Special - Battlefield 1 : Wer kämpft wo gegen wen?
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Beim Ersten Weltkrieg denken wir in erster Linie an Österreich und Serbien. Battlefield 1 möchte uns aber auch weniger bekannte Fakten näherbringen. Der weltumfassende militärische Konflikt war nicht nur ein besonders grausamer Krieg bis dahin unbekannten Ausmaßes, sondern gleichzeitig ein sehr vielfältiger. Der erste Trailer zum Spiel deutet bereits an, welchen Parteien wir uns anschließen können. Ein kleiner Auffrischungskurs in Geschichte.
Als die Entwickler von DICE, die an Battlefield 1 arbeiten, sich an das Konzept des neuen Weltkriegsshooters setzten, wollten sie nicht nur die bekannte Perspektive auf den Krieg zeigen. Wie wir schon im ersten Trailer sehen konnten, wird die Sichtweise des Osmanischen Reichs eine zentrale Rolle in der Kampagne spielen. Die im ersten Trailer zu sehende Beduinenfrau etwa wird eine der spielbaren Figuren sein, die durch das einschneidende Ereignis, das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand, auf Umwegen in den Konflikt hineingezogen wurde.
Schon vor dem Ersten Weltkrieg pflegten das Deutsche und das Osmanische Reich gute Beziehungen zueinander. Grund dafür war neben den deutschen Militärmissionen der Bau der Bagdadbahn. Der Keim für den Konflikt im Nahen Osten war schließlich die Beschlagnahmung zweier Schlachtschiffe in Großbritannien, die teilweise schon bezahlt waren.
Nur durch ein Bündnis mit einer Großmacht konnte das Osmanische Reich sich einen Kriegseintritt überhaupt leisten, das wussten die herrschenden Jungtürken. So kam es zum Bund mit Deutschland und Österreich-Ungarn. Nachdem zwei an die osmanische Flotte übergebene Schiffe russische Küstenstädte beschossen hatten, erklärten Frankreich, Großbritannien und Russland dem Osmanischen Reich den Krieg.
Konflikte über Konflikte
Vielleicht versetzt uns Battlefield 1 aber auch in die Rolle in britischen Diensten stehender afghanischer Truppen, die in den Krieg eintraten, nachdem das Osmanische Reich zum Dschihad gegen die feindlichen Staaten aufgerufen hatte. DICE hat das Potenzial, uns zwischen den Stühlen stehen und wählen zu lassen, für welche Front wir kämpfen. In jedem Fall versprechen uns die Entwickler Kämpfe zwischen Pferdereitern und Panzerfahrern in der Wüste. So viel ist zumindest schon bekannt: Als Infanterist müsst ihr wie in Battlefield 4 eine von vier Klassen wählen – Scout, Assault, Medic oder Support.
Eine andere Einheit, für die wir mit ziemlicher Sicherheit kämpfen werden können, ist das 369th Infantry Regiment, auch unter dem Namen „Harlem Hellfighters“ bekannt. Dabei handelt es sich um das erste Regiment der US-Armee, das nur aus Schwarzen bestand. Den Schluss lässt der auf einigen Bildern gezeigte Afroamerikaner zu. Den Namen „Hellfighters“ bekam das Regiment im Übrigen von den Deutschen für ihre Härte im Kampf. Schwarze Soldaten, die in den Krieg ziehen wollten, mussten sich für die französische oder kanadische Armee eintragen lassen. Obwohl sie Helme, Waffen und Ledergürtel der französischen Truppen trugen, waren sie in US-Uniformen gekleidet.
Als Opfer rassistisch motivierter Lügen wurden Mitglieder des Regiments von französischen Zivilisten nicht selten für Vergewaltiger gehalten, denen es zu misstrauen galt. Ob und inwieweit DICE diesen Aspekt in Battlefield 1 einfügt, ist angesichts der spärlichen Informationslage noch nicht klar. Sicher ist jedoch, dass sie den Deutschen im Ersten Weltkrieg einiges entgegenzusetzen hatten.
Mehr als Kleinkriege
Klar dürfte sein, dass die Entwickler nicht nur kleinere Randparteien präsentieren. Im Trailer waren bereits die Uniformen mehrerer großer Mächte zu erkennen, deren Auslassung in einem Spiel über den Ersten Weltkrieg geradezu sträflich wäre. Die Schauplätze, in denen DICE die für die Serie bekannten riesigen Schlachtfelder platzieren kann, sind abwechslungsreich. Gerade das macht die abgelegeneren Konflikte in den Alpen oder auf dem afrikanischen Kontinent so spannend. Offen bleibt am Ende vor allem eine Frage: Wird das Studio den eigentlich sehr statischen Krieg zugunsten der bekannten Formel beschleunigen oder sich eng ans Vorbild halten?
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