Test - Dead by Daylight : Das Kult-Horror-Spiel endlich auch für PS4 und Xbox
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Gut ein Jahr ist es her, dass Dead by Daylight für den PC erschien. Von Beginn an schaffte es der Indie-Multiplayer-Titel, die Spieler zu begeistern. Das lag zum einen am simplen, aber fesselnden Spielprinzip, zum anderen aber auch daran, dass bekannte Streamer und Let's Player sich des Spiels annahmen. Schnell erreichte der Horrortitel Kultstatus und wurde mit DLCs ausgebaut. Konsolenbesitzer blickten jedoch in die Röhre, Dead by Daylight gab es nur für den PC. Bis jetzt, denn seit wenigen Tagen könnt ihr auch auf PS4 und Xbox One in die spannenden Mehrspielerpartien einsteigen.
Wer an dieser Stelle die Zusammenfassung einer Story erwartet, den müssen wir enttäuschen. Warum? Ganz einfach, es gibt keine. Das Spielprinzip ist leicht erklärt. Vier Überlebende versuchen, einem Killer zu entkommen. Dabei werden sowohl die Überlebenden als auch der Killer von menschlichen Spielern gesteuert. Einen Singleplayer-Modus gibt es genauso wenig wie eine Kampagne oder eine Geschichte. Ihr spielt wahlweise einen Überlebenden oder den Killer, entweder zusammen mit Freunden oder mit zufälligen Mitspielern.
Überlebender oder Killer?
Als Überlebender besteht eure Aufgabe darin, insgesamt fünf Generatoren zu reparieren. Sieben von ihnen sind normalerweise auf den Karten verteilt. Gelingt es euch und euren Mitspielern, die Generatoren wieder zum Laufen zu bringen, müsst ihr noch eines von zwei Toren öffnen, die jetzt wieder mit Strom versorgt werden. Schafft ihr auch das, steht der Flucht vor dem Killer nichts mehr im Wege. Die Aufgabe des Killers wiederum besteht darin, die Überlebenden an der Flucht zu hindern und sie zu fangen. Gelingt es dem Killer, einen Überlebenden zu schnappen, muss er ihn an einen der Haken hängen, von denen es ebenfalls eine gewisse Anzahl auf den Karten gibt.
Ist ihm das gelungen, beginnt für den Überlebenden der Todeskampf. Der besteht am Haken aus zwei Phasen. In der ersten könnt ihr versuchen, euch selbst vom Haken zu befreien, was jedoch viel Energie kostet. Nach wenigen Versuchen rutscht ihr in die zweite Phase, in der ihr nur noch gegen das drohende Ableben ankämpfen könnt, um ein wenig Zeit zu gewinnen. Diese Zeit ist wichtig, denn eure Mitspieler können versuchen, euch vom Haken zu befreien und euch somit eine neue Chance auf das Überleben zu gewähren.
Echte Waffen, mit denen sich die Überlebenden gegen den Killer wehren könnten, gibt es nicht. Dafür gibt es Werkzeugkästen, Medikits, Taschenlampen und mehr, das ihr gegen euren Verfolger einsetzen dürft. Schafft ihr es, ihn beispielsweise mit einer Taschenlampe zu blenden, erblindet der Killer für einen kurzen Moment. Den könnt ihr für eure Flucht nutzen. Auch die Umgebung lässt sich zum Vorteil nutzen, denn durch schnelle Sprünge durch Fensterrahmen und herumstehende Paletten gelingt es eventuell, dem Widersacher zu entkommen.
Packende Geräuschkulisse
Doch auch der Killer besitzt Besonderheiten, die ihm das Aufspüren der Überlebenden erleichtern. So sieht er zum Beispiel einige Sekunden lang die Spuren seiner Opfer, sollten diese schnell gerannt sein. Auch werdet ihr als Killer immer informiert, wenn einer der Überlebenden Lärm macht. Beispielsweise wenn diesem ein Skillcheck an einem der Generatoren misslungen ist, was zu einer kleinen Explosion führt. Weiterhin habt ihr tierische Helfer. Überall auf den Karten sitzen Raben. Werden sie von den Flüchtenden aufgescheucht, bekommt ihr das vielleicht mit.
Dead by Daylight lebt stark von der Geräuschkulisse. Da wäre zum Beispiel der Herzschlag, der lauter wird, wenn sich der Killer nähert. Dadurch werdet ihr immer vorgewarnt, sobald sich der Jäger in eurer Nähe befindet. Auf der anderen Seite verursachen die Überlebenden viel Lärm. Ihr hört die Reparaturgeräusche, das leise Wimmern, solltet ihr eines der Opfer verletzt haben, das Quietschen von Schränken, in denen sich die Flüchtenden verstecken können, und vieles mehr. Die Soundeffekte treiben den Adrenalinspiegel in die Höhe, ganz egal, ob ihr Überlebende oder Killer spielt.
Im Gegensatz zur PC-Version spielt ihr auf Konsole ausschließlich mit dem Controller. Das war auf dem PC zwar auch möglich, die Steuerung mit Maus und Tastatur war aber eindeutig schneller. Vorteil der Konsolenversion ist, dass hier nicht Controllerspieler auf solche treffen, die Maus und Tastatur verwenden. Es geht dementsprechend fairer zu. Im Gegensatz zur ursprünglichen PC-Fassung bietet euch die Special Edition für Konsole einige Inhalte, die auf PC erst per DLC hinzugekauft werden müssen.
Viele DLCs mit dabei
Neben den drei Killern und vier Überlebenden, die die PC-Basisversion bietet, sind drei weitere Überlebende und drei weitere Killer gleich von Beginn an dabei. Das gilt auch für die Karten, die mit den entsprechenden Charakteren auf dem PC per DLC mitgeliefert wurden. Sowohl die Killer als auch die Überlebenden bieten euch sehr spezielle Eigenschaften. So hat einer der Überlebenden die Möglichkeit, andere schneller zu heilen, ein anderer repariert Generatoren rascher und der nächste darf ohne Werkzeugkasten Haken sabotieren.
Bei den Killern hingegen legt der eine Bärenfallen, der andere macht mit einer Kettensäge Jagd auf euch. Ein irrer Arzt möchte euch einer Schocktherapie unterziehen und die Krankenschwester teleportiert sich munter über die Karte, um ihre Opfer zu erledigen. Beide Seiten sammeln in den Partien Punkte für das sogenannte Blutnetz. Darin erwerbt ihr dann hilfreiche Gegenstände und Perks, die euch neue Fähigkeiten verschaffen. Hier seien als Beispiel der Sprint-Boost bei den Überlebenden oder der eiserne Griff bei den Killern erwähnt. Letzterer erschwert es Überlebenden, von der Schulter des Killers zu entkommen, während er sie zu einem der Haken trägt.
Die erreichbare Höchststufe ist auf beiden Seiten Level 50. Hierbei gibt es jedoch noch drei Prestige-Erhöhungen. Steigt ihr beispielsweise mit Level 50 auf Prestige eins auf, werdet ihr wieder auf Level eins zurückgesetzt und all eure angesammelten Gegenstände gehen verloren. Mit Ausnahme der „lehrbaren Perks“, die jeder Charakter nach und nach erlernt. „Lehrbar“ deswegen, weil ihr diese auch anderen Charakteren beibringen könnt. Weiterhin gibt es den Rang, der jedoch nichts mit dem eigentlichen Level zu tun hat. In den Partien müsst ihr in vier Kategorien genug Punkte sammeln, um einen sogenannten Pip zu bekommen. Sammelt ihr über mehrere Partien genug Pips an, steigt ihr im Rang.
Gelingt es euch jedoch nicht, genug Punkte zu sammeln, könnt ihr eure Pips auch wieder verlieren und im schlimmsten Fall werdet ihr einen Rang zurückgestuft und fallt eventuell sogar wieder auf den Startrang zurück. Die Ränge werden, wie auch in der PC-Version, einmal im Monat zurückgesetzt, „durchspielen“ könnt ihr Dead by Daylight daher nicht.
Kein Training
Während die Überlebenden in der Third-Person-Ansicht über die Karten gesteuert werden, agiert der Killer in der Egoperspektive. Optimal, denn so habt ihr als Überlebender auch das im Blick, was hinter euch passiert, als Killer seht ihr euch aber nicht selbst vor der Kamera und steht euch somit auch nicht im Weg. Die Karten gehen in Ordnung, auch wenn sie sich ein wenig ähneln. Erst die Karten, die auf dem PC per DLC hinzukamen und auf Konsole teilweise enthalten sind, bieten etwas mehr Abwechslung. Während ihr auf den alten Karten grundsätzlich draußen unterwegs wart, schleicht ihr jetzt unter anderem auch durch ein altes Krankenhaus.
Die Steuerung geht flott von der Hand. PC-Spieler, die Maus und Tastatur gewohnt sind, müssen sich jedoch ein wenig umstellen. Die Menüs lassen sich auch mit dem Controller leicht bedienen, was zum Beispiel auch für das Blutnetz gilt. Ihr steuert einen Cursor über den Bildschirm, der sich per Stick schnell an die gewünschte Position bringen lässt.
Auf der PS4 lief Dead by Daylight in der Testphase sehr stabil. Lediglich die teils englischen Texte wirken noch ein wenig störend, da sie normalerweise deutsch sein sollten. Per Hotfix soll dieses Problem aber bereits in Kürze behoben werden. Ansonsten ist dem Entwickler eine sehr ordentliche Umsetzung auf die PS4 gelungen. Wie es auf der Xbox One aussieht, können wir nicht sagen, da uns diese Version nicht vorliegt. Einige Spieler beschweren sich dort über Einbrüche der Framerate, was auf der PS4 nicht vorkommt.
Einen Nachteil gibt es aber in Dead by Daylight. Zwar erklären euch diverse Tutorials die wichtigsten Aspekte des Spiels, so etwas wie ein Trainingsmodus existiert jedoch nicht. Ihr müsst von Beginn an gegen andere Spieler antreten. Auf Wunsch könnt ihr aber ausschließlich mit Freunden spielen. So könnt ihr eventuell private Übungspartien starten, um das nötige Know-how für die Ranglistenspiele zu erhalten.
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