Test - 007 Legends : Eher 00 als 007

Die Spiele von Eurocom gehörten nie zur A-Klasse, bis dem Team mit dem Goldeneye-007-Remake ein echter Glücksgriff gelang. Den Erfolg möchten die Engländer nun mit 007 Legends wiederholen und zeigen dabei eindrucksvoll, wie schnell der Spielspaß kippen kann.

Manchmal hört sich eine Idee auf dem Papier richtig super an: Wie wäre es mit einem James-Bond-Spiel, worin ihr wie in einer Zeitreise die Schlüsselszenen gleich mehrerer Filme erlebt? Das Ergebnis muss entsprechend einen klangvollen Namen tragen: 007 Legends.

Jedes der sechs ausgesuchten Werke repräsentiert einen aus den Filmen bekannten Bond-Darsteller. Sean-Connery-Fans freuen sich über eine Adaption von "Goldfinger", Roger-Moore-Jünger steigen in die "Moonraker"-Station, der Pierce-Brosnan-Anhänger "Stirb(t) an einem anderen Tag", dem einsamen Timothy-Dalton-Fan wird die "Lizenz zum Töten" entzogen und dank George Lazenby arbeitet ihr "Im Geheimdienst ihrer Majestät".

“Aber das sind doch nur fünf Filme“, merkt der aufmerksame Leser an. In der Tat müsste dem Konzept nach ein Daniel-Craig-Einsatz das Sextett abrunden. Eurocom entschied sich für eine Umsetzung des brandneuen Abenteuers "Skyfall", jedoch fehlt dieses auf der DVD. Ihr müsst erst den offiziellen Kinostart in der zweiten Novemberwoche abwarten, bis ihr via Xbox Live Arcade die kostenlose DLC-Episode herunterladen dürft.

Wirr und ohne roten Faden

Abseits dieser merkwürdigen, kundenunfreundlichen Veröffentlichungspolitik ist die Handlung ein einziges Debakel. 007 Legends beginnt mit einer mysteriösen Einleitung, in der James Bond versehentlich von einem Sniper angeschossen und von einem fahrenden Zug mitten in einen tiefen Fluss fällt. Vermeintlich im Sterben liegend erinnert sich Bond an die genannten Fälle, die ihr in einer festen Reihenfolge nachspielt.