News - Dr. Kawashima : Der verrückte Professor
- DS(i)
Stellt euch vor: Ihr seid ein renommierter Professor, steht in der Mitte des Lebens, verdient gut, aber nicht überragend. Ihr erhaltet von einem japanischen Videospiele-Konzern die Anfrage, Pate für ein neues Spiel zu stehen. Als Bonus dafür bekommt ihr eine Gewinnbeteiligung zugesprochen.
Das Spiel mit eurem Namen verkauft sich blendend - das Geld sprudelt geradezu. Nicht nur in dem Land, in dem ihr lebt, sondern weltweit. In Nordamerika, in Europa, in Asien. 17 Millionen Einheiten werden von dem Spiel und dem inzwischen ebenfalls erhältlichen Nachfolger verkauft - und die Zahlen steigen weiter, weil ihr einen ganzen Trend heraufbeschworen habt. Nur mit einem Videospiel.
Stellt euch vor, die Gewinnbeteiligung würde ausbezahlt werden - es wären umgerechnet fast 15 Millionen Euro. Ein immens hoher Betrag gegenüber den knapp 70.000 Euro Jahresgehalt. Was würdet ihr mit diesem Geld machen?
Wenn ihr Dr. Kawashima wärt: nicht behalten. "Nicht ein einziger Yen ist in meine Tasche gewandert", erklärt er im Gespräch mit AFP. Stattdessen investiert der Brain-Doc wieder. Nicht aber in Porsche, Luxusvilla oder Megayacht, nein: Er investiert das Geld für Forschung. Ein Forschungszentrum im Wert von 300 Millionen Yen (knapp 1,9 Millionen Euro) steht schon, das zweite - nochmal gut einhundert Millionen Yen teurer - soll bis März fertiggestellt werden. "Mein Hobby ist die Arbeit", sagt er im Gespräch. Und das glaubt man ihm auch.
Mit den Konsequenzen muss er aber auch leben. "Jeder in meiner Familie ist sauer auf mich". Kann man verstehen. Liegt vielleicht aber auch daran, dass er seinen vier Söhnen im Alter von 14 bis 22 Jahren verboten hat, unter der Woche Videospiele zu spielen. Nur eine Stunde am Wochenende ist es ihnen gestattet, die Controller in die Hand zu nehmen. Arme Kerle ...
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