Test - Dragon Quest IX: Hüter des Himmels : Direkt aus dem Himmelreich

Ab einem bestimmten Zeitpunkt könnt ihr die Klasse eines Charakters wechseln. Die Höhe des erreichten Levels sowie sämtliche Erfahrungspunkte werden dabei für jede Klasse getrennt aufgeführt, weshalb ihr bei einem solchen Wechsel praktisch wieder von null anfangen müsst. Nur die Talente bleiben übergreifend bestehen, weshalb es durchaus sinnvoll ist, eure Recken in mehreren Klassen zu trainieren.

Nervenschonendes Kämpfen

Welten-Design und Kampfsystem erinnern an die alte Rollenspielkunst, so wie sie in den 80er-Jahren auf dem Nintendo Entertainment System herangereift ist. Zunächst besucht ihr eine Stadt und erfahrt von den Problemen der jeweils ansässigen Bewohner. Dies führt mittelfristig zu einem kleinen Abenteuer, bei dem ihr ein großes Gebäude oder eine Höhle besuchen müsst. Dort lauern viele kleine Gegner, die ihr im klassischen Rundenkampf bezwingt. Am Ende knackt ihr noch ein besonders großes Monster, kehrt zurück zum Auftragsort und schließt eure Aufgabe ab.

Im Gegensatz zu anderen Rollenspielen, deren Schwerpunkt auf Hack 'n' Slay liegt, übertreibt es Entwickler Level 5 nirgends mit dem Umfang der jeweiligen Areale. Auch gegen Ende hin bleibt das Spiel schön übersichtlich und wird somit nie nervig. So stört es auch nicht, dass ihr euch mit Tausenden von Monstern prügeln müsst. Ganz im Gegenteil: In Kombination mit dem Klassensystem und dem schicken bis lustigen Gegner-Design ist der hohe Hack-'n'-Slay-Faktor motivierend anstatt frustrierend.

Die im Vergleich zu den Vorgängern wichtigste Neuerung ist ganz klar der fast vollständige Verzicht auf Zufallsbegegnungen. Solange ihr zu Fuß unterwegs seid, seht ihr all eure potenziellen Gegner im Vorfeld. So könnt ihr Konfrontationen ein gutes Stück weit aus dem Weg gehen, allerdings werdet ihr über kurz oder lang dann doch mal von einem der Monster angefallen, ohne dass ihr groß etwas dagegen tun könnt. Zudem erhaltet ihr später Zugang zu einem Schiff, mit dem ihr frei über die Meere reist. Dort greift Level 5 seltsamerweise wieder auf die altmodischen Zufallskämpfe zurück.

Viel zu entdecken

Über hundert Nebenmissionen warten auf euch, in denen ihr primär dem Auftraggeber irgendwelche Objekte bringen oder eine bestimmte Kampftechnik mehrmals anwenden sollt. Besonders erwähnenswert ist, dass ihr mit diesen Missionen bis zu sechs weitere Klassen erlangen könnt. Dies spornt euren Sammel- und Suchtrieb enorm an, auch weil diese Bonusklassen etwas mächtiger sind als die normalen.