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News - Amoklauf in Emsdetten - Leserbriefaktion : Schreibt uns eure Meinung!

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Mit dem Amoklauf in Emsdetten werden die Diskussionen um "Killerspiele" wieder lauter. Während auf der einen Seite polemische Stimmungsmache betrieben wird, wie wir sie seit dem Erfurt-Attentat 2002 nicht mehr erlebt haben, kommen vier Jahre später auch unter Politikern immer häufiger Stimmen ans Tageslicht, die Spielen nicht den schwarzen Peter zuschieben wollen.

Auch wir haben im Zuge eines umfangreichen Specials unsere Sicht der Dinge veröffentlicht. Wir gehen allerdings noch einen Schritt weiter! Nachdem uns unser Leser Martin bereits einen Leserbrief zum Thema zuschickte, den ihr weiter unten finden könnt, fordern wir euch auf: Sagt uns, wie ihr zu dem Amoklauf in Emsdetten steht. Dabei könnt ihr uns nicht nur Leserbriefe schicken, sondern auch rege an unserer Diskussion im Forum teilnehmen. Wir freuen uns auf eure kreativen Ergüsse!


Leserbrief zum Amoklauf in Emsdetten (Martin Marzian, 21. November 2006)

Liebe Gameswelt Redaktion,
euch ist sicher bekannt, dass es wieder mal einen Amoklauf eines jungen Schülers (18 Jahre) gegeben hat. Ich hab mir das Ganze heute in der Zeitung in Ruhe durchgelesen. Es hieß, er sei ein Waffennarr gewesen, hat sich für Bomben interessiert und war ein Einzelgänger. Auch hätte er immer "blutrünstige Computerspiele" gespielt! Zudem stand noch in den Artikeln, dass in seinem Abschiedsbrief geschrieben steht, er täte das Ganze aus Rache, da er in der Schule nur eines gelernt habe: was er für ein Verlierer sei. Danach wurde eine ganze Weile zunächst nur über den Amoklauf geschrieben. Ich habe mich schon echt gewundert und in gewissem Sinne auch gefreut, dass wenigstens diesmal mehr Verstand verwendet und mal nicht alles auf die „ach-so-bösen Killerspiele“ geschoben wird.

Doch was musste ich sehen? Der letzte Satz des ganzen Artikels kam wie die viel zitierte „Moral von der Geschicht“ daher - "Experten denken nun über ein Verbot von Killerspielen nach"! In mir kocht's ziemlich und ich kann es einfach nicht verstehen. Wie kann es sein, dass man - ohne auch nur ein bisschen zu überlegen - sofort alles auf die bösen Computerspiele schiebt? Dieser junge Mann wollte Rache und hat sich sein Leben lang für Waffen interessiert. Zudem waren die Computerspiele nicht der Auslöser. Anstatt die Sicherheit an deutschen Schulen oder die „ach-so-wunderbare“ Politik des deutschen Staates zu überdenken, sind erneut Computerspiele der Grund für die Tat. Niemals sind es die Videospiele allein, die einen Menschen zum Killer machen. Dazu gehören noch ein Haufen psychischer Faktoren, eine Priese falsches Elternhaus und 1kg Plastiksprengstoff, an den ein 18-Jähriger genauso wenig kommen sollte, wie an die vier Gewehre, die er ohne Waffenschein bei sich trug.

Wenn Killerspiele bei uns in Deutschland verboten werden, dann schlägt sich das erstens gewaltig auf die Computerindustrie nieder. Zweitens bin ich mir sicher, dass sich Jugendliche, die solche Spiele haben wollen, sie sich durchs Filesharing problemlos besorgen können. Meiner Meinung nach wäre ein Verbot der Computerspiele kontraproduktiv und würde damit genau das fördern, was die Staatsanwaltschaft täglich mit hunderttausenden Euros bekämpft - Raubkopien. Ich finde es vollkommen richtig, dass Kinder und auch Jugendliche keinen Kontakt zu brutalen Games haben sollten, allerdings lässt sich dies auch durch schärfere Kontrollen der Eltern lösen. Erwachsene sollten noch immer frei entscheiden können, welche Computerspiele sie spielen, und welche nicht. Ich finde es einfach schlimm!

Ich denke, dass nun wieder die Diskussion über das Verbot der Computerspiele losgeht, so wie alle Jahre wieder. Und langsam reicht es mir!

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