Test - Botany Manor : Test: Flower Power in der Pastell-Villa

Zwischen dem reinen Herausplärren der eigenen Meinung und einer professionellen Rezension klafft ein Abgrund, den man als Schreiber unter allen Umständen überwinden muss. Selbst dann, wenn man das Gefühl hat, dabei auf einem hundert Meter langen Drahtseil balancieren zu müssen. Gegen genau dieses Drahtseil-Gefühl musste ich beim Test von Botany Manor permanent ankämpfen, denn so fantasievoll die Blumenrätsel in der Villa auch sind und so sehr ich meiner Liebe zu Adventures Platz einräumen möchte: Ich finde das Spiel leider grottenlangweilig. Es passiert einfach nichts, überhaupt nichts! Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Fakt noch stärker betonen könnte.

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Ja, das Suchen nach Hinweisen ist zeitweise ganz witzig. Sicher, das Sortieren der gefundenen Hinweise gibt stellenweise heftige Kopfnüsse auf. Aber schlussendlich arbeitet man ausschließlich mit vorgekauten Rätselelementen, was nur noch Verknüpfungsarbeit darstellt und kein logisches Denken oder Vorwissen verlangt. Das ist so, als ob ihr bei einer Quizshow schon alle Fragen und Antworten kennen würdet und sie nur noch einander zuordnen müsstet.

Der idyllische, farbenfrohe Grafikstil und die selten eingespielte Musik mögen für kurze Zeit Atmosphäre generieren, in die man sich einwickeln lassen kann, aber mangels Ereignissen wirkt die komplette Umwelt leblos und statisch, sodass auch diese Faszination (zumindest bei mir) schnell verpuffte. Dennoch: Das ist alles nur persönliches Empfinden. Kann ich mir vorstellen, dass jemand genau aus diesem Faktor Spaß zieht? Klar! Es gibt genug Leute, die nach einem anstrengenden Arbeitstag etwas Unaufgeregtes spielen wollen. Andere verlieren sich womöglich in der dahinplätschernden Atmosphäre dieses Pastellfarben-Idylls. All jenen sei ein Probespiel ans Herz gelegt. Und das ist kein Problem, wenn man ein Game-Pass-Abo abgeschlossen hat.