Test - C&C: Alarmstufe Rot 3 : Popcorn-Strategie auf PS3
- PS3
Für unseren Geschmack ist zudem die Kamera etwas zu nah am Geschehen, sodass es manchmal etwas an Übersicht mangelt; mehr Zoomstufen wären wünschenswert gewesen. Des Weiteren zeigt auch die KI mal wieder, warum sie nicht zu den cleversten Vertretern ihrer Art gehört. Die Gegner greifen stets auf die gleichen Angriffsmuster zurück und zusätzliche erstellte Ernterfahrzeuge fahren mitunter fröhlich durchs Feindgebiet. Seufz.
Apropos KI: In C&C: Alarmstufe Rot 3 gibt es erstmals die Möglichkeit, jede Mission der drei Kampagnen im kooperativen Modus zu spielen. Ein Freund kann sich eurem Kampf online anschließen und ihr geht gemeinsam gegen den Feind vor. Das macht sehr viel Spaß und führt mitunter zu ausgefallenen Taktikgeplänkeln. Unverständlicherweise ist diese Funktion jedoch auf Online-Partien beschränkt und kann nicht im Netzwerk genutzt werden.
Was das jetzt mit der besagten KI zu tun hat? Habt ihr keinen Freund zur Hand, übernimmt die KI den Part des Kameraden und macht ihre Arbeit dabei - von einigen Ausnahmen abgesehen - recht gut. Man kann dem virtuellen Mitstreiter sogar konkrete Befehle erteilen und somit zum Beispiel Ablenkungsmanöver ausführen lassen, während man selbst von der Flanke aus angreift. Insgesamt auf jeden Fall eine gelungene Idee. Auf der PlayStation 3 kann man via PlayStation Network halbwegs komfortabel andere Spieler zu diesen Koop-Partien einladen. Eine Suchfunktion im eigentlichen Sinne gibt es aber auch in der Version für Sonys Konsole noch immer nicht.
Das führt uns auch gleich zum restlichen Mehrspielermodus, der ausschließlich online gespielt werden kann. Bis zu vier Hobby-Generäle dürfen sich auf den insgesamt 28 mitgelieferten Karten austoben. Allerdings gibt es im Gegensatz zu früheren C&C-Titeln auf der PlayStation 3 keine exklusiven Spielvarianten. Das ist einerseits enttäuschend und schmälert gleichzeitig den Umfang dieses Parts. Zudem kommen nicht alle Komfortfunktionen der PC-Version zum Einsatz, was ebenfalls etwas ärgerlich ist.
Die Steuerung ist hingegen gut auf die Eigenheiten des PlayStation-3-Controllers abgestimmt worden und bringt zudem das bewährte Command-Wheel zurück ins Geschehen. Mit wenigen Knopfdrücken könnt ihr mithilfe dieses Kreismenüs Gebäude erstellen und Einheiten rekrutieren. Überdies gibt es ab sofort eine vergrößerbare Übersichtskarte. Diese hat nicht nur den Vorteil, dass ihr mehr vom Geschehen überschauen könnt, sondern gleichzeitig ist das Navigieren von Einheiten über diese Karte ab sofort deutlich einfacher. Ebenfalls komfortabel ist die Möglichkeit, mithilfe eines Knopfes mehrere Einheiten einer Sorte auszuwählen.
Hollywood macht Krieg
Wenig nachzubessern gibt es hingegen bei der Präsentation von C&C: Alarmstufe Rot 3. Zwar mag die teilweise recht bunte Optik nicht jedermanns Geschmack sein, doch sowohl die imposanten Effekte als auch die detailliert ausgearbeiteten Einheiten machen einiges her. Die Grafik zeigt sich im Vergleich zur Xbox-360-Fassung tatsächlich etwas bunter und detailreicher. Allerdings halten sich diese optischen Verbesserungen doch arg in Grenzen und sind eher im Bereich der "kosmetischen Natur" anzusiedeln. Etwas mehr haben wir uns bei der langen Entwicklungszeit dann doch versprochen. Technisch einwandfrei sind hingegen die HD-Realfilmsequenzen, die mit mehr oder weniger bekannten Hollywoodschauspielern (Jenny McCarthy, J.K. Simmons, George Takei, Tim Curry uvm.) inszeniert wurden. Auch hier überwiegt klar der Trash-Faktor, doch gleichzeitig tragen die Filmchen enorm viel zur Atmosphäre des Spiels bei.
Selbiges gilt auch für die Soundkulisse: Die thematisch angepassten Musikstücke haben ebenfalls einen gewissen Trash-Flair, untermalen das Geschehen jedoch sehr gut. Die Sprachausgabe der Einheiten weiß ebenso zu gefallen, wenn auch einige Samples bis an die Nervgrenze oft wiederholt werden.
Übrigens erschließt sich uns nicht so ganz, was an der PS3-Version so "ultimativ" sein soll. Zwar bekommt ihr einige exklusive Extras geboten, doch wirklich vom Hocker reißen diese niemanden. Solche Dinge wie der Soundtrack des Spiels, Entwicklervideos, Babe-Special und Profile der Einheiten sind zwar an sich ganz nett, doch kein überwältigendes Kaufargument. Interessanter sind da schon die fünf zusätzlichen Karten für den Mehrspielermodus, die allesamt eine gute Figur machen. Dennoch wirkt der Namenszusatz "Ultimate Edition" etwas arg aufgesetzt und übertrieben.
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