News - Blizzard : Ex-President wollte Mikrotransaktionen den Kampf ansagen
Die letzten Jahre gestalteten sich für Blizzard-Fans nicht gerade angenehm. Haufenweise Entlassungen, schäbige Spiele, schlechte Remakes und die überall spürbare Geldgier des Unternehmens versetzten den Spielerinnen und Spielern regelmäßig Stiche ins Herz. Ums mehr schmerzt die Information, dass Mike Ybarra Mikrotransaktionen tatsächlich den Kampf ansagen wollte.
Mike Ybarra dürfte Blizzard-Fans bestens bekannt sein. Nachdem er mehrere Jahre bei Microsoft arbeitete und oftmals direkt mit der Activision-Übernahme in Verbindung gebracht wurde, wechselte er 2021 zu Blizzard. Im Februar 2022 wurde er sogar zum President des Unternehmens beschäftigt und hatte allem Anschein nach große Pläne.
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Das geht zumindest aus dem neuen Buch des Bloomberg-Journalisten Jason Schreier hervor. Wie er in Play Nice: The Rise, Fall, and Future of Blizzard Entertainment ausführt, plante Ybarra unter anderem einen kompletten Reboot von Overwatch.
Noch spannender ist tatsächlich, dass er Mikrotransaktionen sehr kritisch gegenüberstand. Er wollte die Echtgeld-Investitionen in Blizzard-Games massiv reduzieren, besonders Diablo IV hatte er dafür ins Visier genommen. Das Action-Rollenspiel wurde bei Release ohnehin für vergleichsweise harmlose Monetarisierungsoptionen gelobt, Ybarra reichte das aber wohl nicht.
Denn die kaufbaren kosmetischen Items waren dem President ein Dorn im Auge, weshalb er das System weiter entschärfen wollte. Allerdings stieß er auf heftigen Gegenwind, was nicht überraschen sollte. Schließlich nahm Blizzard mit dem Ingame-Shop mehrere Hundert Millionen Dollar ein.
Ganz allgemein war Ybarra laut Schreier nicht unbedingt beliebt bei der Belegschaft. Nach der Hochphase der Corona-Pandemie wollte er die Mitarbeitenden wieder verpflichtend im Büro haben. Auch der angedachte Weggang von Live-Service-Games stieß bei Entwicklerinnen und Entwicklern nicht nur auf Gegenliebe, weil es erhebliche Mehraufwände bedeuten würde.
Leider werden wir nie erfahren, wie Blizzard stehen würde, hätte Ybarra seine Pläne umsetzen können. Im Januar 2024 verließ er nach heftigen Entlassungswellen das Unternehmen ohne genauer Angabe von Gründen.
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