Test - Corsair Crystal Series 460X RGB : Neues PC-Gehäuse mit schicker Glasoptik
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Corsair hat mit dem Crystal Series 460X ein Gehäuse für all diejenigen designt, die auch beim Innenleben ihres Rechners auf schicke RGB-Beleuchtung und edle Optik stehen. Trotz kompakter Bauform passen so ziemlich alle Mainboards von Mini ITX bis ATX hinein und dank gehärteter Rauchglas-Seitenteile kommt etwaige Beleuchtung voll zur Geltung. Wir haben uns das 159,90 Euro teure PC-Gehäuse genauer angeschaut und mit Hardware vollgestopft.
Auf den ersten Blick erinnert das Corsair Crystal Series 460X an das bereits bekannte IN WIN 805. Das liegt natürlich vor allem daran, dass Frontpanel und linke Seitenwand aus gehärtetem, abgedunkeltem Glas sind. Als Vorwurf ist das nicht zu sehen, letztendlich ähneln sich viele PC-Gehäuse auf die eine oder andere Art und Weise. Schick sieht das Ganze auf jeden Fall aus, selbst wenn das Innenleben noch nicht eingebaut ist.
Beim 460X handelt es sich um ein ATX-Mid-Tower-Gehäuse, in dem problemlos auch kleinere Boards verbaut werden können. Ausgelegt ist das Case jedenfalls für ATX (bis zu 272 mm), MicroATX und Mini ITX. Nebenher erfreuen uns die kompakten Abmessungen von 440 x 220 x 464 mm. Dafür sollte eigentlich unter jedem Schreibtisch ein Plätzchen zu finden sein.
Viel Platz fürs Innenleben
Wer nun denkt, dass der Innenraum dadurch begrenzt ist, der täuscht sich. Da Netzteil und Laufwerksschächte im unteren Bereich unter einer Abdeckung verborgen sind, bleibt oben mehr als genug Platz für jede Menge Hardware. Allein für Grafikkarten ist mit 370 mm reichlich Freiraum auch für längere Modelle wie die ZOTAC GTX 1080 AMP! Extrem, die deutlich über 300 mm lang ist. Selbst ein SLI-Set-up findet bequem Platz im Gehäuse, das an der Rückseite Slots für bis zu sieben PCI(e)-Karten offeriert.
Auch an größere CPU-Kühler wurde gedacht, bis zu 170 mm verkraftet das Gehäuse. Einzig beim Netzteil muss man ein wenig aufpassen, länger als 200 mm darf es aufgrund des Schachts nicht sein. Wer es ohnehin nicht so mit CPU-Lüftern hat, wird keine Probleme haben, eine Wasserkühlung einzubauen. Ohnehin ist das 460X ungemein großzügig, was den Platz für Lüfter angeht.
Noch mehr Lüfter gehen kaum
Ab Werk ist das Gehäuse bereits mit drei SP120-RGB-Lüftern bestückt, die mit bis zu 1.400 Umdrehungen pro Minute reichlich Wind machen und simpel per 3-Pin-Anschluss mit Saft versorgt werden. Selbige sind an der Vorderseite montiert, alternativ könnt ihr zwei 140-mm-Lüfter anbringen oder Radiatoren mit 280 beziehungsweise 360 mm hinter das Frontpanel basteln. Unter den Deckel passen je zwei 120- oder 140-mm-Lüfter oder ein 240-mm-Radiator.
Das Lüftungskonzept sieht im Großen und Ganzen vor, dass die Frontlüfter Frischluft in den Rechner wedeln, wozu auch die großzügigen seitlichen Aussparungen hinter dem Frontpanel dienen. Die warme Luft kann dann nach oben und/oder hinten aus dem Gehäuse gepustet werden. Das Netzteil steht quasi für sich allein durch die Montage im Slot am Boden und wirkt sich nicht auf die Luftzirkulation im Gehäuse aus. Da das Gehäuse auf relativ hohen Kunststofffüßen steht, droht der PSU kein Erstickungstod.
Dank der zahlreichen Lüftungsoptionen und des Freiraums im Gehäuse sind die Kühlungsoptionen gelungen, sodass auch Overclocker ihre helle Freude an dem Gehäuse haben. Die relativ offene Bauweise mit den seitlichen Einzügen und den großzügigen Abluftgittern hinten hat allerdings den Nachteil, dass die Schalldämmung eher mittelprächtig ist. Schon mit den drei Frontlüftern nebst einer Wasserkühlung für die CPU kommt doch einiges an Lärm aus der Kiste. Man sollte also definitiv daran denken, möglichst leise Lüfter einzubauen.
Die ab Werk verbauten SP120-Lüfter verfügen übrigens über RGB-Beleuchtung mit je vier LEDs, die mittels dreier Tasten der Lüfterkontrolle am vorn auf der Oberseite angebrachten I/O-Panel gesteuert werden. Der Anblick lohnt sich, denn durch das abgedunkelte Glas des Frontpanels sehen die drei Lüfter toll aus.
Formschönes Äußeres
Insgesamt gibt sich das Crystal 460X ausgesprochen formschön. Die beiden Glaswände wirken sehr edel, die Rauchglasoptik verpasst etwaiger Beleuchtung das gewissen Etwas und kaschiert gleichzeitig kleinere Unschönheiten, denn ganz ohne Kabel geht es nun mal nicht. Die Befestigungsschrauben der beiden Glaswände gehen völlig in Ordnung und können sogar ohne Werkzeug gelöst werden, wenn ihr sie nicht mit Volldampf festgedreht habt.
Das I/O-Panel ist oben auf dem Deckel eingebaut und sieht ebenfalls ordentlich aus. Dort befinden sich die erwähnten Tasten für die Lüftersteuerung. Hinzu kommen zwei USB-3.0-Ports sowie Buchsen für Mikrofon und Headset nebst Power-Schalter. Schade, dass Corsair nicht gleich noch einen USB-3.1-Port mit eingebaut hat, der mehr und mehr zum Standard wird.
Eine perforierte Matte wird dahinter per Magnet über den Luftdurchlässen des Deckelblechs platziert und dient zugleich als Staubschutz. Nicht unbedingt elegant, aber optisch dank guter Passform und festen Sitzes akzeptabel. Die Verarbeitung passt insgesamt zur schicken Optik. Es gibt keine scharfen Kanten, die Passform ist gut, die Lackierung fehlerfrei. Lediglich die Kunststoffrahmen mit den Lufteinlässen hinter dem Frontpanel haben für unseren Geschmack etwas zu viel Spiel.
Kleine Makel bei der Montage
Die Montage von Netzteil, Mainboard, Laufwerken und Grafikkarte geht gut von der Hand. Das Verlegen der Kabel zwischen Mainboard und rechter Seitenwand ist allerdings nicht so einfach, da der Platz dazwischen recht begrenzt ist. Wir hatten schon etwas Mühe, vor allem die dicken Kabel vom Netzteil dahinterzuquetschen. Schön sind aber die reichlich vorhandenen Kabeldurchführungen im Blech, die gut dazu geeignet sind, Kabelsalat im sichtbaren Innenraum zu vermeiden.
Direkt neben dem unten liegenden Netzteil-Slot befinden sich unter einer Abdeckung die Montageplätze für die Laufwerke. Drei Schächte für 2,5-Zoll-Laufwerke sind vorhanden, hinzu kommen zwei Einschübe für 3,5-Zoll-Laufwerke. Die fielen uns negativ auf, denn sie bestehen aus sehr dünnem Plastik und wirken im Vergleich zum gut verarbeiteten Rest arg billig. Ist die Festplatte einmal draufgeschraubt, stellt das freilich kein Problem mehr dar. Es wirkt nur unpassend.
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