Test - We Love Katamari : We Love Katamari
- PS2
Schon aus ‘Katamari Damacy’ bekannt ist die Idee des größtmöglichen Bären und der größtmöglichen Kuh: Ihr dürft nur ein einziges der genannten Tiere einsammeln, danach wird das Spiel abgebrochen. Gezählt wird dessen Größe, wer also ein möglichst riesiges Vieh haben möchte, muss vorher höllisch aufpassen, nicht versehentlich ein mickriges, eventuell kaum noch zu sehendes aufzugabeln.
Abschließend noch ein paar weniger wichtigere Features, welche das Spiel gekonnt abrunden: Ihr findet immer mal wieder Geschenke in Form von Kleidungsstücken oder Gebrauchsgegenständen, wie zum Beispiel eine Kamera. Des Weiteren kann jeder Level zu zweit gespielt werden, wobei beide Spieler je die Kontrolle eines Analog-Sticks übernehmen. Alternativ gibt es drei spezielle Versus-Szenarien, wo ihr via Split-Screen um die Höchstanzahl eines vorher bestimmten Objektes kämpft.
Hoher Replay-FaktorBeim ersten Durchlauf eines Levels steht ihr in der Regel unter Zeitdruck, unter dem ihr einen vorgegebenen Katamari-Durchmesser erreichen müsst. Allgemein heißt das Ziel also: Je größer, desto besser. Danach dürft ihr die Aufgabe erneut angehen, allerdings bekommt ihr nun eine Maximalgröße vorgegeben und eure Zeit wird gemessen. Abschließend könnt ihr jeden Auftrag entweder auf Größe oder auf Zeit erneut spielen, je nach euren High-Score-Vorlieben.
Für das Spiel selbst ist es sehr wichtig, dass die Welten viel zum Entdecken preisgeben und den Punktesammler in euch wecken. Denn richtig herausfordernd ist ‘We Love Katamari’ nicht, einzig die Geschichte mit dem Campingfeuer ist eine relativ schwierige Angelegenheit, welche uns mehr als zwei Anläufe kostete. Wertungsabzüge gibt es für dieses Manko kaum, denn ‘We Love Katamari’ möchte mehr als ein Spiel sein, was der Spieler einmal durchzockt und danach im Schrank verstauben lässt. Es schafft vielmehr den Spagat zwischen modernem Design und alter Arcade-Tradition, wo es rein auf Punkte ankommt.
Kleine Fehler im DetailMeckern tun wir dagegen über das Level-Recycling: Allein ein Szenario wird für mindestens fünf Einsätze gebraucht, nur dass sich Anfangs- und Zielgröße des Katamari sowie die Anordnung der Gegenstände ändern. Dies ist umso bedauernswerter, weil das Spiel nicht gerade vor Umfang sprüht.
Die beiden letzten Mankos beeinträchtigen unseren Gesamteindruck nur indirekt: Zum einen gebührt das Lob der innovativen Idee und der fantastischen Ausarbeitung natürlich mehr dem Vorgänger. ‘We Love Katamari’ ist zudem trotz gestiegener Abwechslung eine Spur schlechter und das Design eine Nuance liebloser. Zum anderen ist die Preispolitik, mit der Publisher Electronic Arts das Spiel in Europa vermarktet, schlichtweg frech. Während in den USA der Titel zum Budgetpreis verkauft wird, werden Europäer mit dem Vollpreis zur Kasse gebeten. Auch die Lokalisation im Allgemeinen ist extrem lieblos, die paar Dialoge hätte man ruhig aus dem Englischen in weitere gängige Sprachen, wie Französisch, Italienisch, Spanisch oder eben Deutsch, übersetzen können. So wirkt, zusammen mit der seltsam anmutenden Verpackung und der allgemein sehr ruhig gehaltenen Werbetrommel, das Spiel wie eines, das eher geheim gehalten wird.
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