Preview - Constantine : Constantine
- PS2
- Xbox
Verkehrte Welt: Waren Spielfilmumsetzungen vor einigen Jahren noch gut für einen gepflegten Verriss, setzen heute die digitalen Nacherzählungen zu 'Riddick' oder 'Herr der Ringe' gar neue Genre-Standards. Ganz so überragend dürfte die Spielfilmumsetzung des Comic-Helden-Streifens 'Constantine' zwar nicht werden, dennoch setzt auch die düstere Horror-Ballerei der Bit Studios die Trendwende im Lizenzspiele-Markt positiv fort.
Pater mit zwei KanonenFast könnte man meinen, Hollywood-Star Keanu Reeves findet Gefallen an der Vorstellung, der Nachwuchs des Beelzebubs zu sein. Nach seinen infernalen Erlebnissen in 'Des Teufels Advokat' schlüpft er in der Comic-Adaption der bekannten DC Comics-Reihe 'Hellblazer' erneut in die Haut eines diabolischen Nachkommens. Als Frucht von Satans Lenden John Constantine macht sich der Leinwandheld auf, dem finsteren Dämonen Mammon im modernen Los Angeles Einhalt zu gebieten. Selbstredend fällt diese Aufgabe im Spiel zum Film dem Gamer vor dem Bildschirm zu.
Bevor es jedoch mit der Action losgeht, dürft ihr zunächst eine der unzähligen Render-Zwischensequenzen genießen. Anstelle von Szenen aus dem Film setzen die Entwickler der Bit Studios auf selbst erstellte CGI-Filmchen in bester Square-Manier. Somit lässt sich wunderbar die Geschichte des Kinostreifens nacherzählen, ohne die Entwickler gleich zu stark an dessen Rahmenhandlung zu binden. Da die Render-Sperenzchen technisch auf hohem Niveau sind, sollte dies den Spieler kaum stören. Zumindest sofern man die deutsche Sprachausgabe außen vor lässt. Diese fällt in die Kategorie 'Grauen für die Ohren' und kratzt extrem an der ansonsten dichten Atmosphäre des Spiels. Glücklich sind da englischkundige Spieler, die einfach nur die Xbox-Sprache umstellen müssen, um die englischen Sprecher genießen zu können. Hier spricht dann sogar Herr Reeves persönlich sein digitales Alter Ego.
Max Payne in Silent HillGeht es dann schließlich zur Sache, erwartet den Spieler gehobene Third-Person-Shooter-Kost mit einer gehörigen Portion Horror. Ganz im Stile von Remedys 'Max Payne'-Reihe ballert ihr euch mit Schrotflinte und Pistole durch unzählige Gegnerhorden, hechtet über Abgründe und durchstreift die nächtliche Großstadt, um kleinere Rätseleinlagen zu lösen. Die Action steht in den linearen Levels jedoch stets im Vordergrund. Da eure Widersacher grässliche Dämonen sind, reicht die heilige Schrotflinte jedoch meist nicht aus, so dass es praktisch ist, dass Constantin über allerlei Zaubersprüche verfügt, um der Höllenbrut ordentlich einzuheizen. Gezaubert wird dabei auf Knopfdruck. Habt ihr erstmal einen Spruch aktiviert, setzt eine Slow Motion-Sequenz ein, in welcher ihr in bester Bemani-Manier eingeblendete Tasten nachdrücken müsst. Gelingt es innerhalb des Zeitlimits die Tastenkombination nachzudrücken, verteilt John Stromstöße und verbrutzelt so seine Widersacher.
Neben diversen Offensiv-Sprüchen verfügt John auch über den so genannten 'Wahrheitsblick', welcher euch vor allem in den Rätselabschnitten gelegen kommt. Auf Knopfdruck schaltet ihr in die Ego-Sicht und könnt durch Dinge blicken. Somit lassen sich Geheimtüren erspähen und Dämonen in Menschengestalt ausmachen. Dies ist jedoch nur in den Abschnitten in Los Angeles von Nöten. In den eingestreuten Levels der Hölle fällt es euch schon deutlich leichter, Freund von Feind zu unterscheiden.
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