Special - Final Fantasy mit Orchester : Videospielmusik wird klassisch
Nobuo Uematsu im Gespräch
Wir unterhielten uns mit dem weltberühmten Final-Fantasy-Komponist Nobuo Uematsu.
Gameswelt: Die Final-Fantasy-Reihe bekam wegen der Filmsequenzen oder der Musik zahlreiche Preise. Was machen die anderen Spielentwickler falsch?
Uematsu: (lacht) Nun ja, die anderen machen nichts falsch. Es gibt immer wieder Spiele mit schöner Musik. Ich würde sagen, dass wir zum richtigen Zeitpunkt das Richtige gemacht haben. Und auch auf die Musik im Spiel gesetzt haben.
Gameswelt: Gibt es einen Unterschied, wenn man für einen Film oder ein Computer-Spiel Musik komponiert?
Uematsu: Beim Komponieren für den Film hat man ein bestimmtes Genre und ist beschränkt auf eine bestimmte Szene. Bei Final Fantasy sind alle Genres offen. Da hat man viel mehr Freiheiten. Die braucht man auch, weil jeder Spieler das Spiel und somit auch die Musik anders erlebt. Einer bleibt irgendwo stehen und schaut sich die Gegend an, ein anderer läuft nur durch
Gameswelt: Mit 22 Jahren spielten Sie in einer Amateur-Band Keyboard. Welche Musik spielten sie?
Uematsu: Damals spielten wir Popmusik. Und hatten eine Sängerin. Aber das Ganze war nicht sehr erfolgreich (lacht).
Gameswelt: Was ist ihre persönliche Lieblingsmusik?
Uematsu: Ich höre eigentlich alles. Jazz, Pop, Rock, Klassik. Wenn ich in die Zeit meiner Lieblingsmusik reisen könnte, dann wären das die 1970er mit dem Progressive Rock. Weil in dieser Musik ist alles drin.
Gameswelt: Montreal, Boston, London, Miami, München, Wien … Eine Welttournee mit der Musik aus einem Videospiel. Welche Menschen kommen da zu ihren Konzerten?
Uematsu: Die ersten Stücke habe ich vor 27 oder 28 Jahren für die ersten Final-Fantasy-Spiele komponiert. Wer damals Fan gewesen ist, hat heute schon Kinder. Und kommt mit ihnen zum Konzert. Es kommen aber auch viele junge Leute. Das ist generationsübergreifend.
Gameswelt: Warum gibt es ihrer Meinung nach keine Konzertreisen zu Spielen wie Halo, Tomb Raider oder Grand Theft Auto?
Uematsu: Vielleicht legen diese Entwickler da keinen Wert darauf. Ich wollte die Musik für Orchester umsetzen und somit mehr Menschen erreichen.
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