Preview - Uncharted 3: Drake's Deception : Boarding im Nathan-Stil

Nach der Schiffszene an der Sony-Pressekonferenz zeigten die Entwickler von Naughty Dog hinter verschlossenen Türen einen weiteren Ausschnitt des Einzelspielermodus von Uncharted 3: Drake's Deception. Darin besteigt Nathan ein Flugzeug, wie es nur ein echter Action-Held macht. Wir haben bei der Präsentation zugeschaut und fieberten mit unserem Lieblingsschatzjäger mit.

Dafür, dass die arabische Wüste der Hauptschauplatz von Uncharted 3: Drake's Deception sein soll, haben wir bereits viele Szenen aus dem Spiel gesehen, die überhaupt nichts mit Sand zu tun haben. Nach dem brennenden französischen Schloss vor einigen Monaten und der stürmischen Schifffahrt auf der Pressekonferenz ging es während der neuen Präsentation auf einem Flugfeld heiß zur Sache.

Hat es da etwa gefunkt?

Der gezeigte Ausschnitt begann auf dem Dach eines Flugzeughangars, wo Nathan mit Elena bespricht, wie er an Bord eines Frachtflugzeugs - jenes, das wohl im ersten Video in der Wüste abstürzt - gelangt. Das Duo trennt sich allerdings schnell wieder. Nach einem kurzen Dialog und einigen schmachtenden Blicken (liegt da Liebe in der Luft?) überzeugt Nathan seine alte Fast-Freundin davon, mit dem Jeep das Weite zu suchen.

Die Lage beginnt sich plötzlich zuzuspitzen, als das Flugzeug den Hangar verlässt und auf die Startbahn rollt. Nathan versucht, über die Dächer verschiedener Gebäude auf die Piste zu gelangen. Dabei stellen sich ihm einige Feinde in den Weg. Neben hervorragend inszenierten Klettersequenzen und Schusswechseln kommt hier eine bereits aus dem Vorgänger bekannte Stärke des Spiels zum Einsatz: Die Umgebung verändert sich dynamisch zum Geschehen. Im letzten Spiel führte die Bahnfahrt scheinbar nahtlos vom Dschungel in die Berge, egal wie lange ihr für den Abschnitt brauchtet. Im dritten Uncharted könnt ihr während der Schießereien zuschauen, wie das Flugzeug immer weiter auf die Startbahn zurollt.

Zum Glück hört Elena nie zu

Genau dort versucht Nathan schließlich, dem startenden Flugzeug hinterherzurennen - ein ziemlich ungleiches Duell. Zum Glück hat Elena die Eigenschaft, überhaupt nicht auf das zu hören, was Nathan ihr sagt. So rast sie auf einmal mit dem Jeep vorbei und dann zusammen mit dem Helden unter der Maschine durch. Just in jenem Moment, als das Flugzeug abhebt, gelingt es Nathan, auf die Abdeckung des Vorderrades zu springen, das kurz danach eingezogen wird. Der Schatzjäger ist an Bord.

Doch dort ist der Stress noch nicht vorbei. Im Frachtraum wird er bei geöffneter Laderampe in eine Schlägerei mit einem Berg von einem Kerl verwickelt. Dieser haut ordentlich zu und Nathan schafft es mit Mühe, den Sturz in die Tiefe gerade noch zu verhindern. Während dieser Szene hätten wir allzu gerne den Controller in die Hand genommen. Beim Zuschauen war nicht zu unterscheiden, wann der Spieler die Kontrolle über Nathan hatte und wann das Geschehen vom Spiel bestimmt wurde.

Mit Netz und ohne doppelten Boden

Auf alle Fälle gelingt es dem Schatzjäger, einen Fallschirm zu lösen, der an einem Auto festgemacht ist. Dies wirft aber nicht nur die menschliche Steroidbombe über Bord, sondern bringt auch die ganze Fracht ins Rutschen. Zu dieser zählt in diesem Moment leider auch Nathan, der über die Rampe gespült wird. Im letzten Moment kann er sich noch an einem Netz festhalten, das sich irgendwo verfangen hat. Mit dieser luftigen Situation endete dann schließlich die Demo.

Fazit

von Martin Steiner

In diesen kurzen Szenen zeigte sich, warum die Uncharted-Reihe einen Sonderstatus besitzt. Die temporeiche und perfekt orchestrierte Inszenierung mit einem Helden, der immer knapp an der Katastrophe vorbeischrammt, sucht ihresgleichen. Dass die Optik noch einen Tick besser aussieht als im letzten Spiel, ist nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Dabei können wir die teils etwas seltsame Logik – wieso sollte die Laderampe während des Flugs noch geöffnet sein – durchaus verschmerzen. Ob sich dann auch die Prügeleien und der Austausch von bleihaltigen Argumenten so flüssig spielen, wie sie aussehen, werden wir hoffentlich bei einer künftigen Anspielsitzung erfahren. Wir können es kaum erwarten.