Test - Castlevania: Lords of Shadow - Mirror of Fate HD : Blass wie ein Vampir
- PC
Castlevania: Lords of Shadow - Mirror of Fate HD hat bereits in unserem Test für PS3 und Xbox 360 nicht so gut wie erhofft abgeschnitten. Trotz aufpolierter Grafik hatten die Belmonts mit einigen Problemchen zu kämpfen. Daran ändert leider auch die PC-Version nichts: Selbst auf der Rechenmühle sieht man Mercury Steams HD-Portierung die 3DS-Ursprünge deutlich an.
Konami ist dem Wunsch der Fans nachgekommen und hat Castlevania: Lords of Shadow - Mirror of Fate HD für den PC angepasst. Wer jetzt jedoch eine gestochen scharfe Grafik mit Partikeleffekten und butterweichen Animationen erwartet, wird sich die Augen reiben. Grafisch hat sich nämlich im Vergleich zur Konsolenversion kaum etwas getan. Verwaschene Pixeltapeten, detailarme Umgebungen und unscharfe Konturen nerven auch auf dem Rechenknecht.
Zwar flimmert das Geschehen jederzeit ohne Ruckler in maximal 1920 x 1080 Pixeln über den Bildschirm, gerade in den Außenarealen wirkt die Szenerie aber so trübe und unscharf, als würde man durch Milchglas auf eine schwach beleuchtete Gartenlaube schauen. Einstellungen zum Detailgrad, zur Kantenglättung und zum Texturfilter sucht man vergeblich.
Gelungene Steuerung
Dafür zeigen die Entwickler Konsequenz bei der Bedienungsanpassung, indem sie die Maus gleich gar nicht unterstützen und vollständig auf eine Tastatursteuerung setzen. Mit den WASD-Tasten lenkt ihr euren Recken durch die düsteren Gemäuer, während sich die rechte Hand ums Angreifen und Ausweichen kümmert. Wollt ihr das Menü aufrufen, eure Fertigkeiten überprüfen oder einen Hinweis auf der Karte vermerken, müssen eure Fingerchen nie weit von der Ursprungsposition abweichen. Somit ruhen eure beiden Patschhändchen jederzeit bequem auf dem Tastenbrett. Das funktioniert nach einiger Zeit sehr intuitiv, zumal sich sämtliche Tasten frei zuweisen lassen. Noch komfortabler ist aber immer noch ein Controller. Dank einschaltbaren Vibrationsfeedbacks fühlt sich die Vampirjagd dann beinahe wie auf der Konsole an.
Ein stilles Konzert für die Ohren
Den Vergleich zur Konsolenversion müssen wir leider auch bei der Klangkulisse ziehen, denn die Hintergrundmusik hat offenbar nur ein Repertoire von zwei, drei Musikstücken, die immer wieder in Dauerschleife abgespult werden. Auch sonst lässt der schwachbrüstige Klang Wucht vermissen. Peitschenhiebe müssen klatschen, Bossgegner müssen die Erde zum Beben bringen - nicht aber in der PC-Version. Speziell die Kampfgeräusche werden trotz moderner Sound-Karte kraftlos aus den Lautsprechern gepresst und erinnern kläglich an vergangene 3DS-Zeiten. Castlevania: Lords of Shadow - Mirror of Fate HD ist beileibe kein Ohrenschmaus.
Obwohl das gesamte Spiel in deutscher Sprache inklusive deutscher Untertitel gehalten ist, müsst ihr auf eine lokalisierte Vertonung verzichten. Offenbar hat aber der Übersetzer geschlampt und einige wenige Menüeinträge und Spielhinweise schlichtweg vergessen. Davon abgesehen lässt sich das Bild nun in mehreren Helligkeitsstufen einstellen und ist etwas heller als auf der PS3 und X360. Insgesamt ist die PC-Portierung gelungen. Ein überarbeitetes oder gar hübscheres Abenteuer dürft ihr aber nicht erwarten.
Kommentarezum Artikel