Test - Ultima Online: Lord Blackthorn's Revenge : Ultima Online: Lord Blackthorn's Revenge
- PC
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Neue Besen kehren gut
Neue Besen sollen angeblich gut kehren, aber nur wenn der Kehrende auch mit dem neuen Besen umgehen kann. Und so stand ich da in der Hauptstadt von Sosaria, in Britain. All mein Besitz beschränkte sich auf eine Anfängerwaffe, meine normale Kleidung, 1.000 Gold und ein paar Fähigkeiten, aber ohne einen blassen Schimmer, was mich nach zwei Jahren Abwesenheit in 'Ultima Online' erwarten würde. Sind die Monster stärker geworden? Oder gar intelligenter? Und wie komm ich in überhaupt in das neue Land? Fragen über Fragen und die ersten Antworten gab mir das Spiel auch sofort von selbst. Mir wurde nämlich der Hinweis zugänglich gemacht, dass ich mich hier in Sicherheit befinde für die nächsten vierzig Stunden und erst mal lernen soll was man alles so machen kann und vor allem, wie man sich verteidigt. Wenn ihr euch also neu einloggt, dann gibt es seit der letzten Erweiterung einen sogenannten Newbiekontinent, oder sagen wir eher eine Insel. Hier werden euch dann die nötigen Grundfertigkeiten beigebrachte, so das ihr nicht ganz wie der Ochs vorm Berg dasteht. Diese neue Einführung in das Spiel ist zwar noch nicht perfekt, aber ein guter Anfang, den Zugang zum Spiel zu erleichtern.
Wenn ihr zum aller ersten Mal 'Ultima Online' spielt, dann ist ein Kämpfer als Charakter sehr zu empfehlen. Denn ihr könnte sofort losziehen um den Bestien und Monstern zu Leibe zurücken. Und schon nach ein paar Metern abseits der gepflasterten Straße werdet ihr auf erste Monster stoßen, die, sobald ihr im Blickfeld seit, auch angreifen. Also das Schwert gezückt und mit wildem Geschrei geht es in die erste Schlacht. Mit jedem Schlag lernt eure Spielfigur etwas über die ausgeführte Fähigkeit. Das heißt, wenn ihr mit einem Schwert eine Ratte erschlagt, dann lernt ihr was über die Kunst des Schwertkampfes, was euch per Textmeldung auch bestätigt wird.
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Leider gab es in der mir zur Verfügung stehenden Presseversion noch etliche Bugs, die hauptsächlich auf die lokalisierte, deutsche Version zurückzuführen sind. Ein Beispiel ist, dass die Textmeldung, wenn sich ein Skill verbessert hat, das Wort "verschlechtert" benutzt anstatt die Verbesserung der Fähigkeit, richtig zu protokollieren. Was aber eher den lokalisierten Versionen von UO zuzuschreiben ist, da es sich oftmals nur um reine Übersetzungsfehler handelt. Schade das solche Patzer nicht bei der Qualitätskontrolle ausgemerzt wurden. Da ich allerdings das Grundprinzip des Spiels kannte, sollte mich das nicht stören. Wenn ihr euch aber eine neue Version von 'UO' zulegen wollt und der englischen Sprache mächtig seid, kauft euch am besten das amerikanische Original.
Was macht man als Newbie-, also Anfängercharakter im Lande von 'UO'? Vor allem, wenn man die Aufgabe hat, ein paar hübsche Bilder von den neuen Monstern und Ländereien zu machen, die noch dazu in den schwierigeren Gebieten des Landes Sosaria liegen? Ich musste also irgendwie versuchen meinen Charakter schnell auf Vordermann zu bringen, um überhaupt irgendwo hinzugehen, was mit Monstern zu tun hat. Mir wurde aber schnell klar, dass dieses Unternehmen zum Scheitern verurteilt ist, wenn ich auf eigene Faust versuchen würde die Neuigkeiten zu erkunden. Also stellte ich mich zwischendurch immer wieder an die Bank in der Hauptstadt Britain und versuchte einen Führer oder eine Gilde anzuheuern. Doch meine Versuche blieben ohne Erfolg, sodass ich weiterzog, um doch mein Glück alleine zu versuchen.
Leider stand mir nicht genug Zeit neben der täglichen Arbeit zur Verfügung, als das ich binnen zwei Wochen meinen Charakter hätte so stärken könne, das er eine Reise ins neue Land überlebt hätte. Nur Dank der Unterstützung eines guten Freundes, MacLord, und einer Portion Glück, sollte ich mit eigenen Augen sehen, was Origin Systems für die Spieler der 'UO'-Welt programmiert hatte.
Ein Geschenk vom Ultima Online Gott persönlich
Nach Tagen des fleißigen Spielens bescherte uns der Zufall und das Glück, vielleicht aber auch der liebe Ultima Online Gott, einen jungen 'UO'-Spieler namens Darwin von der Gilde Shadowrunners. Ich erklärte ihm mein Problem und auf die Frage hin, ob er jemanden kennen würde, der mir helfen könnte, schlug er vor mit seiner Gilde einen Ausflug zu wagen.
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So konnte ich endlich, Dank der schnellen Reaktion des Gildenmeisters und seinen Weggefährten das neue Land Ilshenar besuchen. Die angeheuerte Reiseführerin Gwenndoline, Darwin, und noch andere tapfere Magier und Krieger zogen mit mir aus, um dem Geheimnis um Lord Blackthorn auf die Spur zu kommen. Lord British, der König von Sosaria und sein, dem Bösen verfallenem Kontrahenten Lord Blackthorn, kannte ich noch aus meinen eigenen 'UO'-Tagen. Um nicht die ganze Story die hinter dem Titel, steckt erzählen zu müssen, sei so viel gesagt, dass sich die Entwickler und auch der Erfinder der Serie, Richard Garriott, von Zeit zu Zeit einen offiziellen Ausflug in ihre Spielwelt gönnen.
Logischerweise wird also in der vierten Erweiterung die Geschichte um Lord Blackthorn und seine Schergen weitergesponnen. Dieser ehemals hohe Herr von Sosaria hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, mit Horden der niederträchtigsten Kreaturen das Land zu unterjochen, auszubluten und in ein nie endendes Chaos zu stürzen. Für so eine unehrenhafte, geradezu verabscheuungswürdige Mission braucht es aber ein Hauptquartier und das steht, soweit ich das mit meinen Augen beurteilen konnte, mitten in dem neuen Land Ilshenar. Wieder einmal hat die Geschichte eine richtig beunruhigende Situation geschaffen und wer muss sich jetzt darum kümmern, das alles wieder ins Reine kommt und Frieden einkehrt? Die Spieler natürlich und die zahlen sogar noch Geld dafür.
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Gargoyls und die Kunst der Glasbläserei
Bei meinem Ausflug mit der Gilde Shadowrunners habe ich viel gesehen und doch nur so wenig. Ilshenar hält acht neue Dungeons bereit mit über 30 verschiedenen neu kreierten Monstern. Die Bandbreite reicht von fiesen Gesellen, die mit Bolas nach einem werfen was sogar zum Abwurf von Reittieren führen kann, bis hin zu bösartigen Knochendrachen, die beinhart drauf sind und zur Verteidigung mächtige Magie benutzen. Die einzige wirkliche Stadt war vormals von versklavten Gargoyles bewohnt, welche aber von den Spielern in einem riesigen Event befreit wurde. Abgesehen von der fremdartigen Architektonik gibt es auch neue Gegenstände zu kaufen und herzustellen. So kann man jetzt unter anderem die Kunst des Glasblasens erlernen. Dazu kommen neue Rüstungen, inzwischen sogar für einige Reittiere und noch einen Haufen anderer Dinge, die aber nur von den Spielern herausgefunden werden können, wo bliebe sonst der Spaß.
Wie schauts aus?
Grafisch präsentiert sich die Erweiterung wenig verändert seit dem Release vor vier Jahren. Die Perspektive ist weiterhin isometrisch, nur etwas hübscher ist alles irgendwie geworden, allerdings nur wenn man die 3D-Version installiert hat. Auch die Lichteffekte und Animationen sind besser geworden, was aber etwas übergestülpt aussieht und wahrscheinlich ungewollt den drolligen Charakter der 'Ultima Online'-Grafik unterstreicht. Durch den 3D-Client ist es jetzt auch möglich, in den Bildausschnitt hinein zu zoomen, was ich auch benutzt und genossen habe. Allerdings kann die Grafik mit keinem der Nachfolger wie Sonys 'Everquest' oder Mythics 'Dark Age of Chamelot' konkurrieren, hat sich aber dafür den Charme der Urmutter aller graphisch animierten Onlinerollenspiele behalten. Das Gamedesign ist nach wie vor all seinen Konkurrenten überlegen, denn die Vielfalt der Möglichkeiten, die es in 'Ultima Online' gibt, ist immer noch ungeschlagen.
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