News - Aliens: Colonial Marines : Irreführende Werbung: SEGA und Gearbox verklagt

Dass Aliens: Colonial Marines die Erwartungen nicht erfüllen konnte (Gameswelt-Test: 4/10 Punkte) und eine der großen Enttäuschungen des Spielejahres 2013 war, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Damion Perrine, vertreten durch die Anwaltskanzlei Edelson LLC, will es dabei jedoch nicht belassen.

Er reichte vor dem Gericht des Nordbezirks von Kalifornien eine Klage gegen Publisher SEGA und Entwickler Gearbox Software ein. Die Unternehmen hätten auf Messen wie der Penny Arcade Expo (PAX) und der Electronic Entertainment Expo (E3) Demonstrationen gezeigt, die keine "akkurate Darstellung" des finalen Produkts gezeigt und die Kunden damit bewusst getäuscht hätten.

Wie in den Wochen nach der Veröffentlichung des Ego-Shooters ans Licht kam, unterschieden sich die früheren Versionen tatsächlich deutlich von der letztlich erschienenen Fassung. Sie zeigten unter anderem eine deutlich bessere Grafik, klügere KI-Gegner und teils ganz andere Spielabschnitte, die im Endprodukt nicht mehr zu finden waren.

Bestandteil der Klage ist ebenso das Embargo für die Veröffentlichung von Testberichten der Presse. Es ist erst am 12. Februar, dem Tag der Veröffentlichung des Spiels in den USA, aufgehoben worden, sodass Vorbesteller und frühe Käufer keinerlei Kenntnis über die Unterschiede zwischen den Präsentationen im Vorjahr und dem finalen Produkt haben konnten. Alle Käufer des Spiels sollen wegen dieser Irreführung daher finanziell entschädigt werden.

"Die Spielerschaft hatte eine starke Reaktion auf die Veröffentlichung von Aliens: Colonial Marines gezeigt", erklärte Ben Thomassen von der Anwaltskanzlei Edelson LLC gegenüber Polygon. "Wir denken, dass die Videospiel-Industrie nicht anders ist als alle anderen, die mit Konsumenten zu tun haben: wenn Firmen wie SEGA und Gearbox den Kunden etwas versprechen, was sie nicht halten können, sollten sie für diese Entscheidung zur Verantwortung gezogen werden."

Weder SEGA noch Gearbox Software haben sich bisher zu der Klage geäußert.