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Test - Chili Con Carnage : Action-Chili mit brennendem Humor

  • PSP
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Anstatt den kernigen ’GTA’-Konkurrenten ’Total Overdose’ von der PS2 auf die PSP umzusetzen, liefert das Team von Deadline Games mit ’Chili con Carnage’ ein komplett neues Abenteuer rund um mexikanische Gangster, schießfreudige Farmer, rachelüsterne Helden, Cervesas, verrückte Hühner und viel Action.

Keine aufgewärmten Burritos

Spiele, die sich ganz an der Hitreihe ’Grand Theft Auto’ orientieren und euch ebenfalls in die Rolle eines Gangsters versetzen, der während seiner Gauner-Missionen eine Stadt zu Fuß und hinterm Lenkrad frei erkunden darf, gibt es mittlerweile reichlich. Einer der interessantesten Vertreter dieser so genannten ’GTA’-Klone stellte im Jahre 2005 ’Total Overdose’ dar. Zwar waren die Spielelemente nicht neu, sondern frech von ’GTA’ und ’Max Payne’ geklaut, dafür sorgte die schräge Inszenierung im Stil von südamerikanischen Gangster-Filmen à la ’El Mariachi’ und ’Desperado’ inklusive völlig übertriebenen Schießereien und einem kernigen Soundtrack für die richtige Würze im Chili. Apropos: ’Chili Con Carnage’ ist zwar vom gleichen Team wie ’Total Overdose’ und nutzt dieselbe Spiel-Engine, dasselbe Szenario, die gleichen Grafikdetails und viele sonstige Elemente, in Wahrheit ist es aber ein eigenständiges Spiel mit einer neuen Story und neuen Missionen.

Mexikanische Schlachtplatte

Die Geschichte dreht sich um den jungen Gauner Ramino Cruz, der seinem mächtigen Vater zum Geburtstag eine Schachtel voll süßer Kätzchen schenkt. Bei der Freude merken die beiden aber nicht, dass ein ominöser Mähdrescher auf sie zurast. Es kommt, wie es kommen muss: Der Vater und die Kätzchen sind in handliche Strohballen umgewandelt und der Sohn schwört blutige Rache. Als Racheengel macht er sich daran, sich alleine einer ganzen Armee an feindlichen Gangmitgliedern zu stellen und alle Anführer auszuschalten. Wie schon erwähnt, orientiert sich das PSP-Spiel deutlich an ’Total Overdose’. Dies merkt man vor allem beim Kampfsystem: Ihr steuert Ramirez aus der Third-Person-Ansicht und nehmt per Lock-on-Funktion die Feinde und explosive Leveldetails aufs Korn. Auf Knopfdruck setzt Ram außerdem zu einem Hechtsprung an, um so in Zeitlupe auf die Gegner zu ballern – mit etwas Geschick sind auch Kopfschüsse kein Problem. Überhaupt vollführt ihr mittels verschiedener Tastenkombinationen und der Einbeziehung der Umgebung diverse Angriffe: Sprünge aus Fahrzeugen, Angriffe durch den Absprung von einer Mauer aus, eine fiese Nahkampfattacke, Saltos und vieles mehr. Dies ist für das Kombo-System wichtig: Je mehr Moves ihr einsetzt und je mehr Leute (oder Hühner) ihr ausschaltet, desto mehr Punkte erhaltet ihr. Da fallen die eigentlichen Missionsziele fast unter den Tisch, denn es geht dabei sehr schräg zu: So sollt ihr gleich zu Beginn mittels leichtem Schubser ein Kornsilo zum Einsturz bringen oder etwa eine verrückte Bäuerin mit Hackebeil und Dynamit-Hennen aus dem Verkehr ziehen. Leider bleibt das Level-Design oft hinter den Erwartungen zurück und versalzt euch so manches Mal einen anvisierten Punkte-Rekord im Kombo-Rausch. Eine weitere Schwäche stellt die Steuerung dar, die etwas zu schwammig wirkt, Seitwärtsschritte vermissen lässt und deren Lock-on nicht immer nach Wunsch funktioniert.

Feurige Fajitas

Insgesamt etwa 20 recht kurze Missionen sowie zahlreiche Bonus-Herausforderungen warten auf die Spieler. Wer nun aber ein ’GTA’-ähnliches Spiel erwartet, sieht sich enttäuscht: Anders als in ’Total Overdose’ wurden in ’Chili Con Carnage’ die Ausflüge in eine frei erkundbare Stadt gestrichen. Ihr folgt also bloß geradlinigen Action-Missionen und kommt am Ende eines Einsatzes automatisch zur nächsten Aufgabe. Entsprechend spielen Fahrzeuge nur eine untergeordnete Rolle. Die Grafik des PSP-Titels kann zwar aus technischer Sicht mit ihren schwachen Texturen und eckigen Details nicht begeistern, dafür stimmt die übertriebene Inszenierung mit vielen Explosionen, Feuer, Blendfilter, den witzigen Zwischensequenzen und natürlich den vielen Filmanspielungen (inklusive Raketenwerfer-Gitarrenkoffer). Ein Highlight des Spiels ist allerdings der Soundtrack: Sobald die Kombo-Phase im Kampf beginnt, setzen kultige Klänge in einem Mix aus südamerikanischen Gassenhauern, Rock-Ansätzen und HipHop-Elementen ein. Die Musikauswahl ist gelungen und passt hervorragend zum Geschehen. Weniger überzeugend ist dagegen die deutsche Sprachausgabe ausgefallen.

Fazit

von David Stöckli
Die Nonstop-Balleraction von ’Chili Con Carnage’ ist trotz des ordentlichen Kombo-Kampfsystems recht anspruchslos und sorgt eher durch den rotzfrechen Humor und den dreckig-kultigen Soundtrack als durch spielerische Klasse für Aufsehen. Trotzdem hat das Spiel viel Charme und macht durchaus Spaß. Kein Feinschmeckergericht, aber eine akzeptable Portion Shooting-Fun.

Überblick

Pro

  • kultig-witzige Inszenierung
  • bodenständige Baller-Action
  • tolles Soundtrack-System

Contra

  • schwammige Steuerung
  • Mängel im Level-Design
  • störrische Lock-on-Funktion

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