Test - Undercover: Operation Wintersonne : Undercover: Operation Wintersonne
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Das Wichtigste an einem guten Adventure ist natürlich die Rätselkost, und davon gibt es reichlich. Die Rätsel sind im Großen und Ganzen gut ausgetüftelt und intelligent. Zumeist ist Logik gefragt, Ausprobieren ist eher bei der Suche nach den nutzbaren Objekten in der Umgebung geboten. Erfreulich ist, dass bei den Rätseln auch mal alternative Wege zu gewissen „Klassikern“ gewählt werden – statt beispielsweise eine Tür zu öffnen, indem mit Bleistift und Taschentuch der Schlüssel geangelt wird, muss Russell schon mal einen Pott Säure zusammenbasteln und das Schloss wegätzen. Hin und wieder sind reine Logik- oder Kombinationsrätsel gefragt. Das Niveau der Rätsel ist im Großen und Ganzen fair, einige harte Kopfnüsse sind allerdings schon zu bewältigen.
Was die Sache nicht einfacher macht, ist die immense Vielzahl an Objekten, mit denen in irgendeiner Form interagiert werden kann. So könnt ihr euch massig Objekte anschauen oder Gegenstände einsacken, von denen zumeist nur ein Bruchteil wirklich benötigt wird. Das sorgt nicht nur für Verwirrung, sondern ab und an auch mal dafür, dass ein wichtiger Gegenstand schlicht übersehen wird. Das nach und nach doch arg zugemüllte Inventar, in dem sich dutzende unwichtiger Gegenstände anhäufen, ist dabei auch nicht gerade eine Hilfe. Wem die Suche nach Hotspots übrigens zu mühselig wird, der kann den Einsteiger-Modus aktivieren und erhält damit die Möglichkeit, sich Objekte und Ausgänge anzeigen zu lassen.
Gewohnte Mischung aus 2D und 3DDie Grafik bietet genau das, was man aus derzeitigen Adventures gewöhnt ist: Detailreiche vorgerenderte 2D-Hintergründe mit 3D-Charakteren. Die Umgebungen wirken dabei sehr realitätsnah und auch die Darstellung der Charaktere muss sich nicht verstecken, zumal die Animationen weitgehend gut gelungen sind. Hübsche kleine Effekte, wie Spiegelungen oder Lichtbrechungen in Echtzeit, sorgen dafür, dass die Umgebungen noch glaubwürdiger wirken. Nettes kleines Extra: In den Optionen könnt ihr in den Sepia-Modus umschalten, was der Grafik einen schicken Schwarz-Weiß-Look in Brauntönen verpasst, ideal für Leute, die auf stilistische Schmankerl stehen.
Die Soundkulisse glänzt wieder einmal mit sehr gelungener Sprachausgabe – fast schon ein Markenzeichen von Publisher Anaconda/dtp. Hier gibt es wenig zu bemängeln, die Sprecher sind gut gewählt (Russell wird vom Synchronsprecher von Doug Heffernan aus 'King of Queens' gesprochen) und wirken zumeist motiviert. Die Hintergrundmusik gibt sich hingegen eher unauffällig und kann nicht wirklich überzeugen.
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