News - Nach Blizzard-Debakel : So reagiert Epic Games auf politische Meinungen!
Im Gegensatz zu Blizzard wird Epic Games sich nicht gegen politische Äußerungen seiner Fortnite-Spieler stellen. Und das, obwohl der chinesische Riese Tencent sehr größere Anteile an Epic als an Blizzard hält.
Der Hong-Kong-Konflikt hat durch die Sanktionierung eines professionellen Hearthstone-Spielers, der sich für die Befreiung der chinesischen Sonderverwaltungszone aussprach, auch die Gaming-Branche erreicht. Seither wird Blizzard mit heftiger Kritik konfrontiert, die sich in Account-Löschungen, Stornierungen von Bestellungen und sogar durch Protest aus den eigenen Reihen äußert. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Blitzchung aus Profitgier mundtot gemacht zu haben. Nach allgemeiner Auffassung kusche das Unternehmen damit vor einer totalitären Regierung. Sogar die Kommentatoren der entsprechenden Veranstaltung wurden entlassen.
Epic Games will es erst gar nicht so weit kommen lassen. Trotz Ambitionen, im Reich der Mitte zu wachsen, spricht sich das Unternehmen dafür aus, dass jeder seine Meinung über Politik und Menschenrechte äußern darf. In einem Tweet verkündete das Firmenoberhaupt Tim Sweeney, die Anteile von gut 40 Prozent, die das chinesische Unternehmen Tencent an Epic Games hält, könnten die Entscheidung der Fortnite-Schöpfer zu diesem Thema nicht beeinflussen. Keine Maßnahme des Shareholders würde daran etwas ändern. Zum Vergleich: Die Anteile, die Tencent an Activision Blizzard hält, liegen bei gerade einmal 5 Prozent.
Interessant wird, wie Blizzard sich aus dieser Situation wieder herauszuwinden versucht. Denn eine Sperrung der eigenen Spiele in China könnte nun trotz der drakonischen Sanktionen gegen einen Protestler drohen. In den sozialen Netzwerken planen viele Nutzer genau das, indem sie unter anderem den chinesischen Overwatch-Charakter Mei in eine Hong-Kong-Aktivistin umgestalten. Sie hoffen, dass die Regierung des Landes ähnlich reagieren wird wie im Fall von Winnie Puuh. Dort wurde der Film "Christopher Robin" verboten, nachdem Bilder viral gingen, die Ähnlichkeiten zwischen dem kleinen Bären und dem chinesischen Staatsoberhaupt Xi Jinping unterstellten.
Auch die Animationsserie "South Park" wurde kürzlich komplett aus der chinesischen Version des Internets restlos entfernt, nachdem in einer Folge Winnie Puuh und Ferkel in einem Arbeitslager des Landes dargestellt wurden. Zuletzt strich die Regierung in Peking die Ausstrahlung einer NBA-Übertragung, nachdem sich der Manager der Houston Rockets unterstützend gegenüber den Protesten in Hong Kong geäußert hatte.
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