Test - Dragon Age: Inquisition : Episches BioWare-Comeback
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Die Gebiete sind enorm umfangreich und jeweils komplett offen gestaltet. Überall gibt es viel zu tun, zumal jedes Gebiet seine eigene Geschichte erzählt. Etliche Haupt- und Nebenquests unterschiedlichster Art warten auf euch. Hinzu kommen Sammelaufgaben, Erkundung und viele in der Landschaft versteckte Goodies. So könnt ihr Podeste finden, an denen ihr Sternbilder nachzeichnet, was verborgene Höhlen mit Schätzen öffnet. Ihr sammelt Scherben, um damit später die Türen eines speziellen Dungeons zu öffnen. Ihr beansprucht Sehenswürdigkeiten, später auch Holzschläge und Steinbrüche und ihr sammelt Ressourcen wie Kräuter oder Erze. Später bekommt ihr sogar eine eigene Festung, die ihr mit ebenjenen Ressourcen ausbauen könnt.
An Abwechslung mangelt es weder bei den Aufgaben noch bei den Umgebungen: Ihr durchwandert sanfte Ebenen mit verbrannten Häusern, zwischen denen Untote ihr Unwesen treiben, eine verschneite Berglandschaft, eine Wüste mit tiefen Canyons, eine verregnete Steilküste und vieles mehr. Dank Frostbite-3-Engine sind diese Landschaften äußerst sehenswert, natürlich wirkend und detailverliebt in Szene gesetzt. Vorbei die Zeiten des Recyclings von Umgebungen oder von schlauchigen Leveln – in Dragon Age: Inquisition seht ihr eine gewachsene, authentische Spielwelt, die der von Skyrim eigentlich nur in einem Punkt nachsteht: Sie ist nicht komplett offen als eine einzige Welt. Aber sie ist um einiges farbenfroher, ohne jedoch kitschig zu wirken. Um Wege abzukürzen, baut ihr Lager, zwischen denen ihr per Schnellreise hin- und herflitzen könnt. Oder aber ihr setzt euch später im Spiel aufs Pferd, das allerdings nur als flinkes Transportmittel dient.
Gruppenarbeit
Wie aus der Reihe gewohnt seid ihr nicht allein unterwegs, sondern in einer Gruppe mit bis zu drei NPCs, zwischen denen ihr jederzeit wechseln könnt. Bis zu neun dieser Begleiter schließen sich euch nach und nach an, darunter mit Varric auch ein alter Bekannter. NPCs mit Charakter wohlgemerkt. Solas, der spitzfindige Elfenmagier, oder Sera, die Bogenschützin, die nicht mit Schimpfworten spart. Es lohnt sich, in Haven oder der Himmelsfeste mit den Jungs und Mädels zu plaudern. Eure Gespräche haben natürlich wieder Auswirkung auf die Beziehung zu den Charakteren, flirten wieder inklusive. Während eurer Reisen reden die Charaktere miteinander, was immer wieder zu interessanten Szenen führt. Vor jedem Einstieg in eine Region oder einer Hauptquest könnt ihr eure Gruppenmitglieder wählen und in Lagern die Zusammenstellung wechseln. Dort werden übrigens auch Gesundheit und Tränkevorrat aufgefüllt.
Ihr wollt eine Burg? Bekommt ihr!
Haven und die Himmelsfeste als Stützpunkte sind aber nicht nur dazu da, um mit Charakteren zu plaudern. Dort findet ihr unter anderem Handwerker, bei denen ihr Tränke, Waffen, Rüstungen sowie Aufwertungen dafür und Runen herstellen könnt – vorausgesetzt, ihr habt die entsprechenden Rezepte dafür gekauft oder gefunden. Natürlich kostet das Ressourcen, weswegen ihr unterwegs eurer Sammelwut freien Lauf lassen solltet. Glücklicherweise fressen Ressourcen nur wenig Platz eures durch Gewicht begrenzten Inventars. Des Weiteren tauscht ihr dort und in Lagern Ressourcen gegen Requirierungen ein, darunter später auch Ausbauten für die Himmelsfeste, die ihr zusätzlich mit Fahnen, Fenstern, Gardinen, Thron und Möbeln ausstatten könnt. Und ihr tauscht besondere Objekte von Gegnern für die Forschung ein, was euch bei künftigen Kämpfen kleinere Boni verpasst.
Noch wichtiger ist der Kartenraum, wo ihr Kriegsrat haltet. Dort vergebt ihr unter anderem Inquisitionspunkte für spezielle Quests, die euch zusätzliche Fähigkeiten wie ein vergrößertes Inventar, mehr Ressourcen, mehr Erfahrung und noch einiges mehr verschaffen. Außerdem liegen dort Landkarten von Orlais und Ferelden bereit. Hier schaltet ihr, wenn ausreichend Macht vorhanden ist, neue Quests und Gebiete frei und ihr schickt drei NPCs auf Nebenmissionen, die durchaus Einfluss auf die Spielwelt haben und in Echtzeit verlaufen. Ihr kommt in einer Region nicht über eine eingestürzte Brücke? Kein Problem. Ihr beauftragt Trupps, sie instand zu setzen, und beim nächsten Besuch in der Region ist die Brücke begehbar. Durch die NPC-Missionen werden aber auch Nebenquests aktiviert, Beziehungen geknüpft, Gegenstände, Geld und Ressourcen gesammelt. Es lohnt sich also, sich damit zu beschäftigen. Eine nette Idee für eine Metaebene.
Aufgabenvielfalt
Die Quests in den Gebieten selbst umfassen viel: Kampf, Erkundung und natürlich Dialoge, die wie gewohnt per Dialograd mit verschiedenen Optionen für Fragen und Antworten nebst Einfluss auf die Gespräche vonstattengehen. Selbst die Aufklärung eines geplanten Attentats am Kaiserhof ist dabei. Natürlich sind wieder reichlich Entscheidungen zu treffen. Richtet ihr einen gefangenen Gegner hin, kerkert ihr ihn ein oder schickt ihr ihn in die Verbannung? Akzeptiert ihr das Angebot von einem NPC, sich euch anzuschließen und beispielsweise in der Himmelsfeste zu arbeiten? Oder mit globaler Auswirkung: Wollt ihr die Templer, die Kirche oder die Magier an eurer Seite? Die zahlreichen großen und kleinen Entscheidungen bieten einigen Anreiz, Dragon Age: Inquisition nicht nur einmal zu spielen.
Für erledigte Quests gibt es neben Machtpunkten für die Inquisition natürlich auch Erfahrungspunkte für die Charaktere, die ihr in die entsprechenden Skilltrees mit aktiven und passiven Fertigkeiten stopft. Beim Händler findet sich notfalls ein Gegenstand, mit dem ihr eure Wahl rückgängig machen und die Punkte neu vergeben könnt. Eure Begleiter verfügen über spezielle Waffen, sind aber nicht mehr daran gebunden, sondern können frei ausgerüstet werden. Das Inventar bietet entsprechende Optionen. Im Einsatz könnt ihr die vier Charaktere der Gruppe betreuen, im Hauptquartier alle. Beute für sie gibt es zuhauf. Was ihr nicht benötigt, schubst ihr per Knopfdruck in den Wertobjektereiter und vertickt alles mit einem Knopfdruck beim Händler.
Was ihr wann erledigt, ist euch weitgehend freigestellt. Wer lieber erst die Umgebung erkunden und die Nebenquests absolvieren will, kann das tun. Wer sich lieber auf die Story-Quests konzentrieren will, kann das ebenso tun. Allerdings haben diese bestimmte Levelanforderungen, sodass das Lösen von Nebenquests, um Erfahrung und Ausrüstung zu sammeln, Pflicht ist. Wenn ihr noch nicht stark genug für eine Quest oder Region seid, bekommt ihr das schnell zu spüren. Praktisch: Gespeichert werden kann jederzeit, außer im Kampf. Sterbt ihr, landet ihr automatisch beim letzten Autosave. Strafen für das Ableben gibt es allerdings nicht. Übrigens sterbt ihr nur, wenn alle Mitglieder der Gruppe tot sind. Einzelne Verluste rappeln sich nach einem Kampf wieder auf, können sogar im Kampf wiederbelebt werden.
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