Test - XCOM 2 : Blut, Schweiß und Tränen
- PC
Jeder Klasse kann sehr variabel gespielt werden, denn neben den Grundfertigkeiten kommt noch ein Skilltree hinzu, der pro Stufe zwei mögliche Aufwertungen bietet. Auch hier ist also viel Individualisierung mit sinnvollen Synergien möglich. Hinzu kommt natürlich die Ausrüstung, bestehend aus Waffen und Rüstungen, die durch Forschung weiterentwickelt, aber auch mit Upgrade-Teilen wie Visieren oder Magazinen verbessert werden können. Diese findet ihr zum Teil als Beute von erlegten Gegnern. Ferner sind da noch Nettigkeiten wie verschiedene Granaten, Medipacks, bestimmte Tools für den Einsatz gegen Feinde oder Munitionstypen und Zusatzrüstungen – je nach Stand der Technik auf der Avenger.
Harte Gegner mit fiesen Tricks
Diese Vielfalt ist nötig, denn auch bei den Aliens und den menschlichen ADVENT hat sich einiges getan und es gibt überaus fiese Exemplare. So entdeckt ihr riesige Mutons und Berserker, flinke Klingenkämpfer, Geschütztürme, Mecheinheiten und anderes fieses Viehzeug. Wie die Vipern-Aliens, die eure Soldaten zu sich heranziehen und umschlingen, oder der Kodex, der sich klont und großflächig eure Waffen deaktiviert. Die Kontrahenten haben so einiges auf der Pfanne, im Kampf ist also Vorsicht geboten. Immerhin, durch das neue Skill-System haben auch eure Soldaten im Kampf mehr Möglichkeiten.
Gerade die Sache mit der Vorsicht wird einem nicht leicht gemacht, denn nicht wenige Missionstypen haben einen Rundenlimit, was euch zu einem offensiven Vorgehen und entsprechend höherem Risiko zwingt. Auffällig ist zudem, dass die Maps nun nicht mehr statisch sind, sondern immer wieder Zufallselemente beinhalten oder zumindest zum Teil sogar zufällig generiert sind. Bei drei partiellen Durchläufen hatten wir kein einziges Mal Wiederholungen bei den Maps. Auch ein dicker Pluspunkt für die Wiederspielbarkeit.
Hinterhältige leben länger
Die Kämpfe sind, wie wir es gewohnt sind, beinhart und erbittert. Deckung und Feuerschutz sind immens wichtig, ebenso wie geschickte Aufteilung der Züge, Positionierung und selbst die richtigen Zeitpunkte zum Heilen oder Nachladen. Wer sich ohne Taktik in den Kampf stürzt, wird schnell mit kräftig ausgedünntem Personal dastehen. Natürlich spielt auch der Zufall eine kleine Rolle. Dadurch, dass erneut bei Angriffen mit Trefferchancen gearbeitet wird, kann selbst ein perfekter Plan in die Hose gehen. Umso wichtiger ist es, eure Jungs und Mädels so zu postieren, dass die Trefferchance möglichst hoch ist und Gegner flankiert oder in eine Falle gelockt werden.
Hübsch ist, dass eure Position nicht von vornherein bekannt ist, sondern ihr bis zum ersten Entdecken getarnt bleibt. Das ermöglicht es euch, geschickt Hinterhalte zu legen und ganze Gegnergruppen auszuschalten, ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen. Das funktioniert allerdings durchaus auch andersherum – ein unvorsichtiger Schritt kann schnell einigen eure Kämpfer das Leben kosten. Und es kann immer etwas schiefgehen, selbst wenn es „nur“ ein gescheiterter Hackversuch ist, der sämtliche Gegner auf euch aufmerksam macht oder gar dafür sorgt, dass Verstärkung eingeflogen wird. Mitunter wird das trotz des gemächlichen Tempos nervenzerreißend.
Multiplayer und kleine Macken
Neben der Solokampagne, die euch um die 25 bis 30 Stunden beschäftigen dürfte, gibt es als kleine Zugabe noch einen Multiplayer-Modus. Den konnten wir vorab noch nicht genauer testen, grundsätzlich geht es aber darum, dass die Spieler Squads zusammenstellen (mit oder ohne Limit) und dann auf einer Map gegeneinander antreten. Ob das nun notwendig war, sei dahingestellt, aber eine Runde XCOM-Schach ist natürlich immer mal eine Option.
Ansonsten zeigt sich XCOM 2 aufgehübscht mit sehenswerten Zwischensequenzen und hübscher Grafik in den Leveln. Kleinere Schönheitsfehler entdeckt man aber in den Umgebungen, wie hier und da mal eine flimmernde Textur oder andere kleine Grafikfehlerchen. Auch bei der Übersetzung gibt es kleinere Macken, wenn uns beispielsweise der Missionstext nach Westamerika schickt, die Mission aber in Ostkanada stattfindet. Außerdem wirkt bei manchen Gefechten das Sichtfeld nicht ganz korrekt, nicht selten wird durch Hindernisse geschossen. Das sind durch die Bank aber kleinere Mängel, die das Spielgeschehen nicht negativ beeinflussen.
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