Test - Dragon Ball Z: Shin Budokai : Dragon Ball Z: Shin Budokai
- PSP
Die beliebte Manga-Reihe ’Dragon Ball Z’ sorgte schon in vielen Videospielumsetzungen für gepflegten und Fan-gerechten Comic-Prügelspaß. Nun lassen Goku, Vegeta, Cell, Frieza & Co ihre Martial-Arts-Fäuste auch auf der PSP sprechen. Mit Erfolg?
Großer SchlagabtauschAkira Toriyamas ‘Dragon Ball’-Serie hat in Japan ungefähr den gleichen Kultstatus wie hierzulande Micky Maus oder Asterix. Von den drei Serien dürfte ‘Dragon Ball Z’ die beliebteste sein: Der Kampf von Son Goku & Co. gegen ein mächtiges Wesen nach dem anderen sucht in Sachen Zerstörungskraft seinesgleichen.
‘Dragon Ball Z: Shin Budokai’ ist das erste PSP-Prügelspiel der Serie und transportiert die Spielmechanik mehrerer Heimkonsolen-Vorgänger auf ein Handheld-System. Zwei Dinge seien vorweggenommen: ‘Shin Budokai’ lebt von der Atmosphäre des Mangas, welche vortrefflicht umgesetzt wurde. Allerdings dürfte genau dies alle ‘Dragon Ball’-Verächter tierisch auf den Senkel gehen, denn wer mit dem skurrilen Kampfgedöns nichts anfangen kann, der wird dieses Spiel nicht mal mit der Kneifzange anfassen wollen.
Vier wichtige Modi stehen euch zur Verfügung: Dragonroad, Arcade, Z-Trial und Netzwerk-Battle. Ersterer ist der umfangreichste und stellt die Story des ‘Fusion Returns!’-Filmes nach. Eingeteilt in fünf Kapitel, schickt euch das Programm durch mehrere Dutzend Kämpfe, in denen ihr die verschiedensten Rollen übernehmt.
Mehr Power als anderswoAuf den ersten Blick unterscheidet sich der ‘Shin Budokai’-Schlagabtausch nicht von anderen Prügelspielen. Das Spiel beschränkt sich auf Mann-gegen-Mann-Kämpfe und beide Kontrahenten zehren von ihrer Lebensenergie. Diese kann bis zu sieben Mal so lang sein, wie der Balken auf dem Bildschirm groß ist: Jede dieser Schichten besitzt eine andere Farbe, was wohl die typische Hartnäckigkeit der ‘Dragon Ball’-Charaktere symbolisieren soll.
Nicht minder größenwahnsinnig ist die Umsetzung der Ki-Energie, welche gestandene Spieler nicht mit der künstlichen Intelligenz verwechseln sollten. Auch hier gibt es bis zu sieben Stufen, welche ihr in ruhigen Momenten per L-Taste aufbaut. Genutzt wird die Energie für besonders kräftezehrende Entladungen, wie z. B. den berühmten Kamehameha.
Ein wenig wie die Mangas: immer nur das Gleiche ...Leider fehlt dem System die Varianz eines ‘Street Fighter 2’ oder eines ‘Tekken 5’: Letztendlich steuern sich alle Charaktere, egal ob gut oder böse, viel zu ähnlich. Deshalb ist das Spiel mehr zum Zwischendurchzocken geeignet, als dass ihr stundenlang vor dem LCD hocken würdet.
Die anderen Spielmodi untermauern die mangelnde Abwechslung: Bei Arcade kämpft ihr euch durch mehrere Runden, Z-Trial ist nichts anderes als ein Survival- oder Geschwindigkeitstest und dass sich an der Kampfmechanik im Netzwerk-Battle nichts ändert, dürfte selbstverständlich sein.
Gut und solide, wie die GrafikDeshalb steuerte ‘Dragon Ball Z: Shin Budokai’ von Anfang an auf eine hohe 70er Wertung zu, dafür spricht auch die schmucke Präsentation. Grafisch erfreuen uns beispielsweise schöne Cel-Shading-Figuren, dafür hätte der Hintergrund etwas mehr Details vertragen können. Die Story wird hingegen nur mit 2D-Portraits und etwas lieblosen Sprechblasen erzählt.
Bleiben noch die Zenies und die Profilkarte, deren Sinn jedoch arg in Richtung Selbstzweck tendiert. Erstere gibt es für gewonnene Kämpfe, Letztere bastelt ihr euch aus Stempeln zusammen, die ihr zuvor von eurem hart erworbenen Vermögen kaufen müsst. Es ist löblich, dass ihr Drehrichtung, Zoom- und sogar die Transparenzstufe jedes einzelnen Stempels verändern dürft. Trotzdem ist dieses Zusammenarrangieren von Dragon-Ball-Figuren und mickrigen Symbolen nur leidlich motivierend.
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