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Test - Against Rome : Against Rome

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Stillgestanden!
Ressourcensammlern und Siedlungsspezialisten werden die gebotenen Wirtschaftsmöglichkeiten wohl etwas zu spartanisch erscheinen und womöglich ein Gefühl der Unterforderung hervorrufen. 'Against Rome' setzt aber ganz klar auf die taktischen Möglichkeiten im Kampf Mann gegen Mann im Feld. Bei der Ausrüstung eurer kriegslustigen Dorfbewohner entscheidet ihr euch jeweils, welcher Truppengattung sie angehören sollen. Die zur Verfügung stehenden Figuren hängen dabei vom jeweiligen Volk ab, da jedes eigene Vorzüge in der Kriegsführung mit Nah-, Fern- und berittenen Kämpfern besitzt. Germanen und Kelten zum Beispiel trauen Pferden nicht über den Weg und kämpfen bevorzugt zu Fuß im Nahkampf, während die Hunnen wohl im Sattel geboren wurden. Verfechtern historischer Authentizität wird der Einsatz von Magie besonders aufstoßen, die wohl in keinem Strategietitel mehr wegzudenken ist. Priester, Druiden und Schamanen unterstützen ihre jeweiligen Kameraden in der Schlacht mit Angriffs-, Defensiv- und Beeinflussungszaubern.

In den Jahrhunderten römischer Besatzung in Gallien und Germanien und dem Zwangsdienst in den Legionen konnten die gern als barbarisch bezeichneten Völker einiges von den Römern lernen. Genau wie römische Legionäre treten eure Krieger in geschlossenen Kampfverbänden an und machen sich die Vorteile verschiedener Formationsarten zu Nutze. Das Spektrum reicht dabei vom ungeordneten Haufen über die Verteidigungsformation bis hin zur geschlossenen Schlachtordnung. Jede Formation hat dabei ihre Vor- und Nachteile und Auswirkung auf Angriffs- und Verteidigungsfähigkeit, die es klug einzusetzen gilt. Besonders gegen erfahrene und äußerst disziplinierte römische Kampfverbände habt ihr ohne Taktik und die Nutzung von Formationen keine Chance, denn nicht umsonst haben römische Legionäre fast die gesamte damalige bekannte Welt erobert. Trifft eure Armee auf eine feindliche Streitmacht, beginnen die beindruckend anzusehenden Gefechte, die im späteren Stadium zu Massenschlachten ausarten können. Befehlt euren Verbänden die angemessene Formation und lasst sie geordnet auf den Feind marschieren. Nach einer erfolgreichen Schlacht können anschließend dann nach Herzenslust geplündert und die gegnerischen Behausungen abgefackelt werden, was die Moral hebt.

Die Steuerung der Verbände folgt einem eingängigen RTS-typischen Gameplay. Auch folgen eure Krieger artig den Formationsanweisungen eures Häuptlings und die Einteilung in die Verbände erfolgt erfreulicherweise über nur ein Menü. Leider wird die ganze Sache im späteren Spielverlauf, wenn viele verschiedene Kampfverbände befehligt werden wollen, etwas unübersichtlich. Das liegt zum einen an der für jeden Truppenverband gleichen Standart und der 2D-Darstellung der Einheiten, die somit eine für heutige Standards angestaubte Vogelperspektive vorgibt. Anders verhält es sich bei der polygonal in 3D dargestellten Landschaft und der Lichtengine. Die Umgebung wirkt dabei sehr plastisch und die animierten Umgebungselemente wie zum Beispiel Bäume sehr realistisch. Die verwendete Lichtengine sorgt für sehenswerte Wettereffekte und taucht die gesamte Umgebung in angemessene Tages- und Nachtbeleuchtung.

Ein Anführer hat viel zu tun
Kernstück eurer Truppen ist natürlich ihr Anführer. Dieser ist von einem ständig präsenten Motivationsradius umgeben, mit dem er seine Untergebenen bei Bedarf zu Höchstleistungen anspornen kann. Gleichzeitig ist der Häuptling auch euer 'Upgradecenter', denn nur mit seinen in der Schlacht gewonnen Ruhmpunkten können euer Dorf, die Truppen und er selbst aufgewertet werden. Für das Dorf stehen mehrere Ausbaustufen wie beispielsweise ein größeres Haupthaus, Extra-Gebäude wie Goldminen und Opferplätze und Wehranlagen in Form von Palisadenzäunen zur Auswahl. Mit den Ruhmpunkten werden auch neue Formationen erlernt, die essenziell für euer Kampfesglück sind, oder ihr erlernt damit 'landestypische' Boni. Sogar vorher nicht erzeugbare Kriegertypen, Belagerungsmaschinen und Verbesserungen der eigenen Attribute könnt ihr mit diesen Punkten erwerben.

Das Ruhmpunktesystem zwingt euch, ständig nach Kämpfen Ausschau zu halten, da die zu erwerbenden Upgrades teuer sind. Dies ist gleichzeitig ein weiterer Aspekt, warum die Basen- und Ressourcenverwaltung in 'Against Rome' etwas vernachlässigt wurde: Da ihr ständig auf der Suche nach Gegnern und Ruhm seid, um die kostspieligen Upgrades finanzieren zu können, bleibt euch gar nicht die Zeit, euch ständig um euer Dorf zu kümmern. Das ihr dabei aber nicht kopflos vorgehen dürft zeigt, dass ihr sämtliche bisher gesammelten Ruhmpunkte restlos verliert und die Moral eurer Mannen gegen Null sinkt, wenn ihr zum Rückzug blast.

Barbarisches Kampf- und Sieggeschrei haben einen großen Anteil an der Soundkulisse, wobei sich der Soundtrack, der etwas an Monotonie krankt, dezent im Hintergrund hält. Beginnt der Häuptling erst einmal seine Krieger innerhalb des Motivationsradius' anzufeuern, grunzen ihm seine Gefolgsleute mächtig erfreut entgegen oder er erteilt markige Formationsbefehle. Generell ist die Sprachausgabe, dank professioneller und für jedes Volk eigenen Sprecher sehr gut gelungen.

 

Fazit

von Stephan Lindner
'Against Rome' kann als ein solider, innovativer Titel im Echtzeit-Strategie-Genre bezeichnet werden. Zwar hält es dem Vergleich mit vergleichbaren Referenztiteln in puncto Grafik und aufbaustrategischer Features nicht stand, wobei aber darauf auch nicht abgezielt wurde. Auch die Kampagne krankt an einigen Stellen aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades, ist insgesamt aber als gut gemacht zu bezeichnen. Punkten kann der Titel aber hauptsächlich wegen seines nicht zu unterschätzenden Charmes - sprich Spielspaß - und des sehr guten Umfangs, der mit der gebotenen Spielauswahl lange motivieren kann. Dazu trägt auch das Kernstück des Spiels einiges bei: die Massenschlachten. In diese sollten sich vor allem diejenigen unter euch stürzen, die sich trotz einiger Mängel einen Tapetenwechsel innerhalb des Genres gönnen möchten.

Überblick

Pro

  • leichtes Gameplay
  • gute Spielatmosphäre
  • Lichtsystem der Engine stellt Beleuchtungseffekte/Wetter gut dar
  • lebendige Animation der Umwelt
  • großer Umfang

Contra

  • stark reduziertes Wirtschaftssystem
  • nicht frei einstellbarer Schwierigkeitsgrad
  • veraltete Darstellung der Einheiten
  • etwas unübersichtlich wegen fehlender Kamerafreiheit

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