Test - DTM Race Driver 3 : DTM Race Driver 3
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Codemasters hat sich bemüht die lizenzierten Rennserien so realitätsnah wie nur möglich zu gestalten. So ist es möglich die 2005´er DTM-Saison nachzufahren, inkl. der neuen Strecke in Istanbul sowie der Ardennenachterbahn im belgischen Spa. Auch alle original Fahrer wie Matthias Ekström, Mika Häkkinen oder Heinz Harald Frentzen sind vertreten. Wer will kann für eine bessere Startposition auch die Qualifikation fahren inkl. der Superpole, in der die zehn besten Fahrer der Qualifikation in umgekehrter Reihenfolge in einer Einzelzeitfahrt nochmals gegen einander antreten. Was in der Realität sehr spannend ist und schon für manche Überraschung gesorgt hat, wird im Spiel leider nicht so schön dargestellt. Anders als in etwa einem ‘GTR‘ oder ‘GT Legends‘ sieht man zum einen nicht die Zeiten seiner Gegner, geschweige das man ihnen per TV-Übertragung zuschauen kann. Somit schickt einen das Spiel nach der Qualifikation auf noch eine Runde und sieht erst am Ende, ob es zur Pole Position gereicht hat. Ähnliches gilt auch für die Boxenstopps: diese werden wie beim Vorgänger nur in einem schnöden Menü dargestellt. Die Ein- sowie Ausfahrt und das einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung übernimmt das Spiel von alleine, im Menü wählt der Spieler nur aus ob eventuelle Schäden repariert und wie viel Benzin nachgetankt werden soll. Das im Fachjargon oftmals als Männerballett bezeichnete arbeiten der Boxencrew ist leider nicht zu sehen – schade!
Die Boliden steuern sich in ‘DTM Race Driver 3‘ sehr unterschiedlich. Zwar ist das Spiel im Vergleich zu einem ‘GTR‘ nicht eine schraubengenaue Simulation, geht aber in diese Richtung. Während sich Formel Boliden recht leicht durch die Kurven lenken lassen, sieht es bei den Monster Trucks zum Beispiel ganz anders aus: Hier muss früher gebremst sowie vor jedem Sprung aufgepasst werden, dass die Reifen gerade stehen. Nicht so schön gefallen haben mir dagegen die StockCar-Rennen im Oval: zu einfach und vor allem meist mit Vollgas lassen sich diese Rennen fahren. So ist zum Beispiel das Oval von Dover recht klein und es ist unmöglich mit Vollgas in den Steilkurven zu fahren. Bei ‘DTM Race Driver 3‘ geht das ohne Probleme und sorgt somit vor allem in den Online-Rennen für viele Unfälle.
Trotzdem hat Codemasters die Simulationsgrad deutlich erhöht. Dies macht sich vor allem im Pro-Sim-Modus bemerkbar, der auf Wunsch im Optionsmenü aktiviert werden kann. Ausschließlich für Spieler mit Lenkrad geeignet werden hier Fahrhilfen wie ABS oder die Traktionskontrolle sowie die Schleuderhilfe, falls man auf den Grünstreifen kommt, ausgestellt. Auch das Fahren im Windschatten macht sich nun deutlich bemerkbar und die Reifen nutzen nun stärker und vor allem realistischer ab als noch im Vorgänger. Anhand von Telemetriedaten können Profis sogar ihre Fahrweise überprüfen und mit Hilfe von 19 Tuning-Optionen das Wagen-Setup ändern. In manchen Meisterschaften ist es sogar möglich so genannte Upgrades in den Wagen einzubauen.
Hilfe, mein Auto ist kaputt!Preisfrage: was hat Juan Pablo Montoya mit der KI der Gegner aus ‘DTM Race Driver 3‘ gemeinsam? Die Fahrweise! Ähnlich wie der heißblütige Kolumbianer wird geschubst sowie gedrängelt bis der Klügere nachgibt oder es zum Unfall kommt. Was mit den Tourenwagen sowie breiten Strecken gut funktioniert, endet bei den Formel Rennen leider im Chaos. Diese Fahrzeuge sind sehr empfindlich und sollten sich eigentlich nicht berühren, da dann sofort die Aufhängung gebrochen sein kann oder die Flügel umherfliegen. Leider hat Codemasters bei der Entwicklung der Gegner KI nicht zwischen Tourenwage- sowie Formelsport unterschieden, so das man ab und zu mehrere Anläufe braucht um ein Rennen erfolgreich zu beenden. Neben der aggressiven Fahrweise haben die Gegner aber auch etwas Menschlichkeit dazu gewonnen: Sie machen nachvollziehbare Fehler, fahren Kampflinie und überholen sich natürlich auch selbst.
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