Test - Borderlands : Der Fallout-Diablo-Waffen-Cocktail
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- PS3
- X360
Markierungen auf der Karte und dem Kompass sorgen für ein gewisses Maß an Orientierung. Im Grunde habt ihr immer zwischen zwei und zehn Missionen im Journal, die euch in Summe weit über 20 Stunden auf Trab halten. Und dann ist noch nicht Ende, denn ihr könnt nahtlos weiterspielen oder mit angepassten Gegnern neu starten. Seid ihr dann immer noch nicht satt, könnt ihr noch die anderen Klassen spielen.
Menschen, Monstren, Mutationen
Wer Waffen hat, braucht Gegner, und die gibt es reichlich und immer wieder. Von Menschen über mutierte Psychopathen bis hin zu teilweise gigantisch großen Exemplaren der heimischen Fauna ist eine Menge zu finden. Ein bisschen mehr Vielfalt hätte der Gegnerschar jedoch gut getan. Spätestens beim gefühlt dreitausendsten Exemplar der Marke Starship-Troopers-Rieseninsekt wächst der Hass auf diese Viecher ungemein. Die Gegner treten zudem in verschiedenen Kategorien unterschiedlicher Härte bis hin zu beinharten Bossen auf.
Die Feinde sind intelligenztechnisch nicht unbedingt auf Einstein-Niveau, überzeugen aber durch Masse und Treffsicherheit. Das ist auch ganz gut so, denn das Spiel ist ohnehin schon nicht ganz einfach, zumal ihr bei verschiedenen Gegnern mit unterschiedlichen Taktiken und Waffen arbeiten müsst. So sind hart gepanzerte Gegner mit normalen Totmachern schwer zu knacken, sinken aber bei Elementarschaden flugs dahin. Andere sind an bestimmten Körperzonen oder aus bestimmten Richtungen anfällig für eure Waffen. Gerade für das Teamspiel bietet das einige Optionen.
Willkommen in der Meckerecke
Nach alle dem Positiven kommt nun die Meckerecke. Und da sind einige kleine Unschönheiten und Schlampereien zu vermerken, die uns beim Zocken sauer aufgestoßen sind, zumal es sich zum Teil um offensichtliche Dinge handelt. Die Gegner respawnen teilweise sehr schnell. An sich nicht sooo schlimm, aber da ihr bei vielen Missionen lange Rückwege zurückzulegen habt, bleibt es oft nicht aus, dass ihr dieselben Gegner nochmals umhauen müsst. Überhaupt ist Backtracking ein Thema, bei dem sich Gearbox ein wenig cleverer hätte anstellen können.
Das Balancing ist insgesamt nicht schlecht, aber gerade in der Anfangsphase wirkt es unausgereift und auch später zuweilen etwas holprig. Wenn man mit Level 18 auf einmal Level-15-Missionen erhält oder euch in einer Level-21-Mission ein 25er-Gegner erwartet, der mit euch den Boden aufwischt, riecht das nach einer gewissen Nachlässigkeit. Vor allem da bereits Gegner, die nur ein Level über euch sind, schon zu richtig harten Brocken werden können. Überhaupt ist der Einstieg eine recht zähe Angelegenheit und könnte viele Neugierige abschrecken. Das Spiel kommt erst nach circa einem Viertel mehr auf Touren.
Weitere Punkte, die uns gestört haben: die fummelige Fahrzeugsteuerung mit linkem und rechtem Analog-Stick. Die fehlende Minimap, die speziell beim Fahren wirklich extrem nervt, da man oft alle paar Sekunden auf die Karte schauen muss, was den Spielfluss zerstört. Weiterhin die nervtötenden Sprungeinlagen bei den Sammelmissionen für Waffenteile sowie einige heftige Grafikfehler inklusive Steckenbleiben von Spielfigur oder Fahrzeug in der Landschaft. Sporadisch verschwinden mal Gegenstände aus eurem Inventar - zumindest wurde uns das von einigen Spielern im Koop-Modus berichtet.
Und ganz schlimm: dass quasi jeder Gegenstand einzeln per Knopfdruck aufgehoben werden muss. Wenn man etwas länger drückt, werden zwar Geld und Munition in Reichweite komplett eingesammelt, dennoch müsst ihr ein Objekt immer anvisieren. Blöd: Wenn ihr einen Ausrüstungsgegenstand wie Waffe, Mod oder Schild aufheben wollt und die Taste etwas zu lange gedrückt haltet, wird dieser sofort auch angelegt und benutzt. Das bringt schnell mal eure Ausrüstung durcheinander und nicht selten verkauft ihr aus Versehen einen Gegenstand, weil ihr der festen Meinung seid, ihn angelegt und doppelt zu haben. Ebenfalls unverständlich, warum es kein vernünftiges Beute- und Handelssystem zwischen den Spielern gibt. So geht es nach dem Prinzip: Wer zuerst zugreift, hat gewonnen. Doof, wenn man dann als Scharfschütze einige Meter von der Beute entfernt steht.
PC oder Konsole?
Keine leichte Frage. Inhaltlich sind alle Versionen identisch. Die PC-Version bietet zwar keinen Splitscreen-Modus, erlaubt aber immerhin das durchaus nicht mehr selbstverständliche Spiel im LAN, ebenfalls für bis zu vier Spieler. Die Systemanforderungen sind moderat und die Grafik insgesamt natürlich einen Tick besser als auf den Konsolen. Dafür sind die Menüs hier und da etwas fummeliger zu bedienen bei Maus/Tastatur-Steuerung. Optional könnt ihr mit Gamepad, bzw. Xbox-Controller zocken, was gut funktioniert. Der Online-Modus funktioniert ebenfalls sauber, bedingt allerdings unschönerweise mal wieder einen Gamespy-Zugang.
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