Test - Dark Messiah of Might and Magic : Dark Messiah of Might and Magic
- PC
Neben der mauen Gegner-KI fallen zwei weitere Mankos auf: Die sehr unpräzise Sprungsteuerung, die nicht selten ein unerwünschtes Nachladen zur Folge hat und die zuweilen zu konstruiert wirkenden Umgebungen. Die Entwickler haben in jedem Levelbereich zahlreiche nutzbare Objekte eingebaut, die sich mit der Zeit aber leider zu sehr wiederholen und deren Platzierung nicht immer einleuchtet und in einigen Abschnitten ganz offensichtlich nur als Mittel zum Zweck dient. Dass in den düsteren Katakomben die eine oder andere Falle lauert, ist durchaus verständlich. Warum aber in Orkbaracken zuweilen ein halbes Dutzend Gitter mit Stacheln nach außen einfach so an der Wand stehen, eher nicht. Aber gut, der Zweck heiligt die Mittel. Ein weiterer Haken: Hat man erstmal die Möglichkeiten ausgelotet, erwarten einem im späteren Spiel kaum noch Neuigkeiten oder Überraschungen in Bezug auf den Kampf und man vermisst etwas das Gefühl, dass der Held wirklich mächtiger wird.
Wilde Schlachten im MultiplayerBis zu 32 Spieler dürfen sich im Multiplayer-Modus vergnügen, wobei Standard-Modi wie DM, TDM und CTF und der 1on1-Modus Kolosseum durch das Fantasy-Gameplay ein reizvolles Flair erhalten. Der Stolz der Entwickler ist allerdings der Crusader-Modus, in welchem Teams von Menschen und Untoten gegeneinander antreten. Dabei könnt ihr eine von fünf Klassen wählen und eure Wahl bei jedem Respawn ändern. Ob ihr als Magier, Assassine, Priester, Krieger oder Bogenschütze unterwegs seid, ist allein euer Geschmack.
Der Crusader-Modus zieht sich über fünf Maps, in denen es gilt, bestimmte Kontrollpunkte zu erobern. Für eure Aktionen erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr wiederum in Skills für euren Charakter umsetzen könnt, wobei die Charaktere von einer Map zur nächsten komplett übernommen werden. Vom Prinzip her eine spaßige Angelegenheit, die allerdings unter einigen öde designten Maps und vor allem Balancing-Problemen leidet, da bestimmte Angriffe einiger Klassen einfach zu mächtig sind. Mit vernünftigem Teamplay kommt allerdings durchaus auch Freude auf, wenn sich die Klassen im Team ergänzen.
Grafikpracht dank Source-EngineIm visuellen Bereich gibt es wenig zu bemängeln. Die erweiterte Source-Engine sorgt für sehenswerte Umgebungen, die vor allem durch ihre ausladende und einfallsreiche Architektur überzeugen können. In einigen Levelabschnitten kommt man sich regelrecht winzig vor beim Anblick bodenloser Abgründe und titanischer Mauerwerke. Jede Umgebung bietet dabei ein sehr atmosphärisches Feeling. Auch die Gegner und Charaktere werden sehr sehenswert und unterm Strich mit guten Animationen dargestellt. Speziell die wuchtigen Kämpfe wirken nahezu cineastisch und sehr dynamisch. Auch Texturen und Ausleuchtung gehören derzeit zur oberen Liga im Fantasy-Bereich. Einzig die Nutzung des Bumpmapping wurde hier und da etwas arg übertrieben – Holzoberflächen sollten nicht wie Plastik aussehen.
Ebenso überzeugend wie die Grafik kommt auch der Sound daher. Die Hintergrundmusik gibt sich dezent, ist aber durchaus in der Lage zu den richtigen Augenblicken die Atmosphäre zu verstärken. Die Kampfsounds sind wuchtig vom Grunzen der Kontrahenten bis zum Klirren der Waffen, was die Intensität der harten Fights noch verstärkt. Die Sprachausgabe ist weitgehend ohne Fehl und Tadel und kann sich im Grunde jederzeit hören lassen.
Kommentarezum Artikel