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Preview - A Plague Tale: Innocence : Ein mitreißender Geheimtipp

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Frankreich im Jahr 1348: Es herrschen düstere Zeiten. Der Hundertjährige Krieg und die Pest halten das Land in einer tödlichen Umklammerung. Doch zu Beginn von A Plague Tale: Innocence bietet sich uns ein idyllisches und beinahe surreales Bild. In Gestalt der jungen Amicia begleiten wir ihren Vater auf die Jagd, auch der Hund ist mit dabei. Warme, herbstliche Farben und gefühlvolle Musik erzeugen eine beinahe surreale Stimmung. Aber plötzlich schlägt diese um ...

Der Hund nimmt Witterung auf und rennt voraus. Als Amicia ihn eingeholt hat, bietet sich ein grausamer Anblick: Das halb zerfleischte Tier wird unter schrecklichem Winseln in ein Erdloch gezogen. Was um alles in der Welt war das?! Auf Geheiß ihres Vaters kehrt Amicia zurück zum heimischen Anwesen, um Familie und Bedienstete vor der unbekannten Gefahr zu warnen. Als sie ihre Mutter trifft, bittet diese Amicia, nach ihrem jüngeren Bruder Hugo zu sehen. Aufgrund einer unbekannten Krankheit umsorgt ihn Mama ständig und schottet ihn von der Außenwelt ab. Die Geschwister sind sich darum völlig fremd, entsprechend reserviert und zaghaft ist das Aufeinandertreffen. Leider bleibt keine Zeit für ein langsames Kennenlernen, denn plötzlich bricht Chaos aus.

Fremde Verwandtschaft

Soldaten der Heiligen Inquisition stürmen das Anwesen, um Hugo mitzunehmen. Amicia versteht nicht, was geschieht, doch sie muss handeln. Sie nimmt Hugo an der Hand und flieht. Wir schleichen also vorbei an den Häschern, die auf der Suche nach dem Kind ein Blutbad anrichten. Der Weg führt hinaus in den Garten, vorbei an patrouillierenden Soldaten, die wir mit Steinen aus Amicias Schleuder ablenken, um Fluchtwege zu schaffen. Spielerisch verläuft das simpel, aber atmosphärisch fängt uns A Plague Tale bereits in dieser frühen Phase ein.

Es gelingt uns, vom Anwesen zu fliehen, doch die Kinder bezahlen einen hohen Preis dafür, mit dem Leben davongekommen zu sein. Zeit zum Trauern oder Nachdenken bleibt aber nicht, denn die Inquisitoren suchen weiter nach Hugo. Amicia muss notgedrungen die Verantwortung für ihren Bruder übernehmen, da die Welt außerhalb seines Kinderzimmers ihm völlig unbekannt ist.

Das zeigt sich, als die beiden das benachbarte Dorf erreichen. Die Gassen sind wie ausgestorben, die verbliebenen Menschen haben die Türen verbarrikadiert. Weiße Markierungen machen deutlich, was wir eigentlich schon wissen: Hier wütet die Pest. Amicia ermahnt ihren Bruder, sehr vorsichtig zu sein. Sie nimmt ihn wieder an der Hand und gefühlt halten wir sie fester als zuvor. Als die Geschwister wenig später erneut vor Soldaten flüchten müssen, werden sie für eine kurze Zeit voneinander getrennt. Wir sind allein mit Amicia, und obwohl es nur ein kurzer Moment ist, überträgt sich ihre Sorge um Hugo auf uns. Erst als Amicia ihn wieder bei sich hat, ist alles gut.

Zugleich hadert sie jedoch mit ihrer neuen Rolle als Aufpasserin. Schließlich ist sie selbst fast noch ein Kind. Doch Hugos unbedarfte und liebevolle Art brechen langsam das Eis. So pflückt er an einer Stelle eine Blume und steckt sie Amicia ins Haar – dafür streichelt sie ihm dankbar über den Kopf. Ein wirklich rührender Moment, der die Beziehung zwischen den ungleichen Geschwistern spürbar vertieft.

Der schwarze Tod

Trotz dieses geradezu zärtlichen Moments fühlen wir, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht. In einer alten Kirche bricht es dann völlig unvermittelt über die Kinder herein: Ratten. Wie ein todbringender Strom schießen die schwarzen Nager aus Maueröffnungen und Keller hervor, selbst von der Decke scheinen sie herabzufallen. Nun wissen wir, was mit unserem Hund geschehen ist.

Ereilt Amicia und Hugo das gleiche Schicksal? Nein, die Geschwister haben großes Glück: Die Fackel, die Amicia trägt, um Licht ins dunkle Gemäuer zu bringen, schreckt die Biester ab. Beide pressen sich dicht aneinander, während Amicia die Fackel schwenkt, um eine Schneise ins Rattenmeer zu schlagen. Überreste toter Mönche machen klar, dass uns das Licht besser nicht ausgehen sollte. Nur leider passiert genau das.

Darum bestimmt das Suchen und Entzünden neuer Fackeln die nächsten Minuten. Weil die Biester die gesamte Kirche überrannt haben, müssen sich Amicia und ihr Bruder immer im schützenden Schein aufhalten. Das fällt erneut spielerisch simpel aus, lässt dafür aber umso mehr Raum für die gruselige Atmosphäre. Angespannt führen wir das Duo durch die Katakomben, wo die Brut eine Art ekliges Nest gebaut hat. Dann endlich sehen wir den rettenden Ausgang. Amicia und Hugo hasten darauf zu, gejagt von Abertausenden Ratten. Unser Puls rast, wir wollen schneller rennen, aber können nicht. Doch es reicht, wir bringen die Kinder gerade so nach draußen. Puh!

Von da an gehören die Ratten zur ständigen Bedrohung. Aber auch die Inquisitoren bleiben eine große Gefahr, der wir weiterhin mit Schleichgang und Steinschleuder begegnen. Parallel dazu wächst die Sorge um Hugo. Seine Krankheit quält ihn mit plötzlichen, hämmernden Kopfschmerzen, die den Knaben paralysieren. Noch bleibt offen, was mit ihm nicht stimmt, doch irgendwie haben wir das Gefühl, dass ihn die Soldaten genau deswegen in die Finger bekommen wollen. Wir sollen es nicht mehr erfahren: Am Ende unserer Anspielsitzung zwingen uns die Ratten auf ein kleines Boot, mit dem wir ins Ungewisse schippern …

Alles auf Story

Die Gameplay-Elemente von A Plague Tale bleiben mit Schleichen, Schleudereinsatz und den kleinen Fackelrätseln sehr überschaubar. Doch das gibt der Story massig Raum zur Entfaltung – und offensichtlich geht es genau darum. Sowohl Amicia als auch Hugo wachsen uns außerdem schnell ans Herz, weil sie glaubhaft auftreten und klingen. In der von uns angespielten Version ertönten englische Stimmen, zum Release wird das Spiel komplett deutsch synchronisiert sein.

A Plague Tale: Innocence - Story Trailer (dt.)
Im Story-Trailer samt deutscher Synchronisation bekommt ihr die Handlung von A Plague Tale: Innocence erklärt.

Eine ganz eigene Richtung schlägt dagegen der Soundtrack ein. Komponist Olivier Deriviere, der unter anderem auch die Musik für Vampyr schrieb, setzt für A Plague Tale nämlich auf Instrumente und Stile aus der damaligen Zeit. Dadurch entfaltet sich eine sehr stimmige und dynamische Klangkulisse, die je nach Situation beruhigen oder antreiben kann.

Optisch küren wir A Plague Tale: Innocence zum bisher schönsten Spiel des Publishers Focus Home Interactive. Trotz enger Levelgrenzen wirkt das Frankreich des 14. Jahrhunderts schmutzig, bedrohlich und glaubwürdig. Auch die eigentlich unpassende Verbindung aus realistischem Setting und etwas mystischer Rattenplage funktioniert sehr gut. Im Mittelpunkt stehen jedoch Amicia und Hugo: Ihre ausdrucksstarken Gesichter und Bewegungen vermitteln mehr Menschlichkeit und Emotion, als es manch Riesenprojekt schafft.

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A Plague Tale: Innocence
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