Test - Eador: Masters of the Broken World : Der Herausforderer
- PC
Außerdem hat die Herangehensweise Einfluss auf die Moral eurer Einheiten. Bis ihr an eines der Enden gelangt, vergehen unzählige Spielstunden, was mitunter auch am etwas kaugummiartigen Verlauf des Spiels liegt. Gerade die Bewegungen des eigenen Helden und die Animationen im Kampf dürften ruhig etwas schneller ablaufen. Man kann zwar in den Optionen einen schnelleren Kampf einstellen, dies hatte aber keinen großen Effekt auf das Spiel.
Kommen wir zur zweiten Ebene, der Strategiekarte mit Wabenfeldern, die ähnlich wie in Civilization aussieht. Hier bereitet ihr sozusagen alles vor, um auf der dritten Ebene letztendlich in den Kampf zu ziehen. Diese Karte ist in mehrere Sektoren aufgeteilt, die ihr erobern müsst, denn die Areale sind heiß umkämpft. Je nachdem wie viele dieser Sektoren unter eurer Kontrolle stehen, entscheidet sich, wie hoch euer Goldertrag ist. Das ist insofern wichtig, als ihr für das Anwerben und Ausrüsten eurer Einheiten und Helden ein sehr großes Goldvorkommen in eurer Schatzkammer haben müsst, um eine schlagkräftige Truppe aufzustellen.
Fantasy-Wesen und Zauberschulen
Bis zum Ende von Eador werden euch bis zu 70 unterschiedliche Einheitentypen präsentiert, die ihr für eure Armee rekrutieren könnt. Diese reichen von Orks über Hydras bis hin zu schweren Schwertkämpfereinheiten. Die Truppen unterscheiden sich in Nah- und Fernkämpfer, Magier sowie Heiler. Der Ausgangspunkt ist dabei immer eure Festung, wo ihr
Gegenstände kauft und verkauft, rekrutiert und pro Runde maximal zwei neue Gebäude der insgesamt 170 möglichen baut. Durch das Errichten neuer Bauwerke werden neue Fähigkeiten, Einheiten oder das Steigern von Sektoreneigenschaften freigeschaltet, wie deren Verteidigung oder Rohstoff- oder Golderträge. Etwas schade ist, dass ihr nicht alle Gebäude komplett ausbauen könnt, da jeder Gebäuderang limitiert ist.
Die dritte und letzte Ebene ist die taktischen Karte. Hier zieht ihr mit eurer Armee über CIV-ähnliche Hexfelder in die Schlacht. Das Spielprinzip Eadors erinnert dabei sehr an Heroes of Might & Magic. Alles beruht auf Werten wie Terrain, Ausdauer, Angriff und Verteidigung sowie Moral. Angriffe werden rundenbasiert ausgeführt, wobei ihr stellenweise beim Herumschieben auf den Hexfeldern ordentlich gefordert werdet, denn schon zu Anfang stehen überaus starke Konkurrenten im Feld. Insgesamt wird euch einiges an taktischem Geschick und Risikobereitschaft abverlangt. Zudem sollte der Einsatz von Fähigkeiten und Zaubern akribisch geplant werden.
Licht und Schatten
Das Schöne an Eador ist seine recht angenehm steigende Lernkurve. Selbst nach mehreren Stunden oder gar Tagen lernt man immer wieder neue Elemente und Tricks kennen. Das Spielsystem ist komplex und umfangreich und wird mit weiteren Inhalten wie Heldenquests, Erkundungen, Karmasystem und Zufallsereignissen ausgedehnt. Letzteres sorgt derweil nicht nur für Abwechslung, sondern kann das eigene Spiel auch stark positiv oder negativ beeinflussen. Neben der Kampagne stehen noch das freie Spiel sowie ein Mehrspielermodus zur Verfügung.
Trotz der vielen positiven Dinge hapert es noch an vielen Stellen, zum Beispiel bei der Balance der Einheitenstärken. Es sind meist Probleme, die mit einem Update gelöst werden können. Schließlich handelt es sich hier um einen eher kleineren Vertreter der Zunft, dessen kommende Boxversion gerade einmal mit rund 25 Euro zu Buche schlägt. Was die Spielzeit anbelangt, kann man weit mehr als 150 Stunden damit verbringen, die Scherbenwelt von Eador wieder zusammenzuflicken.
Bezüglich der Optik und der Akustik können die Meinungen auseinandergehen. Die Grafik haut keinen vom Hocker, aber sie ist stimmig und vor allem bunt. Das passt gut zum Spiel, auch wenn man sich über mehr Effekte und Details gefreut hätte. Der Sound hingegen ist ganz ordentlich und passt gut zum Fantasy-Thema, auch wenn die Hintergrundmusik auf Dauer etwas eintönig klingt. Aber da können sich Titel mit solch epischen Spielzeiten die Hand reichen.
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