Spieler gesteuert werden.
Hat man schon einige Partyspiele im Regal, wird Family Party vielleicht nicht die beste Ergänzung sein. Wie der Titel aber schon andeutet, zum Spielen mit der Familie ist es gar nicht mal so schlecht, eben weil die Anforderungen gering sind. Dann machen sicherlich auch die Eltern gern mit.
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