Test - Dishonored: Die Maske des Zorns : Erwartungen erfüllt?
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Schon bei den ersten Präsentationen konnte man den einen oder anderen Redakteur entdecken, der beim Anblick von Dishonored leichte Gänsehaut bekam. Nun ist das Spiel der Arkane Studios rund um Deus-Ex-Mitschöpfer Harvey Smith endlich fertig und stellt sich unserem Test. Kann der Titel den hohen Erwartungen gerecht werden? Wartet gar ein neuer Meilenstein der Spielewelt auf uns?
Dem Inselreich Dunwall geht es nicht gut. Eine Seuche tobt in der Stadt, während der Adel in Pracht und Prunk lebt. Corvo, der Leibwächter der regierenden Kaiserin, wird ausgesandt, um auf den benachbarten Inseln nach Hilfe zu fragen, kommt aber mit schlechten Nachrichten wieder. Doch es wird noch schlimmer. Gerade als er der Kaiserin Bericht erstattet, schlagen Attentäter zu. Die Kaiserin wird getötet, ihre Tochter entführt. Und Corvo, der den Anschlag nicht verhindern kann, wandert ins Gefängnis und soll als Mörder der Kaiserin hingerichtet werden.
Schnell wird klar, dass Corvo in eine Intrige zur Machtübernahme geraten ist und als Sündenbock geopfert werden soll. Während der neue Lordregent die Stadt mit eiserner Faust regiert, gelingt Corvo dank der Unterstützung einer kaisertreuen Organisation die Flucht. Der verärgerte Leibwächter wird zum Attentäter, der die Verschwörer aufspüren und ausschalten sowie die entführte Tochter der Kaiserin finden und ihr auf den Thron helfen soll. Viel zu tun für einen Mann, doch er bekommt übernatürliche Hilfe vom „Outsider“, einer gottähnlichen Wesenheit, die Corvo mit besonderen Kräften ausstattet.
Die Geschichte ist gut erzählt, mit schönen Dialogen, einigen Wendungen sowie prägnanten Figuren. Nicht selten kommt man bei dem Spiel ins Nachdenken. Die Brutalität des diktatorischen Regenten und seiner Schergen lässt einen mitunter überlegen, ob man wirklich mit gleichen Mitteln kontern will. Das Spiel erlaubt es, sich darüber Gedanken zu machen und vielleicht sogar einen gewaltfreien Weg zu gehen. Auch der krasse Gegensatz von Reichen und Armen wird gut in Szene gesetzt, noch verstärkt durch die grassierende Seuche, die in einigen Sequenzen für unangenehmes Kribbeln sorgt. Schön übrigens, dass die Arkane Studios viel Lesestoff in den Leveln verteilt hat, in dem man Hintergründe über die Spielwelt erfährt.
Düsteres Steampunk-Städtchen
Unsere ersten Gehversuche in Dunwall zeigen uns eine Hafenstadt, die deutlich vom viktorianischen London inspiriert wurde - allerdings mit der Zugabe eines Steampunk-Szenarios. Walöl ist die Energiequelle der Stadt, mit der Energiegitter, Schockgeschütze und die Gehmaschinen der „Tallboys“ betrieben werden. Der Stil der Umgebungen ist recht eigenständig, auch wenn man die Einflüsse ihrer Schöpfer durchaus erkennen kann. Klare Konturen und oft wie gemalt wirkende Texturen zeigen die Einflüsse des Half-Life-2-Designers Antonov, während die Charaktere nicht selten an BioShock erinnern, gepaart mit Einflüssen aus der Portraitzeichnung des 18. und 19. Jahrhunderts. Markant sind sie, diese Gesichter, und voller Charakter.
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