Test - Trials Fusion : Die perfektionierte Perfektion?
- PS4
- One
Es gibt wenige Arcade-Spiele, die so eine Transformation durchgemacht haben wie die Trials-Serie. Trials HD spielte in engen Hallen, Trials Evolution führte euch in die Natur und Trials Fusion verbindet den schmutzigen Look der Vorgänger mit futuristischen, klaren Linien und Designs zu einem Wohlfühlbecken echter Trials-Freunde.
Werfen wir einen Blick direkt auf den Beginn des Spiels. Ihr befindet euch in einem engen Raum und startet den Motor eurer Maschine. Erinnerungen an Trials HD werden wach. Dann geht es über eine Rampe: große Fenster im Hintergrund, die den Blick auf die Natur freigeben. Die Gedanken und Gefühle sind bei Trials Evolution. Noch eine Rampe, dann eine Treppe. Vor euch eine Tür. Boom! Grelles, blendendes Licht, nahezu unendliche Sicht. Ein Jet rast über eurem Kopf dahin, die Kamera fährt aus dem Geschehen heraus. Ein langer Fall mit dem Motorrad. Trials Fusion wurde geboren. Super!
An der Grundausrichtung von Trials ändert auch Trials Fusion nichts. Ihr rast mit eurem Motocross-Gefährt von A nach B und versucht, durch geschickten Umgang mit Gas und Bremse sowie die Verlagerung eures Körpergewichts Bestzeiten zu erfahren. Was zu Beginn relativ leicht von der Hand geht, erweist sich gerade bei den schwereren der rund 40 klassischen Trials-Strecken als echte Herausforderung.
Wüste Rennen
Die Strecken sind in acht Gebiete unterteilt, die allesamt ein eigenes Thema aufweisen. So gibt es unter anderem Eis-, Regenwald- oder Wüstenrennen, die alle wundervoll gestaltet sind. Das Design der Strecken ist extrem stimmig und vermischt die Unberechenbarkeit der Natur mit futuristisch geschwungenen Rampen und Loopings. Gerade in den Sumpfgebieten kommt so eine beklemmende Stimmung auf.
Für Stimmung sorgen auch die neuen Ansager. Während der Rennen unterhalten sich eine männliche und eine weibliche Stimme über den Fortschritt des Fahrers. Erinnerungen an Spiele wie Portal 2 kommen auf. Sinn und Zweck der Stimmen ist es, euch die Geschichte hinter Trials Fusion nahezubringen – ja, Trials Fusion hat eine Geschichte. Nicht Oscar-reif, aber sie erfüllt ihren Zweck und verknüpft die Themengebiete der Strecken sehr gut miteinander. Ebenfalls sehr gut: Die Stimmen lassen sich jederzeit ausschalten. So ist es durchaus möglich, eine Strecke des Öfteren zu fahren, ohne von den Ansagern genervt zu sein. Gut mitgedacht, RedLynx.
Ebenfalls neu ist das Tricksystem. Tricks werden nun mit dem rechten Stick ausgeführt. Bewegt ihr ihn in eine Richtung, führt euer Fahrer den der Richtung zugewiesenen Trick aus. Das klappt gut, ist in manchen Fällen aber nicht ganz nachvollziehbar, etwa wenn es darum geht, wie viele Punkte ein Trick bringt. Hat man sich an das etwas undurchsichtige Punktesystem gewöhnt, rockt das Tricksen. Eine Besonderheit auch an dieser Stelle: Das Tricksystem ist zwar auf jeder Strecke verfügbar, wenn es einmal freigeschaltet wurde, allerdings bringt es auf normalen Strecken keinen Bonus. Lediglich die darauf ausgelegten Wettbewerbe benötigen gut ausgeführte Tricks. So bleibt das Kernspielelement die Fähigkeit des Fahrers.
Generell haben die Entwickler wert darauf gelegt, dass die Fähigkeiten des Fahrers an Wichtigkeit gewinnen. In Trials Evolution gab es einige Passagen, die der Spieler eher durch Zufall perfekt gemeistert hat, beispielsweise die Wassersprinkleranlagen. Davon gibt es weitaus weniger in Trials Fusion.
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