Test - Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2 : Tom Clancy zum zweiten Mal in Vegas
- PS3
- X360
Die Steuerung geht sowohl mit dem PS3- als auch dem Xbox-360-Controller recht gut von der Hand, wenn die Konsolensteuerung auch nicht ganz die Präzision einer Maus-Tastatur-Kombination erreicht. Interessant ist übrigens die Möglichkeit, die Snake-Cam in der PS3-Version per Six-Axis-Bewegungssensoren zu dirigieren. Zwar leistet der Analog-Stick im direkten Vergleich bessere Dienste, doch eine nette Idee ist es allemal.
Spielspaß weggeschnitten
Wie ihr seht, hat 'Rainbow Six Vegas 2' mit einigen Macken zu kämpfen, ist aber dennoch ein guter Taktik-Shooter. Wenn, ja, wenn diese Kürzungen in der deutschen Version nicht wären. In dieser fehlt unter anderem das komplette ACES-System, eine Art Bonusprogramm für besonders gelungene Aktionen (Kopfschüsse, Abschüsse aus der Deckung heraus etc.). Wer in der internationalen Version auf diese Weise Punkte sammelt, schaltet nach und nach neue Waffen und Bonuspunkte für die Erfahrung des Charakters frei. In der deutschen Version habt ihr jedoch von Beginn an Zugriff auf das gesamte Arsenal und die "verbleibenden" Erfahrungspunkte schalten lediglich neue Schutzwesten und Klamotten frei. Somit sinkt die Motivationskurve zwangsläufig in niedrige Gefilde ab - von der Bevormundung deutscher Shooter-Fans ganz zu schweigen.
Damit nicht genug: Da ihr sowohl in der Solokampagne als auch im Multiplayer-Modus mit demselben Charakter samt dessen Belohnungen spielt, musste Ubisoft die Online-Partien auf eine nationale Ebene beschränken. Sprich: Ihr dürft lediglich gegen andere Besitzer der deutschen Version antreten, Gegenspieler aus anderen Nationen bekommt ihr niemals zu Gesicht. Das grenzt schon fast an eine Farce, da zudem auf der Verkaufsverpackung mit keinem Wort auf diese Einschränkungen hingewiesen wird. Schade, denn der Multiplayer-Part ist an sich toll: So darf beispielsweise ein zweiter Spieler jederzeit in die laufende Kampagne einsteigen und somit den Missionen kooperativen Charakter verleihen. Hinzu kommen weitere Spielmodi, in denen ihr unter anderem VIPs beschützen, Radarstationen einnehmen oder Bomben legen müsst. Mit bis zu 16 Spielern - wenn ihr in der deutschen Region mal einen passenden Server findet - geht es dann ordentlich zur Sache. Wie schon bei der PC-Version zu beobachten war, offenbart sich auch in den Lobbys der Konsolenfassungen größtenteils gähnende Leere. Das ist der Preis, den deutsche Fans für die Kürzungen zahlen müssen.
Altersschwäche?
Wie ist es bei all den Schwächen um die Präsentation bestellt? Die Grafik offenbart dieselben Mängel wie das Spieldesign: Obwohl mit der 'Unreal'-Engine 3 dieselbe Technologie zum Einsatz kommt, wirkt 'Vegas 2' an vielen Stellen detailärmer, ja regelrecht hässlicher als sein Vorgänger. Monotone Fabrikgebäude mit lieblos hingematschten Wand- und Bodentexturen sorgen nicht gerade für Stürme der Euphorie. Nur selten trumpft die Engine auf und zaubert aufwändige Explosions-, Licht- und Schatteneffekte auf den Monitor. Auf demselben Niveau präsentiert sich die kastrierte Soundkulisse: Die Musikstücke reichen nicht an die tollen Melodien des Vorgängers heran und zu allem Überfluss fällt die Sprachausgabe mit Überschneidungen und Abbrüchen negativ auf.
Vergleicht man die Optik im Detail, hat die PS3-Fassung die Nase etwas vorn. Hier kommt es nicht zu den teilweise massiven Einbrüchen der Framerate wie es bei der Xbox-360-Version zu beobachten ist. Zwar kommt das Geschehen auch auf Sonys Konsole manchmal etwas ins Stocken, doch insgesamt läuft es flüssiger über den Bildschirm. Das erkauft sich das Spiel jedoch mit langen Ladezeiten, die ihr trotz Installationsroutine über euch ergehen lassen müsst. Ebenfalls doof: Im Gegensatz zur Xbox-360-Version gibt es keine Möglichkeit, das eigene Gesicht per Kamera abzulichten und ins Spiel zu übertragen. Zudem wurde die Anzahl der Teilnehmer an Multiplayer-Partien auf der PS3 - warum auch immer - auf 14 gekürzt.
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