Test - D4 (Dark Dreams Don't Die) : Angenehm anders, absolut absurd
- One
Das umstrittene Deadly Premonition aus dem Jahre 2010 gilt als eines der „besten schlechten Videospiele“ aller Zeiten. Selten gingen die Meinungen und Wertungen so auseinander wie bei dem polarisierenden Survival-Horror-Spiel von Game Director Hidetaka Suehiro (besser bekannt als SWERY). D4 oder auch Dark Dreams Don’t Die ist das neueste Werk vom „Meister des Absurden“, das am 19. September von den Microsoft Studios exklusiv für die Xbox One veröffentlicht wurde.
In dem Action-Mystery-Adventure schlüpft ihr in die Rolle von David Young, einem Bostoner Privatdetektiv, der versucht den rätselhaften Mord an seiner Frau aufzuklären. Da er sich nur lückenhaft an den Vorfall erinnern kann, bleibt ihm als Anhaltspunkt nur der Buchstabe „D“. David verlässt sich aber nicht nur auf seine natürliche Spürnase, sondern nutzt auch seine besondere Begabung: die Psychometrie.
Esoteriker beschreiben Psychometrie als eine Fähigkeit, die es ermöglicht, die Vergangenheit aus bestimmten, emotional aufgeladenen Gegenständen zu lesen. Mithilfe dieser „Mementos“ taucht David direkt in die Vergangenheit ab, um den Mörder seiner geliebten „Little Peggy“ zu finden.
Viel mehr sollte man zur Story gar nicht verraten, denn die unvorhersehbare Handlung und die dabei entstehenden skurrilen und teilweise haarsträubenden Situationen und Dialoge machen mit den größten Reiz an D4 aus.
Fress-Flash
So erlebt ihr beispielsweise, wie sich Davids ehemaliger Kollege, ein Cop mittleren Alters, auf unappetitliche Art und Weise mehr als zwanzig Hot Dogs in den Wanst schaufelt, während die zwei Ermittler über zwischenmenschliche Beziehungen debattieren. In solchen Momenten könnte man glauben, dass Wes Anderson, Quentin Tarantino und Suda 51 das Script von D4 während eines gemeinsamen Barbesuchs auf einer Hand voll Bierdeckel gekritzelt haben.
Der Comic-Look passt zur abgedrehten Handlung wie die Faust aufs Auge, lediglich die Texturen sind an manchen Stellen etwas matschig. Anders als in den Adventures von Telltale ist es nicht möglich, die Spielfigur direkt zu steuern. In Point-&-Click-Manier schickt ihr David zu festgesetzten Punkten. Die Kinect-Einbindung erweist sich im Spielablauf als sinnvolle Alternative zur regulären Controller-Steuerung. Lediglich in den etwas schwammigen Menüs macht die herkömmliche Pad-Steuerung eine deutlich bessere Figur. Doch besonders in den aus Quick-Time-Events bestehenden Stunt-Sequenzen überzeugt die intuitive Gesten- und Sprachsteuerung durch gute Erkennung und Verlässlichkeit.
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