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Test - Alone in the Dark 4 : Alone in the Dark 4

  • PS2
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Alone in the Dark 4
Dunkle Kellergewölbe warten auf euch.

Alles in allem zeigt sich die Grafik ganz und gar nicht auf PS2-Niveau, da die absolut grundlos niedrige Framerate sich schlussendlich sogar empfindlich auf die Spielbarkeit auswirkt. Da kann auch der vorbildliche 60Hz-Modus (bei dem allerdings ein reines NTSC-Signal ausgegeben wird) nicht trösten. Schon besser zeigt sich hier der Sound. Die Soundeffekte sind durchweg realistisch und helfen der beklemmenden Atmosphäre zu überzeugen. Zwar nicht wirklich neu, aber trotzdem nett sind hier beispielsweise die Schritte, die je nach Bodenbeschaffenheit eine andere Klangform annehmen. Die Sprachausgabe hingegen ist schwer zu beschreiben. Zwar gab es in der Vergangenheit schon viele Spiele, gegen die 'Alone in the Dark: The New Nightmare' sehr gut abschneidet, da die Sprachausgabe zumindest nicht die Atmosphäre zerstört. Wer des Englischen mächtig ist, sollte aber auf jeden Fall in die Originalversion reinhören, die sich mit auf der DVD befindet, welches viel überzeugender und motivierter gesprochen scheint. Die musikalische Untermalung lässt eigentlich keine Wünsche offen. Die dezente Hintergrundmusik passt immer zum Geschehen und trägt entscheident zur Atmosphäre bei.

Sehr gemischte Gefühle weckte bei mir das Gameplay. Während die Motivation, 'Alone in the Dark: The New Nightmare' bis zum Ende zu spielen dank guter Storyline und mitreissender Atmosphäre auf jeden Fall vorhanden ist, kann es durchaus auch zu Hängern kommen. Anfänger beispielsweise sollten ihre Nerven schonmal fest im Griff haben, denn vorallem der Einstieg zeigt sich unnötig schwer, da die Munition sehr selten ist - ganz im Gegensatz zu den Gegnern. Nicht anders ist es mit den Speicheramuletten, von denen eines für jedes Speichern des Spielstands verwendet wird. Risikobereitschaft wird regelrecht erzwungen durch die Seltenheit dieser wichtigen Items. Das Risiko aber tatsächlich einzuschätzen, ist eben vor allem Anfangs schwer, da der Tod bei einer ungeschickten Aktion gegen die dunkle Übermacht nicht lange auf sich warten lässt.

Alone in the Dark 4
Zahlreiche unheimliche Gestalten kreuzen euren Weg.

Grundlegend ist 'Alone in the Dark: The New Nightmare' nichts anderes als 'Resident Evil', nur dass der Schwerpunkt hier vor allem Anfangs beim Lösen von Rätseln und dem Aufbau einer unheimlichen Atmosphäre liegt. Wie schon angedeutet, gibt es gegen Ende des Spiels eine dramatische Wendung. Seid ihr nämlich in der Welt des Dunkeln angekommen, wird eigentlich nur noch der Umgang mit eurem umfangreichen Waffenarsenal gefragt, das von realistischer Pistole und Schrotflinte bis zu fantasievollen Geräten wie einer Blitzkanone reicht. Auch sonst werden viele Zocker 'Alone in the Dark: The New Nightmare' für einen 'Resident Evil'-Klon halten, während so mancher alte Hase mit dieser Haltung nicht einverstanden sein wird, da 'Alone in the Dark' das Horror-Action-Adventure-Genre eigentlich begründete. Weitere Ähnlichkeiten zwischen diesen Survival-Hottot-Titeln finden sich nämlich beispielsweise in der Erzählung der Story. Dieser findet entweder in Gesprächen, die in Ingame-Grafik gehalten sind, oder vorgerenderten Zwischensequenzen statt. Vernachlässigbar aber keineswegs unwichtig wären da ausserdem die Textdokumente, die ihr überall im Spiel findet. Hier gibt es, eben wie in 'Resident Evil', so manche Seite voller Text zu lesen, die manchmal auch die Lösung zu einem Rätsel birgt.

Wer schon einmal 'Resident Evil' oder gar die alten 'Alone in the Dark'-Spiele gespielt hat, wird sich mit der Steuerung sofort zurechtfinden. Das Bewegen eures Charakters funktioniert charakterbezogen. Das heisst, das ein nach oben Drücken immer darin resultiert, dass ihr nach vorne geht oder lauft, während ein Druck nach links oder rechts eine Drehung in eben diese Richtung zur Folge hat. Wer sich mit damit nicht anfreunden kann, hat Pech gehabt, denn wie auch bei 'Resident Evil' kann lediglich die Belegung der Knöpfe aus vorgefertigten Möglichkeiten gewählt werden - die Steuerung bleibt hingegen immer charakterbezogen. Ansonsten gibt es abgesehen von der per Analog-Stick frei umherschwenkbaren Taschenlampe nichts Spezielles zu berichten. Lediglich dass die Steuerung etwas hakelig wirkt, fällt noch auf und kann vorallem während der zahlreichen Kämpfe zum Verhängnis werden. Ob dies aber tatsächlich an der Steuerung selbst oder an der niedgrigen Framerate liegt, lässt sich nicht genau sagen.

Alone in the Dark 4
Die Story wird unter anderem durch solche Texte erzählt.

Ganz nebenbei wird 'Alone in the Dark: The New Nightmare' den Spielern der 'Resident Evil'-Reihe deutlich zeigen, wie komfortabel letzteres sich eigentlich spielen lässt. Gemeint ist das Schlüssel-System, bei dem sich Darkworks durchaus etwas mehr hätte einfallen lassen können. Während die Spiele der 'Resident Evil'-Reihe beim Versuch, eine abgeschlossene Tür zu öffnen während der passende Schlüssel im Inventar liegt, automatisch fragt, ob der Schlüssel verwendet werden will, darf man sich bei 'Alone in the Dark: The New Nightmare' selber durch das Inventar wühlen und jeden Schlüssel nach und nach ausprobieren. Hinzu kommt, dass die Schlüssel recht spärlich beschriftet sind und man so unnötig viel Zeit mit dem Ausprobieren von Schlüsseln verbringen muss.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Selten hat ein Spiel bei mir dermassen gemischte Gefühle geweckt wie 'Alone in the Dark: The New Nightmare'. Anfangs weiss das Spiel vor allem durch die hervorragende Gruselatmosphäre zu begeistern und bietet nebenbei noch eine anständige, wenn auch nur in einigen Details der PS2-Power angepassten Grafik und eine stets gelungene und mitreissende Soundkulisse. Leider lässt das zu Beginn ausgeglichene Gameplay gegen Ende stark nach und bietet, abgesehen von der Taschenlampe, die es bisher nur auf dem PC in vergleichbarer Form gab, schlicht nichts Neues. Zu Empfehlen ist 'Alone in the Dark: The New Nightmare' auf jeden Fall allen 'Resident Evil'- und natürlich 'Alone in the Dark'-Fans, da deren Hingabe zum Spielprinzip sie am ehesten über einige Macken hinwegsehen lassen. Ansonsten sollte jeder, der ein solides, wenn auch nicht hervorragendes Horror-Action-Adventure sucht, zumindest einen Blick riskieren. Wer sich primär für die Qualität der PS2-Umsetzung interessiert und Ausweichmöglichkeiten hat, sollte eher zur PC- oder Dreamcast-Version greifen, da diese technisch überzeugender und mittlerweile sogar oft auch günstiger sind.  

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