Test - Bet on Soldier : Bet on Soldier
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Wir schreiben das Jahr 1997 und die uns bekannte Welt ist nicht mehr existent. Der Alltag der Menschen wird von Krieg, Chaos und Zerstörung bestimmt, die ein geordnetes Leben kaum noch zulassen. Im Hintergrund scheint das so genannte Syndikat die Fäden zu ziehen, während eine Widerstandsgruppe gegen die heimlichen Machthaber vorgeht. Doch im Vordergrund stehen das Geld und die Kämpfe des Bet-on-Soldier-Programms, bei dem Soldaten um Ruhm, Ehre und Reichtum gegeneinander antreten. Klingt alles interessant? Ist es eigentlich auch, doch leider hakt es bei 'Bet on Soldier' an einigen Stellen gewaltig.
Auf in den KampfIm Kern ist 'Bet on Soldier' ein waschechter First-Person-Shooter, wie man ihn schon mehrfach über die Monitore hat flimmern sehen. Die Jungs von Kylotonn setzen jedoch eher auf die Story und das Drumherum statt auf Grafikprotzereien, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Ihr schlüpft in die Rolle von Nolan Daneworth, der seine Frau und sein gesamtes Leben durch einige Champions der BoS verloren hat. Die einzige Möglichkeit, um sich an diesen Kerlen zu rächen: Er muss selbst ein Champion werden. Beginnend als blutiger Anfänger in der dritten Liga des Bet-on-Soldier-Programms verdient ihr euch eure ersten Sporen. Durch die erfolgreiche Absolvierung einzelner Missionen kassiert ihr nicht nur Ruhm, sondern vor allem die begehrten Credits. Diese sind enorm wichtig, denn ohne Geld läuft hier gar nichts. Es dient beispielsweise zur Investition in der Ausrüstphase vor jedem Einsatz, in der ihr euch mit Rüstungen, Schilden und Waffen eindeckt. Von Letzteren warten rund 40 verschiedene Kaliber im Arsenal, die von leichten Nahkampfwaffen bis hin zu mächtigen Granatwerfern reichen. Besonderer Clou: Für eine entsprechende Summe schließen sich euch bis zu zwei Söldner an, die verschiedene Fähigkeiten besitzen. Ein Scharfschütze hält euch beispielsweise den Rücken frei, während der Ingenieur eure Rüstung auf dem Schlachtfeld repariert. Hier kommt also eine gewisse Portion Taktik mit ins Spiel, da die Wahl der Ausrüstung durchaus Einfluss auf den Erfolg haben kann.
Her mit dem GeldDes Weiteren wartet am Ende jeder Mission ein besonders zäher Champion auf euch, den ihr in einem bestimmten Zeitrahmen erledigen müsst. Gelingt euch das, streicht ihr nicht nur den Wetteinsatz ein, sondern auch die Spezialitems bzw. -waffen des besiegten Gegners. Spätestens hier kommt das mehrstufige Rüstungssystem zum Tragen, das es euch ermöglicht, konkrete Schwachstellen eines Gegners anzugehen. Auch die KI der Kontrahenten und eurer Kumpane ist gar nicht mal so übel. Klingt doch alles ganz nett, oder? Der Ansatz ist wirklich interessant, doch leider hakt es bereits beim Missionsdesign. Die Aufträge muten im ersten Moment noch recht abwechslungsreich an, gestalten sich in der Praxis aber dann doch auf Dauer etwas monoton. Es macht selten einen Unterschied, ob ihr nun einen Botengang ausführt oder wichtige Dokumente stehlt – es spielt sich alles recht ähnlich. Weiterhin ist das ansonsten eigentlich actionreiche Geschehen im Vergleich zu anderen Shootern recht träge und nimmt dem Spiel somit unnötig viel Wind aus den Spielspaß-Segeln. Der Multiplayer-Modus ist dagegen sehr spaßig und dank des neuen Updates sehr umfangreich. Voraussetzung: Die ewigen Lags und Hakeleien im Netzwerk-Code bleiben aus. Hier müssen die Jungs von Kylotonn nochmals nachlegen.
Das geht doch besserApropos Patch: Dieser feilt zwar etwas an der Grafik, die letztendlich aber doch nur leicht überdurchschnittliches Niveau erreicht. Die Charaktere sehen ebenso wie die Waffen schick aus, doch spätestens bei den ungewollt merkwürdigen Animationen und den teilweise recht trostlosen Schauplätzen stellt sich wieder etwas Ernüchterung ein. Hinzu kommen zahlreiche Abstürze in Verbindung mit ATI-Karten. Der Soundtrack ist ganz OK und besonders die deutsche Stimme von Kiefer Sutherland macht ihren Job sehr gut. Alle anderen Sprecher fallen qualitativ gesehen jedoch stark ab.
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