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Test - ASUS TUF Gaming Radeon RX 7800 XT OC Edition 16GB : Test: Klasse gekühlte 1440p-Grafikkarte

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In der aktuellen Grafikkartengeneration wird mittlerweile jeder fündig, der einen halbwegs gut gefüllten Geldbeutel hat und eine Karte für bestimmte Auflösungen sucht. Im 1440p-Bereich war NVIDIA bereits mit RTX 4070 und 4070 Ti präsent, mittlerweile hat AMD mit der Radeon RX 7800 XT nachgelegt. Dementsprechend gibt es eine ganze Reihe von Board-Partner-Modellen. ASUS hat mit der TUF Gaming Radeon RX 7800 XT OC Edition 16GB ein besonders schickes Exemplar am Start.

Besagte RX 7800 XT aus der TUF-Gaming-Riege ist im Handel für um die 599,90 Euro zu haben und damit wird sofort klar, dass sie in direkter Konkurrenz zur GeForce RTX 4070 steht, deren Modelle ebenfalls in dieser Preisregion herumschwirren – mit den üblichen Schwankungen bei Herstellern und Tagespreisen. Nicht wenig Geld, aber mittlerweile müssen wir uns wohl dran gewöhnen, dass kräftige Grafikkarten mindestens so viel Kosten wie eine Spielekonsole.

Die ASUS-TUF-Variante der Radeon RX 7800 XT macht schon beim Auspacken einiges her. Mit ihrem 2,96-Slot-Design und 319.8 x 150.9 x 59.2 mm ist die Karte vergleichsweise schlank geraten, aber dennoch ein ordentlicher Brocken. Unbedingt die Einbaulänge beachten, wenn ihr noch ein älteres Gehäuse mit HDD-Schächten habt. Interessant: in der Verpackung findet ihr eine Grafikkartenstütze, die bei den neueren Modellen fast immer beiliegt, die gleichzeitig auch ein Kreuzschlitzschraubendreher ist. Gar nicht so unpraktisch.

Was die Anschlüsse angeht, gibt es wenig Überraschungen. Wie bei den aktuellen AMD-Karten gewohnt, erwarten drei DisplayPort 2.1 Anschlüsse und ein HDMI 2.1 Port darauf, von euch mit Kabeln gefüttert zu werden. Kleiner Pluspunkt gegenüber NVIDIA, die beim DisplayPort immer noch bei 2.1 stecken, auch wenn das derzeit weitgehend ohne Belang im praktischen Betrieb ist. Die Stromversorgung setzt auf zwei 8-Pin-Anschlüsse, die recht gut erreichbar angebracht sind. Empfohlen wird ein 750W-Netzteil für den Einsatz der Karte, die bei uns im praktischen Betrieb etwas über 300W Board-Power-Draw aufwies, Maximalwert versteht sich. Damit kommt die Empfehlung gut hin.

Die ASUS-Karte ist durchaus ein Hingucker, vor allem dank ihres schicken Gehäuses. ASUS setzt auf ein robustes Exoskelett aus Aluabdeckung und Backplate mit deftigen Kühlkörpern und drei großflächigen Lüftern mit Doppelkugellager, die gegenläufig agieren, um die Hitze möglichst optimal abzutransportieren. Gepaart mit der AuraSync-Beleuchtung macht die Karte im Gehäuse eine sehenswerte Figur und einen hochwertigen Eindruck.

Bleiben wir direkt bei der Kühlung, denn die ist tatsächlich ein Highlight der Karte. Die gewaltigen Kühlkörper und die drei Lüfter machen einen verdammt guten Job, denn es ist uns beim Zocken nicht gelungen, die Kühlung auch nur ansatzweise aus der Ruhe zu bringen. Exzellente 57 Grad war das höchste, was wir unter Volllast messen konnten mit moderaten 83 Grad am Hotspot. Und wie sich das gehört, gehen die Lüfter bei 55 Grad in den Sparmodus.

Auf der Platine thront der Navi-32-Chip aus der aktuellen RDNA3-Generation, der von ASUS werksseitig übertaktet wurde. Im Normalmodus werkelt die GPU mit 2.213 MHz statt des Referenztaktes von 2.124 MHz bei einem Boost von 2.520 MHz. Im OC-Modus sind es dann 2.254 MHz, bzw. 2.565 MHz im Boost. Praktisch macht das natürlich keinen riesigen Unterschied aus, aber was man hat, das hat man.

Die RX 7800 XT ist mit 3.840 Shadern, 120 AI Accelerators, 60 Ray Accelerators, 240 TMUs und 96 ROPs bestückt. Beim Speicher hat die AMD-Karte gegenüber ihrer Konkurrentin mit 16 statt 12 GB leicht die Nase vorn. Zum Einsatz kommt GDDR6-Speicher mit einem 256-Bit Interface und die AMD-typischen 64 MB Infinite Cache sind auch mit an Bord. Takt, Bestückung, Speicher und Bandbreite sprechen sehr dafür, dass die RX 7800 XT sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrer Hauptkonkurrentin liefert, wobei typische Aspekte der beiden Herstellermodelle mal mehr, mal weniger zum Tragen kommen.

Tatsächlich bestätigt sich das auch bei den Benchmarks. Hinsichtlich der reinen Rechenleistung hat die RX 7800 XT gegenüber der RTX 4070 knapp die Nase vorn. Je nach Spiel und Engine können das gut und gerne 10 Prozent Vorsprung der AMD-Karte werden. Bei der Ray-Tracing-Leistung hingegen zieht die AMD-Karte auch in diesem Modell den Kürzeren. Die Ray-Tracing-Technologie der AMD-Karten ist in dieser Generation der Konkurrenz von NVIDIA weiterhin unterlegen – wenn auch nicht in einem brutalen Ausmaß. Bei Cyberpunk 2077 mit RT-Ultra-Einstellungen liegt der Unterschied bei allen Auflösungen allerdings bei etwa 20 fps. Das ist schon recht deutlich.

Alles in allem ist die RX 7800 XT genau das, was sie darstellen soll, nämlich eine überaus kompetente Grafikkarte für alles, was bei 1440p Auflösung oder niedriger liegt. Spiele in der Auflösung stemmt die Karte relativ problemlos mit 60 fps oder deutlich mehr, lediglich im bei Cyberpunk in RT Ultra konnte sie die magische Grenze nicht ganz stabil stemmen und landete bei durchschnittlich 54 fps im Benchmark. Bei High-End-Titeln und 21:9-Format könnte es also durchaus etwas knapper werden. Die nötigen Anpassungen der Einstellungen sind allerdings kein Beinbruch, alternativ könnt ihr auch immer noch zur RX 7900 XT schielen, die damit problemlos klarkommt.

Bei Full HD gibt es natürlich gar nichts auszusetzen, dort werden durch die Bank sehr gute Framerates geliefert. Für 4K ist die Karte nur bedingt geeignet. Bei einigen älteren Titeln klappen zwar durchaus auch damit 60 fps bei reduzierten Einstellungen. Call of Duty: Modern Warfare II könnt ihr beispielsweise durchaus mit um die 80 fps in 4K zocken. Bei echten Grafikkrachern ist die Karte in der Auflösung allerdings doch eher überfordert und an ein Cyberpunk 2077 im RT-Overdrive-Modus ist gar nicht zu denken. Wir reden hier allerdings durch die Bank von maximalen Einstellungen.

Die RX 7800 XT nutzt natürlich auch die neuen Errungenschaften der Radeon Software. Dazu gehört natürlich FidelityFX Super Resolution 3 (FSR3), also quasi AMDs Gegenstück zu DLSS, inklusive der Fluid Motion Frames, sprich der Erhöhung der Bildwiederholrate durch generierte Zusatz-Frames. NVIDIA nennt es DLSS 3 Frame Generation, bei AMD heißt es FMF. Die dadurch erzeugte zusätzliche Latenz wird auch bei AMD durch eine entsprechende Technologie namens AntiLag+ ausgeglichen, wie bei NVIDIA Reflex.

Der Vorteil: AMDs Technologie ist weitgehend unabhängig von besonderer Hardware, während die Tensor Cores bei NVIDIA Pflicht sind. Allerdings wirkt AMDs Technik derzeit noch weniger ausgereift und vor allem wird sie aktuell noch von extrem wenigen Spielen unterstützt. Daher ergibt sich bisher aus FSR3 noch kein wirklich bedeutender Vorteil für AMD. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

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