Test - Wanted: Dead : So oldschool, dass es weh tut
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Fazit
Meine Zeit mit Wanted: Dead glich einer Achterbahnfahrt. Am Anfang berauschende Freude und Adrenalin-getränkte Highs. Gegen Ende fühlte ich mich, als hätte ich einen Monatsvorrat Mentos mit einer Zwei-Liter-Flasche Cola runtergespült. Bescherte mir das Spiel am Anfang noch mit seinem sympathischen Schabernack und charmanten Sinnlosigkeiten Endorphinräusche, kauten mich die letzten Missionen durch und spuckten mich unverdaut wieder aus.
Das unablässige Gegner-Dauerfeuer in Kombination mit den rar gesäten Medi-Packs, miesen Rücksetzpunkten und regelrecht unfair platzierten Checkpoints lässt selbst den härtesten Oldschool-Connoisseur kapitulieren. Da helfen all die herrlich dummen Dialoge nichts, die überraschenden Anime-Einspieler machen nichts wett und der im Kern geniale Retro-Ansatz rettet auch nix. Dazu gesellen sich unerklärliche Framerate-Einbrüche, die bei so einer Optik auf der Playstation 5 entgegen jeglicher Logik gehen.
Gehört ihr zu beinharten Fans des Genres und der Epoche, dann bekommt ihr mit Wanted: Dead sicherlich einen würdigen Vertreter. Die (wie ich hoffe) absichtlich miesen Sprecher, die miserable und doch charmante Grafik, die komplett hirnverbrannten Minispiele und das grundsolide Actiongerüst sind gute Zutaten für einen hochprozentigen Action-Cocktail. Aber selbst meine Liebe für ausladende Trash-Orgien ließ mich nicht gänzlich über die Probleme und das Frustpotenzial hinwegsehen. Schon gar nicht, wenn das Spiel zum Vollpreis für 60 Euro verkloppt wird. Schade, das hätte echt geil sein können.
Überblick
Pro
- genial eingefangener Retro-Charme
- unterhaltsame Trash-Elemente bei Story, Charakteren und mehr
- Minispiele sorgen gekonnt für Auflockerung
- starker Soundtrack
Contra
- hundsmiserables Balancing
- haufenweise Bullet-Sponge-Gegner
- schlimme Sound-Abmischung
- unerklärliche Framerate-Einbrüche
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