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Test - World of WarCraft : Spiel der Woche 05/05

  • PC
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PvP oder PvE?

Natürlich könnt ihr euch nicht nur mit KI-gesteuerten Gegnern messen, sondern auch mit euren Mitspielern. Generell wird es Server für beide Belange geben, sowohl PvE (Spieler gegen Monster) als auch PvP (Spieler gegen Spieler). Auf den PvE-Servern ist der Kampf mit anderen jedoch auch möglich, sei es als Duell innerhalb der gleichen Fraktion, indem ihr temporär in einen PvP-Modus wechselt, oder aber in den noch nicht implementierten Battlegrounds. Auf den PvP-Servern gehören zu den einzelnen Regionen Zonen-Einstellungen. So gibt es sichere Gegenden, in denen kein PvP möglich ist, es gibt umkämpfte Regionen, aber auch Gebiete, in denen ihr Freiwild seid. Auf den PvP-Servern geht es im Kampf um Ehrenpunkte, die euch verschiedene Vorzüge gestatten. Leider ist abzusehen, dass das 'Ganken' ein Ärgernis werden dürfte, sprich, dass es immer wieder Highlevel-Spieler geben wird, die rücksichtslos auch den grünsten Anfänger niedermetzeln und gemütlich an dessen Leiche warten, bis derjenige sich wiederbelebt, um ihn nochmals zu schlachten. Massengefechte, wie ein Sturm auf eine gegnerische Siedlung, sind beliebt, stellen derzeit aber bezüglich der Serverstabilität ein Problem dar. Spieler berichten von immensen Lags und teilweise sogar Abstürzen der Server.

Technisch etwas altertümlich

Technisch ist 'World of WarCraft' sicher nicht der Gipfel des Machbaren. Wie fast alle Blizzard-Titel wirkt auch 'WoW' in der Beziehung recht altbacken und glänzt nicht gerade durch technische Schmankerl, auch der Detailgrad haut einen nicht vom Hocker. Wettereffekte gibt es nicht, lediglich ein Tag- und Nachtwechsel in Echtzeit ist vorhanden. Zwischensequenzen gibt es nur in Form des Intros sowie eines kurzen Clips nach der Charaktererstellung. Auch ist der leicht comic-lastige Stil der Grafik sicherlich Geschmackssache. Wer sich das Ganze jedoch antut, wird schnell merken, dass der Stil sich konsequent durch das ganze Spiel zieht und wie aus einem Guss wirkt, was die Spielwelt enorm glaubwürdig macht und mit einen der großen Vorzüge des Spieles ausmacht. Zudem unterscheidet sich der Stil wohltuend vom Standard-Look derzeitiger MMORPGs. Wo Blizzard ganze Arbeit geleistet hat, ist der Bereich der Lokalisierung. Die spärliche Sprachausgabe ertönt komplett auf deutsch. Alle Texte und Questbeschreibungen im Spiel sind nahezu fehlerfrei übersetzt - hier kann sich Konkurrent 'EverQuest 2' so einige Scheiben abschneiden. Die Hintergrundmusik ist erste Sahne und passt wunderbar zu den jeweiligen Regionen, jedes Gebiet hat sein eigenes Thema. Ein Chat-System ist natürlich auch vorhanden, aufgeteilt in verschiedene Channels: ein genereller Chat für jede Region, Gilden-Channel oder auch selbst konfigurierbare Chats. Das Chat-System ist unterm Strich zwar funktionell, aber etwas fummelig.

Die Performance geht weitgehend in Ordnung, wobei ordentlich Arbeitsspeicher wichtiger ist als ein fetter Prozessor oder eine Highend-Grafikkarte. Mit 512 MB ist 'WoW' ordentlich spielbar, lediglich in den Städten und in belebten Regionen kommt es dabei zu Rucklern oder Hängern. Wie sich die Server-Landschaft zum Release bewähren wird, bleibt abzuwarten. Derzeit kommt es immer wieder mal zu gelegentlichen Lags oder Abstürzen, die sich aber insgesamt im Rahmen halten. Problematisch dürfte der Ansturm in den ersten Tagen werden, wie der US-Release gezeigt hat. Die Startgebiete dürften ziemlich zu kauen haben an der Vielzahl der Spieler, auch sind Warteschlangen beim Login abzusehen. Letztendlich läuft 'WoW' aber selbst in der Betaphase schon besser als viele andere Spieler noch Wochen nach dem Release.

Zum Abschluss hier noch ein Überblick über die Gebührenstrukturen und Zahlungsmöglichkeiten über den Probemonat hinaus:

  • Einmonatiges Abo: 12,99 EUR/Monat
  • Dreimonatiges Abo: 11,99 EUR/Monat
  • Halbjähriges Abo: 10,99 EUR/Monat
Zahlungsweise: alle großen Kreditkarten, Prepaid Game Time Cards, Lastschriftverfahren.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'World of WarCraft' ist keine Revolution des Genres und es als innovativ zu bezeichnen wäre genauso, als würde man 'FIFA 2005' originell nennen. Denn alles im Spiel hat man in irgendeinem anderen Vertreter des Genres schon einmal gesehen. Auch technisch bleibt es weit hinter dem derzeit Machbaren zurück. Dennoch werden sich künftige MMORPGs an Blizzards Epos messen lassen müssen, denn kein Konkurrenztitel bietet auch nur annähernd einen so einfachen Einstieg und eine so unkomplizierte Spielbarkeit. Klar, vieles hätte durchaus etwas umfangreicher ausfallen können und es mangelt in Bezug auf die Charaktere stark an Individualität, doch dafür bietet 'WoW' eine stimmige Spielwelt, die einen sofort in sich aufsaugt, und ein immenses Suchtpotential, das es wirklich schwer macht sich loszureißen. Hinzu kommt noch eine nahezu makellose Lokalisierung und ein vergleichsweise verschwindend geringes Aufkommen an Bugs. Und man darf nicht vergessen, dass ein kontinuierlicher Ausbau der Spielwelt und der Möglichkeiten bei einem Titel dieses Genres an der Tagesordnung sind. Ich werde sicherlich noch viele Wochen in Kalimdor und Azeroth verbringen und kann vor allem Genre-Neulingen den Besuch wärmstens empfehlen.

Überblick

Pro

  • sehr gute Lokalisierung
  • immenser Suchtfaktor
  • einfacher Einstieg
  • unkompliziertes Gameplay
  • gelungene und stimmige Spielwelt
  • auch für Solo-Spieler einen Blick wert
  • zahllose Quests

Contra

  • zu wenig Individualität bei den Charakteren
  • umständliches Chat-System
  • zu geringer Fokus auf Gruppenspiel außerhalb der Dungeons
  • unvollständiges PvP-System
  • vergleichsweise schnelle Levelrate

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