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Während die laufende Formel Eins-Saison zur Zeit kaum Überraschungen bietet, tut sich wenigstens im Bereich der Rennsimulationen einiges: Nachdem der Vorgänger von 'Grand Prix 4' während langer Zeit als Referenz des Genres gehandelt wurde - und es für viele Piloten wohl noch heute ist -, hat in den letzten zwei Jahren die Konkurrenz nicht geschlafen und ihre Produkte ständig verbessert. Grund genug, den neusten Ableger der klassischen Reihe mit dem Titel aus dem Hause Electronic Arts zu vergleichen.
Optischer Leckerbissen
Bereits beim ersten Start von 'Grand Prix 4' fallen die sehr schön
gemachten Strecken auf - kein Wunder, griff man doch auf über
50.000 GPS-Daten zurück und nahm für jede einzelne Strecke
tausende Fotos zur Hand, um das Ganze realistisch hinzubekommen. Vor
allem die Tribünen mit ihren Zuschauern und die zahlreichen Werbetafeln
können gefallen. Daneben fehlen natürlich auch Wettereffekte
nicht, wobei Spiegelungen auf der nassen Fahrbahn für die Entwickler
anscheinend immer noch ein Fremdwort ist. Im direkten Vergleich gefallen
mir persönlich die Spezialeffekte wie Gischt, Staub und Rauch
in 'F1 2002' jedoch etwas besser.
Fahreigenschaften
Einer der wichtigsten Punkte, um das nötige Rennfeeling überhaupt
aufkommen zu lassen, ist die Realitätsnähe in Sachen Fahreigenschaften.
Hier hat 'Grand Prix 4' meiner Ansicht nach immer noch die Nase vorn,
auch wenn die Konkurrenz deutlich an Boden gut gemacht hat. Endlich
dürfen sich auch Besitzer eines Force Feedback-Lenkrads über
eine gelungene Integration dieser Steuerungsart freuen, wobei die
Effekte im Titel aus dem Hause EA deutlich stärker ausgefallen
sind. Dafür steuern sich die Boliden in 'Grand Prix 4' ungemein
präzise, sogar Aufsetzer des Wagenbodens auf der Fahrbahn sind
spürbar. Im Gegenzug muss aber erwähnt werden, dass sich
entgegen aller Ankündigungen alle Boliden gleich fahren.
Zum Fahrspaß steuert sicher eine aktuelle Lizenz bei, mit der allerdings nur 'F1 2002' aufwarten kann. Mit dabei ist hier die neue Streckenführung des Hockenheimrings inklusive der neuen Mercedes-Arena auf dem Nürburgring, wohingegen die veränderte Boxenausfahrt in Kanada in beiden Titeln nicht wiederzufinden ist. Wenigstens im Falle von 'Grand Prix 4' liegt das an der fehlenden Lizenz, beim EA-Spiel hatte man wohl keine Zeit mehr oder diese Änderung wurde schlichtweg vergessen.
Die Gegner
Was ist schon ein Rennen ohne fordernde Konkurrenten? - Langweilig.
Damit der Spielspass daher nicht auf der Strecke bleibt, müssen
also clevere künstliche Piloten her, die einem den Sieg nicht
zu einfach machen. EA bietet in diesem Zusammenhang mehr Möglichkeiten,
die Gegnerstärke den eigenen Fähigkeiten anzupassen. Allgemein
scheinen die Fahrer in 'Grand Prix 4' eher mal von der Piste abzukommen,
was sie dann aber effektreicher tun: Das Schadensmodell ist in diesem
Titel nämlich optisch schöner ausgefallen.
Was menschliche Gegner angeht, müssen sich Besitzer von Geoff
Crammonds Spiel damit abfinden, dass aus Lizenzgründen immer
noch nicht über Internet gezockt werden darf. Davon abgesehen
liegen Direktverbindungen über Modem oder seriellem Kabel ebenfalls
nicht drin, wohingegen sich die Fahrer in 'F1 2002' wenigstens mittels
GameSpy-Server spannende Rennen liefern können. Dafür kann
auch der Hot-Seat-Modus von 'GP 4' nicht entschädigen. >>
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