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Special - 10 Years After: Freedom Fighters : Third-Person-Freiheitskampf

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Dazu gibt es viel Abwechslung. Ein Level führt euch durch die Abflusskanäle der Stadt, ihr sprengt Eisenbahnbrücken, schleicht euch durch ein gegnerisches Quartier, stürmt Bunkeranlagen und kämpft in Schützengräben - das Ganze dann auch noch bei Tag und Nacht, Wind und Wetter. Das Level-Design überzeugt ohnehin, denn es geht nicht linear voran, sondern ihr habt immer die Möglichkeit, auf unterschiedlichen Wegen vorzugehen. Nicht immer ist die Straße der beste Weg, es gibt oftmals Alternativen durch Gebäude, über Dächer oder andere Formen von Umwegen, die euch das Leben erleichtern können.

Nebenmissionen bringen zudem Charisma, das ihr unter anderem auch durch die Versorgung von Verwundeten erhaltet. Nicht ganz unwichtig, denn Charisma bestimmt, wie viele Leute euch unterstützend begleiten. Bis zu zwölf Mann können zu einem Trupp gehören, was den taktischen Einsatz gehörig nach oben schraubt. Taktik ist zumindest in den höheren Schwierigkeitsgraden auch zwingend erforderlich, denn die KI hat es in sich. Es erfordert nur drei Befehle, eure Kameraden zu dirigieren. Das funktioniert prima und überraschend präzise, da die Kollegen eure Befehle intelligent umsetzen und sich der Umgebung im Level sehr bewusst sind. Den Gegnern geht das allerdings auch so, sodass sich trotz gelegentlicher Aussetzer ungemein spannende Feuergefechte entwickeln und schnell klar wird, dass Deckung lebenswichtig ist.

Die Gegner und Team-Kameraden sehen sehr ansehnlich aus und bieten dazu schöne Animationen, nicht zuletzt dank eines gelungenen Physiksystems, das Gegner recht realistisch zu Boden gehen lässt. Schmuckstück der Angelegenheit sind Effekte wie Rauch, Feuer oder Explosionen sowie Regen und Schnee, die das Auge zusammen mit der sehr schönen Ausleuchtung der Levels verwöhnen. Zwischen den Hauptmissionen bekommt ihr zudem sehenswerte Zwischensequenzen zu Gesicht, die oftmals - bei den TV-Übertragungen der Besatzer - mit Ironie glänzen. Hinzu kommt eine schöne, satte Sound-Untermalung.

Klar, Freedom Fighters hatte auch seine Macken: sehr kurz, mieses Speichersystem, KI-Aussetzer. Alles in allem war es aber ein Third-Person-Shooter mit viel Taktik und toller Spielmechanik, der viele gute Wertungen einsacken konnte. Leider ging das Spiel völlig unverdient kommerziell unter. Für mich bis heute unverständlich, denn es machte vieles besser als die Konkurrenz, selbst im Vergleich mit aktuellen Titeln. Leider bedeutete der kommerzielle Flop auch das Ende der Reihe, obwohl gerüchteweise immer wieder mal von einem Sequel gesprochen wurde.

Für das Studio IO Interactive, welches das Spiel seinerzeit für Electronic Arts entwickelte, hatte das nur sekundäre Bedeutung. Mit der Hitman-Reihe hatte man eine stabile Serie in der Hinterhand und seit 2004 gehört der Entwickler fest zu Eidos Interactive. Von Freedom Fighters selbst blieben nur Fragmente, die wir 2009 in Kane & Lynch: Dead Men wiederentdecken konnten, nämlich im Hinblick auf die Spiel- und Deckungsmechanik sowie das Befehligen von Kameraden. Für mich selbst war das Spiel seinerzeit eine faustdicke Überraschung, die mich auch in den Jahren danach immer wieder an den Bildschirm gefesselt hat. Ich wünsche mir nach wie vor ein gut gemachtes Sequel, denn bei Freedom Fighters hat IO Interactive fast alles richtig gemacht.

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