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Test - 007 Legends : Eher 00 als 007

  • X360
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Das i-Tüpfelchen: Obwohl 007 Legends fünf Filme umfasst, stoppt die Spielzeituhr bei mageren viereinhalb Stunden. Selbstverständlich folgt noch der "Skyfall"-Bonus, allerdings erwarten wir diesbezüglich keine Wunder und vermuten eine maximale Kampagnenzeit von allenfalls sechs Stunden.

Abseits davon gibt es zehn optionale Herausforderungen, in denen ihr beispielsweise aus einem kleinen Areal fliehen oder einen bestimmten Punkt bewachen müsst. Dass ihr hier abwechselnd James Bond und einen der Filmantagonisten spielt, macht kaum einen Unterschied. Unterm Strich sind diese Herausforderungen nicht mehr als ein netter Bonus, der die Defizite der Kampagne nicht ausgleicht.

Bleibt nur noch der Mehrspielermodus, der mit zahlreichen Optionen sowohl für Split-Screen-Fetischisten als auch Xbox-Live-Fanatiker die Umfangswertung auf ein moderates Niveau anhebt. In dieser Hinsicht fällt 007 Legends im Vergleich zu seinem Quasivorgänger am wenigsten ab. Genauso wenig kann es sich von diesem abheben, weshalb Goldeneye-007-Mehrspieler-Junkies nur aufgrund der neuen Karten einen Kauf in Erwägung ziehen sollten.

Technik von gestern

Die Präsentation erinnert an Eurocoms Remake oder besser gesagt an die ein Jahr später erschienene Umsetzung für Xbox 360 sowie PlayStation 3. Demnach verfehlt die Grafik den Standard der modernen Technikgrößen und dürfte für die meisten Spieler eine Spur zu bunt sein. Eine weitere Parallele ist das Aussehen der James-Bond-Polygonfigur: Diese erinnert in allen Episoden erneut an Daniel Craig, anstatt sich am jeweiligen Filmdarsteller zu orientieren.

Das meiste Lob erhält Kevin Kiner, der die Original-Soundtracks von John Barry, Michael Kamen sowie David Arnold wunderbar arrangiert und an den dynamischen Spielablauf angepasst hat. Die Musik ist zudem der einzige Aspekt abseits von Craigs Konterfeit, der das gesamte Spiel über homogen und einheitlich wirkt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Eurocom möchte anscheinend mit meinem Gefühlsspektrum Achterbahn fahren: Auf das unerwartet kompetente Goldeneye-007-Remake folgt eine unausgegorene Bond-Sammlung, die zur Veröffentlichung nicht einmal komplett auf der DVD enthalten ist. Der Plotaufhänger ist richtig übel und die Erzählstruktur ein einziger Scherbenhaufen. Die Auswahl der vorhandenen Filme mutet seltsam an, genau wie der Sinn der meisten völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Schlüsselszenen. Gleichzeitig müsste ich lügen, wenn ich jedweden Spielspaß von mir weisen würde. 007 Legends ist ein simpler Shooter, der größtenteils solid-stupide Action bietet. Allerdings stören immer wieder solch Kleinigkeiten wie die unnötig frustrierenden Schleichpassagen oder die bemerkenswert öden Faustkämpfe. Solche Motivationshänger fallen umso stärker ins Gewicht, wenn die Spielzeitlänge obendrein unter fünf Stunden liegt. Somit kann ich 007 Legends allenfalls beinharten Goldeneye-007-Fans empfehlen, die abseits der leichten Ballerkost keinen Anspruch haben oder die es einfach nur nach neuen Mehrspielerkarten dürstet.

Überblick

Pro

  • ordentliches, wenn auch uninspiriertes Level-Design
  • viele Mehrspieleroptionen
  • funktionelle Shooter-Mechanik
  • starker Soundtrack

Contra

  • eine grausame Erzählstruktur
  • "Skyfall"-Abschlussepisode wird erst als kostenloser DLC nachgereicht
  • dementsprechend abruptes Ende, das den mysteriösen Plotaufhänger nicht erklärt
  • unnötige Stealth-Passagen
  • stupide Boxkämpfe

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