Test - Virtua Tennis : Virtua Tennis
- PC
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Segas 'Virtua Tennis' eilte auf Dreamcast und in den Arcades von Erfolg zu Erfolg, aufgrund der gnadenlos guten Steuerung, der prächtigen Grafik und des ungeschlagenen Feelings, konnte die actionlastige Tennis-Simulation auf Anhieb die Genrekrone für sich in Anspruch nehmen. Nun hat sich Strangelite der PC-Spieler angenommen und den damaligen Hit endlich auf unser aller liebstes Kind portiert.
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'Portiert' heißt soviel, dass zum Konsolenerlebnis kaum ein Unterschied besteht. Dies führt dazu, dass auch auf dem PC das Spielerlebnis selbst in diesem Genre wohl einzigartig geblieben ist, aber auch, dass die Mängel und vor allem die Einschränkungen, welche ein Spiel auf den Konsolen unterworfen wird, auch in der PC-Version vorzufinden sind. Doch zunächst wollen wir uns dem Spiel selbst widmen und es allen ungläubigen oder seit jeher konsolenlosen Lesern kurz vorstellen.
Was ist Virtua Tennis?
In 'Virtua Tennis' könnt ihr aus sieben bekannten Tennisspielern - aus heutiger Sicht aus sieben Alt-Stars, Tommy Haas und Tim Henman vielleicht ausgenommen - wählen, mit diesen über die virtuellen Tennisplätze rund um den Globus huschen und um Preisgelder kämpfen. Dabei besitzt jeder der Spieler unterschiedliche Vorzüge, welche den realen Vorbilder nachempfunden wurden. Jim Courier erweist sich dabei als besonders schlagvariabel von der Grundlinie aus, Cedric Pioline ist das Allround-Talent, Tim Henman ist der Volley-Spezialist, Tommy Haas glänzt mit seiner starken Vorhand, Carlos Moya zerschmettert nicht nur gerne seinen Schläger, sondern auch seine Gegner mit knallharten Grundlinienschlägen, während Thomas Johanson alles in Grund und Boden läuft und Yevgeni Kafelnikov seine Vorhand gerne umläuft, um mit seiner grundsoliden Rückhand zu glänzen.
Somit kennt ihr nun schon die sieben Stars des Spiels, zu denen sich noch viele weitere unbekannte Namen gesellen, welche die Auswahl an Gegnern und Spielern erweitern. Gespielt wird auf den großen Courts dieser Welt, welche aus Lizenzgründen nicht die Originalnamen besitzen. So wurden die French Open kurzerhand in French Cup Roland Caros umbenannt und die U.S. Open in Flushing Meadow heissen hier U.S. Super Tennis. Nur ein kleiner Schönheitsfehler, doch irgendwie wäre es schon stimmungsvoller auf den realen Turnieren der ATP antreten zu können.
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Die Spielmodi
'Virtua Tennis' bietet die Möglichkeit 'Exhibition'-Matches zu spielen, im 'Arcade'-Modus durch die fünf Turnier zu spielen, wobei jedes Turnier aus einem Spiel besteht und dieses Spiel wiederum aus einem Satz oder im 'World Circuit'-Modus mittels witziger Trainingspielchen Geld zu verdienen und dieses in neue Ausrüstung, schicke Klamotten oder einen Doppelpartner zu investieren.
Der 'World-Circuit'-Modus ist im Einzelspieler mit das spassigste an 'Virtua Tennis', so gibt es dort eine abgewandelte Bowling-Einlage, in welcher nach Originalregeln eine bestimmte Punktzahl erreicht werden muss - es gibt dabei zum Beispiel auch Strike und Split - oder unter anderem auch Zielübungsmaßnahmen mit einem Tennislehrer, in welchen der Ball auf eine Zielscheibe am Boden mit entsprechenden Punktzahlen retourniert werden muss. Für das erfolgreiche Absolvieren des Trainings gibt es Geld, was euch schliesslich ermöglicht, bei den verschiedensten Turnieren im Einzel, oder, nachdem ihr einen Partner 'gekauft' habt, auch im Doppel anzutreten. Diese Turnier haben jeweils einen Schlag als Spezialität, welcher mit besonders vielen Punkten honoriert wird. Ihr ahnt es bereits, je mehr Punkte desto mehr Geld gibt es am Ende des Turniers, und so weiter.
Wer mehr auf realistisches Tennisvergnügen wert legt, ist im 'Exhibition', beziehungsweise 'Arcade'-Modus gut bedient, denn dort geht es nach den gültigen Tennisregeln zustatten, welche ihr optional auch ein wenig abändern könnt. Allerdings ist das Spiel insoweit leider eingeschränkt, dass maximal ein Satz zu sechs Spielen gespielt werden kann. Ein richtiges Match über zwei oder mehr Gewinnsätze ist also nicht möglich.
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Steuerungsfragen geklärt
Die Steuerung erweist sich dabei als recht simpel - das war sie auch damals auf der Konsole schon. Wer kein Gamepad besitzt, kann 'Virtua Tennis' nach einer kurzen Eingewöhnungsphase auch bequem mit der Tastatur steuern. Ganze zwei Tasten und die Richtungstasten sind dazu nötig. Was auf der einen Seiten eine einfache Steuerung ist, bedingt auf der anderen Seite leider eben auch ein begrenztes Schlagrepertoire. So habt ihr nur die Auswahl zwischen Topspin-Schlag oder Lob, die Intensität des Schlages wird durch die Länge der Ausholbewegung bestimmt. Auf Slice, Stop oder gar den berühmten Becker-Blocker müsst ihr leider verzichten. Lediglich die Richtung des Schlages kann durch gedrückt halten der Richtungstasten beim Schlag entsprechend bestimmt werden. Schmetterbälle und Volleys fabriziert 'Virtua Tennis' automatisch, sofern der Ball in der richtigen Höhe kommt, beziehungsweise ihr euch am Netz befindet und zum richtigen Zeitpunkt die Schlagtaste drückt.
Was das Sega-Spiel zum Referenztitel macht, ist nicht die Quantität der Schlagoptionen, sondern die Qualität der Ausführung und das Feedback, welches 'Virtua Tennis' dem Spieler nach jedem Schlag vermittelt. Ihr wisst eigentlich immer genau, warum ein Schlag daneben ging, beziehungsweise könnt eure Schläge nach einiger Übung absolut präzise ausführen und der Ball geht tatsächlich dahin, wohin ihr ihn haben wollt.
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