Test - Coco, der neugierige Affe (Curious George) : Coco, der neugierige Affe (Curious George)
- PS2
Seit 1941 sorgt der Affe George alias Coco in zahlreichen Kinderbüchern für Spaß. Passend zum kommenden Kinofilm veröffentlicht EA ein Videospiel rund um den niedlichen Primaten. Wir haben uns in das Abenteuer gestürzt und überprüft, ob das auf junge Spieler ausgerichtete PS2-Lizenzspiel überzeugen kann.
George oder Coco?Verwirrung in der Redaktion: Nichts ahnend flatterte ein Testmuster zum Jump’n’Run namens ´Curious George´ ins Haus, welches schon seit einigen Monaten in den USA erhältlich ist. Held des Spieles ist ein kleiner Affe, der schon seit 1941 seine Neugier in diversen Kinderbüchern befriedigt. Hierzulande heißt das Tier schlicht und einfach Coco und tatsächlich wird das Spiel im deutschen Sprachraum unter dem Titel ’Coco, der neugierige Affe’ erscheinen, wie uns EA auf Nachfrage versicherte.
Die Story orientiert sich am brandneuen Kinofilm, wo sich Coco an die Fersen von Abenteurer Ted hängt. Der gabelt das niedliche Tierchen bei einer seiner Erkundungstouren durch den Dschungel auf und nimmt ihn versehentlich mit nach Amerika. Weil Coco alias Curious George dem Namen nach besonders neugierig ist, muss er natürlich gleich alles in der für ihn völlig fremden Welt erkunden.
Für die Kleinsten´Coco, der neugierige Affe´ ist ein ganz harmloses Jump’n’Run und sichtlich konzipiert für besonders junge Kinder. Der Schwierigkeitsgrad ist so einfach designt, dass selbst Grundschüler ohne große Probleme die dreizehn Abschnitte durchhüpfen dürften. Damit hätten wir prinzipiell keine Probleme, doch das Spiel ist insgesamt eher lieblos zusammengeschustert. Allem voran steht die Sinnlosigkeit einiger Aufgaben: Irgendwann gelangt Coco in ein Museum, wo ihr beispielsweise bis zur Decke hinaufklettern müsst, nur um direkt danach wieder runterzuspringen. Eine für Hörspiele typische Frauenstimme erklärt zwar bis ins kleinste Detail, was ihr zu tun habt, nicht jedoch welchen tieferen Sinn viele der Aktionen haben.
Ein paar Minispiele sollen die Hüpferei auflockern, doch in beinahe allen Fällen werdet ihr zum schnöden Knöpfchendrücken im richtigen Rhythmus verdonnert. Spätestens bei der Ballon-Szene dürften selbst Dreijährige langweilig vor sich hin gähnen, denn sie müssen neun Mal hintereinander (!) den gleichen Mist mit einem kaum ansteigenden Schwierigkeitsgrad bewältigen. Des Weiteren stört, dass die auf dem Bildschirm präsentierten Aktionen des Affen rein gar nichts mit dem zu drückenden Muster zu tun haben.
Neugier wird belohntVom Ansatz her witzig, aber ebenso lieblos umgesetzt ist der Neugier-Faktor: Überall findet ihr diverse Gegenstände, welche ihr auf Knopfdruck untersuchen sollt. Daraufhin folgt eine wenig spektakuläre Animation, wie zum Beispiel dass George eine Schublade durcheinander wühlt oder er ein Telefon zum Klingeln bringt. Anfangs gefällt wenigstens der Abwechslungsreichtum dieser Mini-Gags, doch schon nach wenigen Levels wiederholen sich selbst diese. Mit den gesammelten Neugier-Punkten könnt ihr diverse Bilder oder Szenen aus dem Zeichentrickfilm freischalten, sinnigerweise sind Letztere mit jenen identisch, welche sowieso zwischen den Levels gezeigt werden.
Müde präsentiertGrafisch reißt das Affengehabe kaum etwas heraus: Den Hintergründen fehlt es an Details und Abwechslung, bei den Animationen wurde der Faktor der Verspieltheit verschenkt. Mit einem Äffchen wie George hätten die Entwickler viele neckische Details verwirklichen können, stattdessen beschränkten sie sich auf ein 08/15-Bewegungsrepertoire.
Selbst der Sound sorgt für Ärger: Der Score entstammt aus der allerlangweiligsten Hollywood-Schublade und würde selbst jede Fahrstuhlmusik in Sachen Dramatik unterbieten. Die Effekte wiederum sind entweder nichts Besonderes oder sie knarzen hässlich aus den Lautsprechern.
Kommentarezum Artikel