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Test - Tokyo Mirage Sessions #FE : Die Kraft der Musik

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So sind, zusätzlich zu den recht typischen elementaren Schwächen, Äxte im Vorteil gegenüber Speeren, Speere gegenüber Schwertern und Schwerter gegenüber Äxten. Nutzt ihr die Schwäche eines Gegners aus, startet ihr eine Session. Hierbei handelt es sich um einen Kettenangriff, bei dem eure Team-Mitglieder (auch diejenigen, die nicht am Kampf teilnehmen) euch beim Angriff unterstützen und zusätzlichen Schaden anrichten. Sessions helfen dabei, kleine Gegnergruppen flott aus dem Weg zu räumen, sind bei Bosskämpfen aber elementar wichtig, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu haben.

Denn der Schwierigkeitsgrad der Kämpfe steigt sehr schnell sehr stark an. Anfangs werden euch zumindest noch einige Fehler verziehen. Doch schon sehr bald solltet ihr genau wissen, mit welchen Gruppenmitgliedern man gegen welche Feinde kämpft. Die Bossgegner, aber später auch die normalen Gegnergruppen haben nämlich ebenso Zugriff auf eigene Sessions. Wenn man also mit der falschen Gruppenaufstellung in den Kampf zieht, kann es durchaus passieren, dass man schon nach einer Kampfrunde auf den Titelbildschirm starrt.

Das mag im ersten Moment unfair klingen, ist es aber nicht. Denn zum einen kann man die Schwächen seiner Gegner relativ schnell und einfach mit einer größeren Session herausfinden, zum anderen kann man im Kampf seine Gruppe (bis auf den Hauptcharakter) jederzeit neu aufstellen. Es ist eben kein einfaches Haudraufsystem, sondern ein taktisches und vor allen Dingen gnadenloses Kampfsystem, das mit genügend Lernfähigkeit und Durchhaltevermögen durchaus gemeistert werden kann. Alte Hasen, die schon einige Shin-Megami-Tensei- oder Persona-Titel gespielt haben, werden sich recht gut zurechtfinden.

Der Weg zum Popstar

Außerhalb der Kämpfe könnt ihr euch natürlich nicht nur in Tokio umsehen, sondern auch eure Mitstreiter auf ihrem Weg unterstützen, Pop-, Film- oder Kochshow-Star zu werden. Ihr könnt in der Regel immer zu einem der vielen Dungeons, den sogenannten Idolaspheres, aufzubrechen. Allerdings hat es durchaus Vorteile, sich um seine Gruppenmitglieder zu kümmern und ihre Nebenquests abzuschließen. Jede abgeschlossene Quest bringt nämlich frische Performa, mit denen ihr neue Fähigkeiten und Waffen für den jeweiligen Charakter freischaltet.

Die Nebenquests führen euch häufig zurück in bereits besuchte Dungeons, an deren Ende aber neue Bosskämpfe warten, die es in sich haben. Meistens ist man vollkommen unterlevelt, wenn man eine neue Nebenquest bekommt, und kann diese entweder später oder mit ein wenig Glück und viel, viel taktischem Feingefühl auch vier bis fünf Level unter der Empfehlung abschließen.

Die Quests selbst sind durchweg interessant und stellenweise auch mal einen kleinen Lacher wert. Vor allem geben sie den meisten Charakteren noch mehr Tiefgang, der ihnen in der Hauptquest sonst fehlen würde. Schade nur, dass man die Quests und die Story nicht auf Deutsch genießen kann, sondern mit der englischen Lokalisierung vorliebnehmen muss.

Besonders hervorzuheben ist der Soundtrack. Während sich der Stil in den Dungeons und Kämpfen mehr an Shin Megami Tensei oder Persona orientiert, ist das Spiel außerhalb der ernsteren Situationen vollgepackt mit J-Pop-Songs und animierten Musikvideos. Das passt natürlich zum Thema und besonders Fans von japanischer Popmusik werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Ich habe mir die Lieder auf jeden Fall immer sehr gerne angehört.

Fazit

Dennis Kröner - Portraitvon Dennis Kröner
Unkonventionell und interessant

Atlus zeigt mit Tokyo Mirage Sessions #FE mal wieder, warum ich den Entwickler für seine JRPGs so schätze: Der Schauplatz ist interessant und vor allem für ein japanisches Rollenspiel recht unkonventionell und das Kampfsystem macht wieder eine Menge Spaß. Auch wenn ich mittlerweile schon eine ganze Reihe an Shin-Megami-Tensei- und Persona-Titeln gespielt habe, konnte mich Tokyo Mirage Sessions doch das eine oder andere Mal mit seinem Schwierigkeitsgrad überraschen.

Vor allem das Session-System macht das Gameplay unfassbar interessant. Es ist ein tolles Gefühl, im richtigen Moment die richtige Schwäche des Gegners zu erwischen und ihn in einem Zug komplett auseinanderzunehmen. Natürlich nur, falls man nicht vorher selbst zerfetzt wird. Auch muss man den Entwickler dafür loben, dass er es immer wieder schafft, dass das Gameplay während der gesamten Spielzeit durchgehend interessant bleibt. Eure Gegner haben immer wieder neue Tricks auf Lager, auf die man sich einstellen muss, wenn man nicht untergehen möchte.

Überblick

Pro

  • sehr hübsch anzusehender Cel-Shading-Grafikstil
  • tief gehendes und sehr taktisches Kampfsystem
  • vor allem für J-Pop-Fans sehr lohnenswerter Soundtrack
  • abwechslungsreiche Dungeons
  • sehr interessante und umfangreiche Nebenquests
  • mit knapp 50 bis 60 Stunden Spielzeit sehr ordentlicher Umfang

Contra

  • etwas wenig Einfluss aus der Fire-Emblem-Serie
  • leicht schwächelnde Haupt-Story
  • keine deutsche Lokalisierung

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