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Test - Dead Island: Riptide : Get to the Chopper!

  • PC
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Bei der Raserei handelt es sich um eine Art Ausnahmezustand, der euch kurzzeitig besonders heftige Attacken ermöglicht. Baut ihr diese Fähigkeit konsequent aus, frischt ihr zum Beispiel nach Ablauf der Raserei eure Lebensenergie komplett auf. Im Bereich Kampf verbessert ihr die Wirkung eurer Angriffe und schaltet so im Spielverlauf einen neuen Supertritt frei. Im Segment Überleben erhöht ihr zum Beispiel eure Ausdauer, um länger sprinten zu können. Neben den Hauptaufträgen bestreitet ihr auf Wunsch auch Nebenquests, um den einen oder anderen zusätzlichen Erfahrungspunkt oder wichtigen Gegenstand abzustauben. Zufällig auf der Insel verteilte Überlebende bitten euch darum, nach Angehörigen zu suchen oder etwas Essbares zu besorgen. Techland beweist Humor: In einer Nebenquest bittet euch ein Regisseur, seine Kamera zu retten. Diese hatte er beim Dreh eines Horrorfilms zurückgelassen, als die Zombies ins Filmset einfielen.

Schwere schwere Pistole

Parallel zu euren persönlichen Fähigkeiten könnt ihr auch die Waffen wie schon im Vorgänger ordentlich aufmotzen. Hier macht sich euer Sammeltrieb bei den Gegenständen bezahlt. Aus einer normalen Axt wird mithilfe von Draht und ein paar Batterien eine furchteinflößende Waffe, die nicht nur Arme, Beine und Köpfe vom Rumpf der Untoten trennt, sondern diese auch gleich noch mit Elektroschocks eindeckt. Auch ein Schlagstock zeigt mit ein paar angebrachten Nägeln gleich eine viel durchschlagendere Wirkung, genau wie ein Baseballschläger, der mit Stacheldraht veredelt wurde. Voraussetzung für das Pimpen eurer Waffen sind ein Bauplan und eine Werkbank. Ersteren findet ihr irgendwo auf der Insel, Letztere ist meist an einem der sicheren Rückzugspunkte zu finden.

Ihr solltet eure Waffen stets fleißig reparieren und verbessern, denn nach dem anfänglichen Zombie-Fußvolk warten später noch echte Brocken auf euch. Da wäre zum Beispiel die neue Rasse der Wrestler. Diese mächtigen Kolosse können euch mit einem einzigen Schlag ihres mutierten Arms plattmachen, sind aber sehr langsam. Ebenfalls unangenehm sind mutierte Forscher, die ihr zumeist in Bunkeranlagen oder Labors antrefft. Die bereits angesprochenen Rückzugspunkte sind sichere Orte, wie ein Kino oder ein Tempel, wo die Gruppe sich sammeln, verschnaufen und die nächsten Aufgaben planen kann. Aber auch diese Orte sind nicht vor dem Großangriff der Zombies sicher. Eines der neuen Elemente bei Riptide besteht darin, diese Lager eine bestimmte Zeit lang vor mehreren Wellen von Mutanten zu schützen. Dabei helfen unter anderem Schutzzäune und MG-Geschütze. Wenn ihr dann noch selbst gebaute Minen taktisch klug verteilt, ist das Überleben gesichert.

Sauwetter

Während auf Banoi das Wetter eigentlich immer gut war, kann es auf Palanai sehr schnell umschlagen. Spaziert ihr eben noch im strahlenden Sonnenschein über eine Hängebrücke, erwarten euch kurze Zeit später in der Stadt Henderson sintflutartige Regenfälle. Der Wetterwechsel erfolgt teilweise von einem Schritt auf den nächsten und ist somit nicht gerade realistisch. Eure Sicht ist lediglich geringfügig eingeschränkt, ansonsten wirkt sich die Wetterlage nicht auf die Spielmechanik aus.

Die Schauplätze sind detailreich und atmosphärisch in Szene gesetzt. Bei den Licht- und Schatteneffekten zeigt das Studio, was es draufhat. Das kann man von den Animationen leider nicht behaupten, diese wirken wie schon beim Vorgänger nicht ganz authentisch. Die Clipping-Fehler haben es leider auch nach Palanai geschafft. In der Luft hängende abgetrennte Gliedmaßen, in Wänden oder Bäumen steckende Untote und verschwindende Schränke oder Betten gehören zum Alltag auf der Insel. Fehlerlos und richtig gut ist dagegen die Klangkulisse. Das abartige Kreischen der Mutanten erzeugt zusammen mit der passenden Musikuntermalung Gänsehaut.

Fazit

von Jens Quentin

Es wurde immer wieder betont, dass es sich bei Riptide nicht um einen offiziellen zweiten Teil handelt. Das ist genau das Problem. Es fühlt sich wie eine typische Erweiterung an. Dafür ist Riptide mit einem Preis von 50 Euro aber schlicht zu teuer. Für einen vollwertigen Nachfolger dagegen wird viel zu wenig Neues geboten. Dschungel, Großstadt, unterirdische Tunnel, Militäranlagen, Labore, sichere Sammelplätze: All das habe ich im Vorgänger bewundert. In Riptide weicht diese Faszination der Routine. Ich hatte immer das Gefühl, alle Schauplätze von Palanai bereits zu kennen. Da der Vorgänger zum Großteil von den Schauplätzen lebte, geht somit ein Großteil des Reizes verloren. Ja, es gibt nun Boote. Ja, es gibt neue Waffen und Verbesserungsmöglichkeiten. Ja, es gibt einen neuen Charakter und neue Mutantenarten. Ja, es gibt einen Supertritt. Das ist alles gut und schön, reicht aber nicht aus, um einen Preis von 50 Euro zu rechtfertigen, zumal Makel, wie teilweise derbe Clipping-Fehler und die absurden deutschen Waffenbezeichnungen, nicht gefixt wurden. Dazu kommt die vergeigte Spielbalance bezüglich der Tritte: Deren Wirkung, besonders die des neuen Anlauftritts, ist gerade im Vergleich zu aufwendig aufgemotzten Waffen viel zu stark. Lediglich die atmosphärische Klangkulisse, der Umfang und die Tatsache, dass Techland auf nervige Begleitmissionen verzichtet, können voll überzeugen. Wer einfach nur die Geschichte des Vorgängers weiterspielen will und nicht viel Wert auf Neues legt, wird mit Riptide glücklich. Wer einen „richtigen“ Nachfolger erwartet, wird von Riptide enttäuscht. Eine Anmerkung zum Test: Bislang lag uns nur die PC-Version des Spiels vor. Den Koop-Modus konnten wir damit aufgrund technischer Probleme mit der Testfassung nicht prüfen. Wir holen dies nach, sobald dies technisch möglich ist. Sollten sich bestimmte Elemente der Konsolenversionen von der vorliegenden PC-Version unterscheiden, werden wir diesen Test entsprechend aktualisieren.

Überblick

Pro

  • große Spielwelt
  • gute Klangkulisse
  • stimmige Atmosphäre
  • motivierendes Modifizierungskonzept
  • Verzicht auf Begleitmissionen
  • neue Mutantenarten

Contra

  • Palanai ähnelt Banoi zu sehr
  • Clipping-Fehler
  • Tritte im Vergleich zu Waffen zu stark
  • zu wenige Neues
  • absurde deutsche Waffenbezeichnungen
  • Wetterumschwung nicht authentisch

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