Preview - Elite: Dangerous : Schiffe versenken im Vakuum
- PC
Backe, backe Kuchen, Crowdfunding hat gerufen! Während Backer eine Million nach der anderen in Chris Roberts' Star Citizen pumpen, wächst in dessen Schatten ein ernsthafter Fressfeind heran: Elite: Dangerous. Anders als beim steinreichen Konkurrenten pulen sich Schreibtischpiloten schon seit einigen Wochen gegenseitig die Nieten aus dem Schiffsblech. Wir haben uns in den engen Raumanzug gepresst und sind die jüngste Alphaversion abgeflogen.
Selbst nach 44 Millionen eingesammelten US-Dollar hat sich Chris Roberts noch keine Schubkarre voller Scheine geschnappt, um damit auf die Cayman Islands zu fliehen. Sollte das irgendwann doch passieren, dürfte David Brabens Alternative selbstbewusst in die Bresche springen, die gegenüber Roberts' Genre-Hoffnung mindestens einen klaren Vorteil aufweist: den längst spielbaren Dogfight-Modus, durch den Kickstarter-Unterstützer und stolze Besitzer der 240 Euro teuren Alpha wüten dürfen.
Altes Cockpit in neuem Glanz
Bei Schlagworten wie "Elite", "Weltraum" und "David Braben" wird es bei den Veteranen unter euch längst geklingelt haben - und das völlig zu Recht! Das PC-Spiel tritt tatsächlich in die Fußstapfen des 1984 erschienenen Klassikers Elite. In erster Linie seht ihr das am einzigartigen Cockpit, das bezüglich der Instrumente fast exakt dem Blutsverwandten entspricht. Besonders nostalgisch werden Kenner beim kreisrunden Schiffsradar im Zentrum des Instrumentenbretts, das mit seinen kleinen Stiften genauso wie vor 30 Jahren Objekte im All anzeigt - nur eben viel schicker.
Elite: Dangerous versteht sich aber nicht als staubtrockener Gang ins Spielemuseum. Im Gegenteil! Das wohlbekannte Cockpit hüllen die Entwickler in eine hochmoderne, gigantische offene Welt aus unzähligen Galaxien, in denen sich Spieler irgendwann einmal in einer Art Sandkastenmodus austoben dürfen - sowohl im Einzel- als auch im Mehrspielermodus.
Die komplexen Inhalte haben es aber noch nicht in die Alpha geschafft. Die beschränkt sich vorerst "nur" auf Dogfight-Duelle, Andockmanöver an Raumstationen und (kooperative) Missionen, in denen ihr Jäger, Frachter und anderes Flugmaterial vom Himmel holen müsst. Als Kampfschüssel steht lediglich der ziemlich mickrige Sidewinder-Jäger zur Verfügung, erst ab der Beta dürften die richtig großen Flattermänner in den Fuhrpark wandern.
Spielen mit dem Gamepad? LOL, Noob!
Trotz der noch begrenzten Inhalte wirkt Elite: Dangerous bereits hochkomplex: Bevor ihr die Triebwerke zum Glühen bringt, müsst ihr jede Menge Zeit in die Anpassung der simulationslastigen Schiffssteuerung stecken, auf die Braben bisher besonders großen Wert legt. In umfangreichen, aber übersichtlichen Menüs könnt ihr festlegen, ob und wie der Kampfpott mit dem Joystick, per Maus und Tastatur oder Gamepad in die Schlacht schwebt - auch ein Mix aus allen Controllern ist möglich. Als eleganteste Lösung entpuppt sich wenig überraschend der Joystick, gegen den das Gamepad geradezu abstoßend wirkt. Thrustmasters Hotas Warthdog schneidet dabei als bester Steuerknüppel ab, bei anderen Joysticks müsst ihr ein paar Befehle auf die Tastatur auslagern.
Schon die ersten Gehversuche mit dem Sidewinder zeigen eindrucksvoll, wie anspruchsvoll und ungewöhnlich die Flugsimulation tatsächlich ist. Die Raumgleiter beherrschen lang gezogene Kurven wie moderne Jets, können aber auch extrem eng um das Ziel herumgeführt werden. Schlagartige Wendemanöver sind daher auch auf kleinstem Raum möglich.
Grundsätzlich stehen euch dadurch viel mehr Manöver als in klassischen Flugsimulationen zur Verfügung. Die geschmeidigen Gleiter können nämlich nicht nur vorwärts fliegen, sondern auch den Rückwärtsgang einlegen oder Seitwärtsbewegungen ausführen. Um eure Gegner aus dem Schiff zu rupfen, könnt ihr also wie eine Krabbe um eure Beute herumtänzeln und sie mit geschickten taktischen Flugeinlagen vor das Fadenkreuz bekommen.
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